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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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ratz


Ausgerechnet den habe ich neulich im TV ausgelassen  :icon_neutral: - aber beim Nachschlagen der Filmographie fällt mir ein, daß ich vor längerer Zeit mal Die Dinge des Lebens gesehen habe. Der hat ja genau dasselbe Hauptdarstellerpaar, allerdings kam er mir trotz (oder gerade wegen?) der merk-würdigen Rückblendenstruktur ein wenig dick aufgetragen vor. Die Handschrift ist aber ganz klar wiederzuerkennen... Na, ist auf jeden Fall vermerkt für die nächste Gelegenheit!

PierrotLeFou

Zitat von: ratz am 28 Mai 2013, 01:28:49

Ausgerechnet den habe ich neulich im TV ausgelassen  :icon_neutral:

Das ist besonders tragisch, weil es den - gleube ich - nicht als dt. oder engl. DVD gibt... ich habe bloß die französische DVD und bin froh, zusätzlich noch eine alte TV-Ausstrahlung auf VHS zu besitzen...

"Dinge des Lebens" gilt ja einigen als Sautets absolutes Meisterwerk, was ich persönlich auch ein bisschen anders sehe: ich ziehe "Vincent..." und "Eine einfache Geschichte" (der häufig als weibliches Gegenstück betrachtet wird) vor... (mir fehlt aber auch noch ein halbes Dutzend seiner Filme...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

lastboyscout

Zitat von: Hedning am 27 Mai 2013, 17:36:39
Zitat von: lastboyscout am 27 Mai 2013, 07:06:00Big Bad Wolf (2006)
Werwolf-Horror der wohl eher unfreiwillig ins Lustige abrutscht.
Kann man im Regal versauern lassen, lohnt sich wirklich nicht.
Inszenierung auf TV-Niveau, extrem blasse, fast schon nervige Darsteller, wirklich nicht mal die einmalige Sichtung wert.
2/10 Punkten

Oben gab's noch 3/10 ;) Ich fand den Film überraschend unterhaltsam. Lustig ist er, aber auf keinen Fall unfreiwillig m. E.

Ups, naja, wenn man sich einen Werwolf-Horror nach dem anderen reinpfeift dann passiert das schonmal.  ;)
Zudem war da noch das Server-Update, hat wohl fuer etwas Verwirrung bei mir gesorgt.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
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mr. pink

Das Versprechen
Regisseur Sean Penn nutzt einen klassiche Thrillerplot um die Geschichte eines pensionierten Polizisten zu erzählen, der seine Vergangenheit nicht loslassen kann und mit seiner Zukunft nichts anzufangen weiss. Die Dämonen seines letzten Falls
verfolgen ihn und er ermittelt auf eigene Faust weiter. Den Mörder zu fassen, hat er bei seinem Seelenheil versprochen.
Jack Nicholson spielt angenehm zurückhaltend und passt perfekt in diese Rolle. Um ihn herum tummelt sich ein illustres Staraufgebot in Nebenrollen und kurzen Gastauftritten.
Der Film bleibt leider etwas zu sehr an der Oberfläche seiner Figuren und so wirken die charakterliche Entwicklungen gegen Ende zu überhastet. Dabei kann der finale Clou durch seine deprimierende Einfachheit die Grausamkeit des Schicksals noch mal gut transportieren.
7/10

To Live and Die in L.A.
Puh! Hier gibt es geballtes 80s Flair ab der ersten Minute auf die Augen und Ohren. Ein grausamer Synthiepop Song folgt auf den nächsten, die Credits springen den Zuschauer in extrem hässlicher Form und Farbe (pink,neongrün) an und es folgen die unvermeidbar unansehnlichen Frisuren und Klamotten.
Nach dem großartigen 70er-Friedkin "The French Connection" muss man sich in diesen 85er-Copstreifen erstmal hineinarbeiten, was vorallem in der ersten Stunde nicht jedem leicht fallen dürfte. Die Handlung bietet zwar einige Verwicklungen und vorallem einen ausdrucksstarken Bösewicht (ein sehr junger Willem Dafoe), bleibt aber sehr konventionell. Erst als unser beiden Polizei-Buddys selbst die Grenzen des Gesetzes verschieben und auf eigene Faust ihr Ding durchziehen macht "To Live and Die.." richtig Spass. Das letzte Drittel ist wirklich sehr gelungen und zieht die Protagonisten in einen Abwärtsstrudel aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Eine geniale Verfolgungsjagd bereitet den Showdown vor, der mit einer richtig bösen Überraschung aufwartet.
Zwiespältige 7/10
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

MMeXX

Zitat von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:19:48To Live and Die in L.A.
Puh! Hier gibt es geballtes 80s Flair ab der ersten Minute auf die Augen und Ohren. Ein grausamer Synthiepop Song folgt auf den nächsten, die Credits springen den Zuschauer in extrem hässlicher Form und Farbe (pink,neongrün) an und es folgen die unvermeidbar unansehnlichen Frisuren und Klamotten.
Nach dem großartigen 70er-Friedkin "The French Connection" muss man sich in diesen 85er-Copstreifen erstmal hineinarbeiten, was vorallem in der ersten Stunde nicht jedem leicht fallen dürfte. Die Handlung bietet zwar einige Verwicklungen und vorallem einen ausdrucksstarken Bösewicht (ein sehr junger Willem Dafoe), bleibt aber sehr konventionell. Erst als unser beiden Polizei-Buddys selbst die Grenzen des Gesetzes verschieben und auf eigene Faust ihr Ding durchziehen macht "To Live and Die.." richtig Spass. Das letzte Drittel ist wirklich sehr gelungen und zieht die Protagonisten in einen Abwärtsstrudel aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Eine geniale Verfolgungsjagd bereitet den Showdown vor, der mit einer richtig bösen Überraschung aufwartet.
Zwiespältige 7/10

Dass dich gerade hier die Credits stören, verwundert mich angesichts der Tatsache, dass du bei Drive in der Hinsicht nicht zu kritteln hattest. :icon_mrgreen: Ansonsten ist der Film mit seinem Stil (Musik, Credits etc.) natürlich streitbar. Den Soundtrack könnte ich beispielsweise in Endlosschleife hören. Dazu kommt, dass sich der Film sehr gut als William-Petersen-Double-Feature mit Manhunter macht, da gibt's dann die granz große Portion Schauspielkunst bei ähnlichen stilistischen Umgebungen. Für mich ist 'To Live and Die in L.A.' ein ganz starker Film. 8/10

mr. pink

ZitatDass dich gerade hier die Credits stören, verwundert mich angesichts der Tatsache, dass du bei Drive in der Hinsicht nicht zu kritteln hattest. icon_mrgreen

Bei "Drive" war das natürlich eine verklärte Hommage, die aber ganz klar gegenwärtige Sehgewohnheiten bediente.
(Aber insgesamt, ja, erwischt)  ;)

Beim Soundtrack bleib ich aber dabei. Das war damals schon keine gute Musik und verursacht heutzutage Ohrenbluten.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

MMeXX

Zitat von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:56:28Beim Soundtrack bleib ich aber dabei. Das war damals schon keine gute Musik und verursacht heutzutage Ohrenbluten.
Ich konnte bei mir noch keinerlei gesundheitliche Probleme erkennen. :D

Wang Chung - Dance Hall Days

mr. pink

@MMeXX:

Ekelhaft.

Im Film störte mich aber eher, dass zu Beginn fast jede Szene mit einem neuen Song dieser Art zugekleistert wurde. Geschmackssache.
Der "Drive" Soundtrack ist übrigens der Hammer  :D
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Mr. Blonde

Mr. Pink wird offiziell aus dem Juwelenraub ausgeschlossen, da er gute Musik nicht erkennt, wenn er sie hört.  :icon_razz:

Witzigerweise hatte ich vorgestern "To Live and Die in LA" mal wieder angefangen, war mal wieder vom Look und der Mucke begeistert und mal wieder kam was dazwischen, sodass ich den Film nach 15 Minuten abbrechen musste.  :anime:

mr. pink

ZitatMr. Pink wird offiziell aus dem Juwelenraub ausgeschlossen, da er gute Musik nicht erkennt, wenn er sie hört.

Mit euch Pfeifen geht der sowieso schief  :icon_twisted:

Und nein, in diesem Fall kann ich leider wirklich keine gute Musik erkennen.

Und jetzt Schluss  :pfeif:

I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

StS

Apropos Musik...  ;)


Natürlich ist ,,Katy Perry: Part of Me" (2012) im Grunde nichts weiter als ein 85-minütiges ,,Infomercial"-Entertainment-Produkt, in dessen Fokus einer der erfolgreichsten Pop-Stars der Gegenwart ,,ins rechte Licht gerückt" wird – und dennoch wartet diese hochwertig (wenn auch konventionell) produzierte Kombination aus Interviews, älteren Film- und Fotoaufnahmen, ,,Behind-the-Scenes"-Bildmaterial sowie diversen ,,beschwingten" Konzert-Sequenzen (ihrer massiven 2011er Welttournee) mit genügend interessanten Einblicken und ansprechend präsentierten Momenten auf, um auch solche Zuschauer passabel unterhalten zu können, die ,,per se" nicht ohnehin schon ihrer (jungen, loyalen, riesigen) ,,Fanbase" angehören...

Für mich etwa war es keineswegs uninformativ, u.a. von ihrem Aufwachsen in einer streng christlichen Familie zu erfahren – ebenso wie von ihrer ,,Selbstfindungsphase" in L.A. und ihrem mehrjährigen ,,beschwerlichen Weg" (z.B. entgegen diverser ,,Stil- und Image-Wünsche" bestimmter Vertreter der Musik-Industrie) bis hin zur Veröffentlichung ihrer Mega-Single ,,I kissed a Girl" in 2008. Seither hat sie ja bekanntermaßen Branchen-Geschichte geschrieben – einschließlich des Gelingens, die erste Frau mit fünf ,,Nr.1"-Hits aus einem einzigen Album zu sein. Generell fügt sich das Gezeigte zu einem relativ glaubhaften Bild zusammen, dass sie im Zuge ihrer Musik sowie bei ihren ,,verspielten" Auftritten tatsächlich ,,die eigene Persönlichkeit" (authentisch) ,,nach außen trägt"...

Der Kontrast zwischen ihren bunten, nahezu ,,Cartoon-haften" Shows und den mannigfachen Strapazen dahinter (Aufwand und Belastungen) werden anschaulich herausgestellt – worüber hinaus es ja noch die ,,Geschichte" mit Russell Brand gibt: Von schönen Momenten zwischen all dem Trubel, über ihre Mühen, die Beziehung ,,am Laufen zu halten", obgleich sich der Partner des Öfteren gerade auf der anderen Seite des Erdballs befindet, bis hin zum schmerzhaften (finalen) Scheitern der Ehe. Durchaus bewegend, letztere Szenen – und zugleich im Einklang mit dem ,,verhältnismäßig offenen Einblick" in die betreffende Phase ihres Lebens und ihrer Karriere. Im Ganzen wird zudem klar deutlich, dass ihr ihre Fans wahrlich am Herzen liegen...

Fazit:  Zwar dringt ,,Katy Perry: Part of Me" im Rahmen der ,,Doku-Anteile" nicht unbedingt weit in die ,,Tiefe" bestimmter Aspekte hinein, kommt dafür aber als ein angenehm kurzweiliges ,,Unterhaltungswerk" daher – komplett mit verschiedenen ,,catchy Tunes", schicken Konzert-Aufnahmen und einer ebenso sympathischen wie fleißig-talentierten Künstlerin im uneingeschränkten Mittelpunkt der Betrachtung...

5/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Teppi

28 Mai 2013, 21:01:21 #701 Letzte Bearbeitung: 28 Mai 2013, 21:04:13 von Teppi
Shoot 'Em Up

Hier wird nicht lange gefackelt, nach wenigen Sekunden fliegen die ersten Kugeln durch die Luft - und zwar auf so abgedrehte und amüsante Art, dass es einfach ein Fest ist! Unterlegt von einem richtig fetzigen Rocksoundtrack kommt Clive Owen kaum mal zum Durchatmen, eine Action-Szene jagt die nächste - nach knackig-kurzen 80 Minuten ist der Spaß auch schon vorbei, kluge Entscheidung. Zusammen mit dem dreckigen Look, den coolen Onelinern (die Karotten, yeah!) und einer sogar annehmbaren Story, welche das turbulente Treiben wenig bis gar nicht ausbremst, ergibt das ein Action-Fest allererster Güte. 9/10

Der blutige Pfad Gottes

Ach, was fand ich diesen Film als Jugendlicher fantastisch! Mittlerweile habe ich ihn leider zu oft gesehen, oder bin einfach etwas 'rausgewachsen' (hehe, die "Shoot 'Em Up" Wertung lässt daran zweifeln ;->) aus der Sache. Was ich früher noch 'platt, aber ober-cool' fand, mutet heute teilweise 'platt, und pseudo-cool' (im Sinne von zu sehr auf Coolness und Kult getrimmt an) für mich an. Und auch wenn die Inszenierung ingesamt ziemlich schick ist und manch einen ganz großen Moment hat (das erste Aufeinandertreffen mit dem Duce), stört mich doch der stümperhafte Schnitt (das wird ja nicht gewollt gewesen sein, oder?) von mal zu mal mehr. Wer jedoch nach wie vor einfach lässig daherkommt: Willem Dafoe! Einfach eine Freude, der exzentrischen Darbietung zuzuschauen. Alles in allem ein spaßiger Streifen, der mit dem Alter aber nicht besser wird - mit Nostalgie-Faktor macht's 7/10.

ratz


Leviathan (2012)

Ich weiß ja nicht, wie imdb-Inhaltsangaben sonst so sind, aber die hier liegt ungefähr 4 Kilometer neben dem Ziel: "A documentary shot in the North Atlantic and focused on the commercial fishing industry"  :viney:
Der Film ist zwar eine Doku, insofern keine Schauspieler mitmachen, aber im Prinzip ist er ein Gesamtkunstwerk aus entfesselter Kamera (die Bezeichnung läßt nur erahnen, was da tatsächlich zu sehen ist) und ausgetüfteltem Sounddesign bzw. Geräusch-Musik. Off-Kommentar, Talking Heads, Zwischentitel, klar formuliertes Sendungsbewußtsein oder sonstige gewohnte Doku-Staffage ist völlig abwesend, Orientierung im Raum oder Interpretationsarbeit liegen komplett beim Betrachter (etliche Diskurse von Umweltzerstörung über Arbeitsdarstellung/verherrlichung/anklage bis zur Grenze filmischer Mittel bieten sich an, auch die Titelmetapher läßt sich trefflich ausschlachten). Wer den Anblick geschundener Kreaturen (Tier und Mensch) im rohen, unbarmherzigen Überlebenskampf ertragen kann und sehen will, was er noch nie gesehen hat, sollte diesen Film nicht verpassen! Homepage: http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html


Hedning

29 Mai 2013, 19:30:17 #703 Letzte Bearbeitung: 29 Mai 2013, 19:35:28 von Hedning
Il Divo - Der Göttliche

Das Ende der Karriere des legendären und umstrittenen italienischen Politikers Giulio Andreotti wird hier in prächtigen Bildern, die die von Toni Servillo formvollendet porträtierte Gestalt Andreottis ins Zwielicht tauchen, dargestellt. Den Kontrast zum vordergründigen Geschehen bilden die brutalen Morde, die die italienische Politiklandschaft während des Wirkens Andreottis erschütterten und deren Darstellung hier und da stilistisch auf den italienischen Gangster- und Polizeifilm der 70er verweist. Sehr sehenswertes Porträt, das den Politiker weniger offen anklagt als ein großes Fragezeichen zu setzen, mit dem der Zuschauer dann klarkommen muss. Aber vielleicht ist das die beste Lösung. Mit Kenntnissen der italienischen Geschichte des 20. Jh.s, die mir leider weithin abgehen, sicher noch mehr zu genießen. Andreotti selbst war von dem Film natürlich alles andere als begeistert. Regie: Paolo Sorrentino.
8/10

Die Fülle an Personen und kurz angerissenen Ereignissen inkl. Namenseinblendungen hat mich an die Filmreihe "Battles without Honor and Humanity" von Kinji Fukasaku erinnert. Ich fühlte mich beeindruckt, aber merken konnte ich mir das alles nicht ...

cyborg_2029

Zitat von: Teppi am 28 Mai 2013, 21:01:21
Der blutige Pfad Gottes

Ach, was fand ich diesen Film als Jugendlicher fantastisch! Mittlerweile habe ich ihn leider zu oft gesehen, oder bin einfach etwas 'rausgewachsen' (hehe, die "Shoot 'Em Up" Wertung lässt daran zweifeln ;->) aus der Sache. Was ich früher noch 'platt, aber ober-cool' fand, mutet heute teilweise 'platt, und pseudo-cool' (im Sinne von zu sehr auf Coolness und Kult getrimmt an) für mich an. Und auch wenn die Inszenierung ingesamt ziemlich schick ist und manch einen ganz großen Moment hat (das erste Aufeinandertreffen mit dem Duce), stört mich doch der stümperhafte Schnitt (das wird ja nicht gewollt gewesen sein, oder?) von mal zu mal mehr. Wer jedoch nach wie vor einfach lässig daherkommt: Willem Dafoe! Einfach eine Freude, der exzentrischen Darbietung zuzuschauen. Alles in allem ein spaßiger Streifen, der mit dem Alter aber nicht besser wird - mit Nostalgie-Faktor macht's 7/10.

Gestern das erste mal beide Teile gesehen.

Teil 1: Irgendwie kann ich mich mit den beiden Hauptfiguren nicht anfreunden. Zu neutral. Dafür hat der Dritte im Bunde immer paar Gags auf Lager. Auch die Action ist zu öde, ständig Zeitlupe nervt irgendwann, außerdem fehlt der Showdown. Reißen kann den Film nur Willem Dafoe, der rockt die Scheiße weg. :dodo: 7/10

Teil 2 ist dann eher so eine Mischung zwischen Fortsetzung und Remake, wobei die Gags noch weniger sitzen und die Special-Agent-Tusse nervt. Und wieder nur Zeitlupen-Action... gähn. 5/10
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

psychopaul

Zitat von: ratz am 29 Mai 2013, 17:05:41

Leviathan (2012)

Ich weiß ja nicht, wie imdb-Inhaltsangaben sonst so sind, aber die hier liegt ungefähr 4 Kilometer neben dem Ziel: "A documentary shot in the North Atlantic and focused on the commercial fishing industry"  :viney:
Der Film ist zwar eine Doku, insofern keine Schauspieler mitmachen, aber im Prinzip ist er ein Gesamtkunstwerk aus entfesselter Kamera (die Bezeichnung läßt nur erahnen, was da tatsächlich zu sehen ist) und ausgetüfteltem Sounddesign bzw. Geräusch-Musik. Off-Kommentar, Talking Heads, Zwischentitel, klar formuliertes Sendungsbewußtsein oder sonstige gewohnte Doku-Staffage ist völlig abwesend, Orientierung im Raum oder Interpretationsarbeit liegen komplett beim Betrachter (etliche Diskurse von Umweltzerstörung über Arbeitsdarstellung/verherrlichung/anklage bis zur Grenze filmischer Mittel bieten sich an, auch die Titelmetapher läßt sich trefflich ausschlachten). Wer den Anblick geschundener Kreaturen (Tier und Mensch) im rohen, unbarmherzigen Überlebenskampf ertragen kann und sehen will, was er noch nie gesehen hat, sollte diesen Film nicht verpassen! Homepage: http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html

Ganz fettes AMEN.

Film des Jahres, ohne wenn und aber.
Muß man im Kino erleben; wer die Chance hat, gehe rein.  :respekt:


Filmblog
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Three little devils jumped over the wall...

ratz

Zitat von: Hedning am 29 Mai 2013, 19:30:17

Il Divo - Der Göttliche


Hm, als ich den vor einiger Zeit sah, haben mich zwei Dinge, oder eigentlich drei massiv gestört: Daß ich mangels ital. Geschichtskenntnis überhaupt nicht durchgesehen habe  (:icon_mrgreen:)*, und daß mir die stilistischen Sperenzchen etwas zu selbstverliebt daherkamen. Schließlich, aber das siehst Du ja anders, schimmert mir dann doch etwas zu viel Faszination für die abscheuliche Hauptfigur durch. Aber ich bin bereit, die Schuld bei mir zu suchen, einfach weil ich bezüglich des Sujets keine Ahnung habe.


*Über italienische Politik weiß ich nur so viel, daß sie eine Grube voller Scheiße ist, auf der man den Deckel am besten draufläßt.

Hedning

Viel mehr habe ich aber sicherlich auch nicht durchgeblickt.

Etwas muss man der italienischen Politik aber lassen: Sie bietet einiges an Filmpotenzial ...

lastboyscout

Arbeitskollege empfiehlt mir nen Film, noch nie von gehoert, mal ausgeliehen.
Und siehe da, einer der lustigsten Filme die ich je sah.
Es handelt sich hierbei um den hier:
Big Trouble (2002)
Rene Russo, Tim Allen, Dennis Farina, Stanley Tucci, Ben Foster, Patrick Warburton, Tom Sizemore, Johnne Knoxville, Omar Epps, Jason Lee etc. etc.
Hier gibt es eine unglaublich hohe Gagdichte, so gut wie jeder zuendet, schauspielerisch ueber jeden Zweifel erhaben, Story weiss zu gefallen, einfach nur geil.
Ich habe Traenen gelacht, unbedingte Kaufempfehlung.
8.5/10 Punkten

Fright (1956)
Leidlich spannender, ziemlich zahmer und zugleich vorhersehbarer Thriller den man sich mal zwischendurch ansehen kann.
Gebe so 5/10 Punkten.

Woman Undone (1996, TV)
Halbwegs anstaendiger fuers amerikanische Fernsehen gedrehter Thriller der dank Sam Elliott und Randy Quaid durchaus aufgewertet wird.
Eine Frau wird beschuldigt ihren Ehemann umgebracht zu haben.
Hierbei wird zwischen der Vergangenheit (wie sie die Geschichte erzaehlt) und der Gegenwart (Gerichtsverhandlung) hin- und hergewechselt.
Ganz okay fuer nen TV-Film.
5/10 Punkten

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psychopaul

Zu "Il divo" hatte ich damals auch ähnliche Eindrücke.

Etwas greifbarer und auch ziemlich gut fand ich auch "Il caimano" von Nanni Moretti.  :icon_smile:
Filmblog
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Three little devils jumped over the wall...

RoboLuster

Zitat von: lastboyscout am  1 Juni 2013, 07:39:44
Arbeitskollege empfiehlt mir nen Film, noch nie von gehoert, mal ausgeliehen.
Und siehe da, einer der lustigsten Filme die ich je sah.
Es handelt sich hierbei um den hier:
Big Trouble (2002)
Rene Russo, Tim Allen, Dennis Farina, Stanley Tucci, Ben Foster, Patrick Warburton, Tom Sizemore, Johnne Knoxville, Omar Epps, Jason Lee etc. etc.
Hier gibt es eine unglaublich hohe Gagdichte, so gut wie jeder zuendet, schauspielerisch ueber jeden Zweifel erhaben, Story weiss zu gefallen, einfach nur geil.
Ich habe Traenen gelacht, unbedingte Kaufempfehlung.
8.5/10 Punkten

Den hatte ich auch mal zufällig im TV gesehen, der ist wirklich sau lustig und gut. (Und 1. Filmrolle für Sofía Vergara, da fallen einem die Augen aus.) http://www.ofdb.de/film/16963,Jede-Menge-%C3%84rger
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

cyborg_2029

Total Recall
Etwas angestaubt und trashig, aber absoluter Kult! :icon_cool:

Total Recall Remake (Extended)
Was für ein Langweiler! Optisch ganz nett, auch wenn die Zukunft größtenteils durch ganz viele bunte blinkende Lichter und Animationen dargestellt wird. Aber sah wenigstens real aus. Ansonsten ein Jump 'n' Run ohne jeglichen Tiefgang, nach 3 Verfolgungsjagten in einer Stunde schaltete mein Hirn auf Durchzug. Dialoge nur als Wortfetzen, außer die elend lange und dämliche Szene, als der Schwarze Quaid einreden wollte, noch bei Rekall zu sein. Wo wir bei den Darstellern wären: Fehlbesetzt bis in die kleinste Rolle. Farrell kann zwar springen wie ein Flummi, muss aber ständig gerettet werden, Biel blass wie immer, Beckinsale im Selene-Modus auf Crack (so eine schlechte darstellerische Leistung habe ich schon lange nicht mehr gesehen :viney:), Cranston als Cohaagen lächerlich, Nighy in 2 Minuten verheizt. In Sachen Gewalt durfte man sich nur an Robotern austoben, Humor gab es keinen. Gnadenpunte für die größtenteils gute Optik und die Anspielungen ans Original.
Ach ja: Größter :viney: waren die "Handtelefone". Das sah mal voll Scheiße und lächerlich aus. Aber noch 10 Jahre und die gibts wirklich.
3/10 Brüsten.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Mr. Blonde

Zitat von: cyborg_2029 am  3 Juni 2013, 04:36:49
3/10 Brüsten.

Theoretisch also die volle Punktzahl?  :icon_lol:

cyborg_2029

Brüste bringen immer volle Punktzahl, aber wir wollen ja objektiv bleiben, das Gf ist schließlich was für Profis. :icon_mrgreen:
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Hedning

I, Anna (Barnaby Southcombe)

Charlotte Rampling (Mutter des Regisseurs) und Gabriel Byrne, zwei meiner Lieblingsschauspieler, haben mich in den Film gelockt. Aber aus dieser Mordgeschichte hätte man schon mehr machen können. Spannung kommt nur begrenzt auf, da der Film keinen großen Hehl aus dem wahren Geschehen macht. Die psychologische Durchleuchtung der Figuren kam mir auch etwas halbherzig vor und am Ende wird ein aus meiner Sicht recht bemühter Twist ... bemüht, der anscheinend eine Art Erklärung für den Mord abliefern soll, was sich mir aber nicht erschlossen hat. Hauptsächlich wegen der guten Besetzung sage ich aber mal 6/10

cyborg_2029

96 Hours 2/Taken 2
An und für sich ein mittelmäßiges B-Movie mit versuchter Charaktertiefe und Action, welche weder besonders schlecht, noch besonders spektakulär geraten ist. Neeson wirkt müde und die zahlreichen Erschiesungen wirken nicht so eiskalt wie noch im ersten Teil. Somit wäre eine 6/10 locker drin. Was dem Film aber das Genick bricht, sind die zahlreichen :viney:-Momente, an welchen das Drehbuch schuld ist. Immer gleiche Sätze wie
Spoiler: zeige
"Ich komme wieder"
oder
Spoiler: zeige
"Fahr schneller"
nerven mit der Zeit, dazu kommen Ideen, wie
Spoiler: zeige
munteres Granatenwerfen in der Innenstadt, einfach mal durch die Soldatensperre in die Botschaft brechen und das Versteck mittels Vogelzwitschern finden
. Nichts gegen Logiklöcher in Actionfilmen, aber das wirkt schon unfreiwillig komisch.
Gerade noch 4/10 Punkten im B-Movie-Bereich.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

ratz


Zwei TV-Sichtungen deutscher Komödien mit Romantik-Anteil und einem im Zentrum stehenden Post-Teen-Helden (OK, auch keine bessere Wortschöpfung als Twentysomething):

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe – Es ist ja legitim, daß Haußmann/Regener/Buck ihre 80er-Jugend noch mal heraufbeschwören wollen, heißt aber noch lange nicht, daß ein guter Film draus wird. Nach 20 Minuten war klar, daß einfach nichts stimmt: Der Retro-Look inkl. grobkörnig-bräunlicher Farbpalette und popkultureller Referenzen, die holprigen Dialoge, knallchargierende Schauspieler (evtl. nicht deren Schuld), fehlplatzierter Schnitte und schließlich nervender, überpointierender Element of Crime-Songs. Der Film ist längst nicht so lustig, wie er sein möchte, und versagt am schlimmsten in dem Moment, wo Tragik angepeilt wird (
Spoiler: zeige
die Fehlgeburt
).Eine ärgerliche Zeitverschwendung mit vielleicht zwei gerade so gelungenen Gags. Hinfort damit.

13 Semester – Schon besser: Ohne krampfhaft originell oder tiefgründig oder realistisch sein zu wollen, gibt es einen flockigen, oft angenehm trockenhumorigen Bilderbogen über das Studentenleben mit seinen Vorzügen und Problemchen. Der Jedermann im Zentrum ist leer genug, daß jeder, der mal studiert hat, sich hineinprojizieren und sich, seine Kommilitonen (klasse besetzt z.B. mit Robert Gwisdek oder Alexander Fehling) und das gewisse Studi-Lebensgefühl wiedererkennen kann. Eine kleiner Hinkucker ist ohne Frage Claudia Eisinger, die glatt als reinkarnierte Heike Makatsch (ich weiß, die lebt noch :icon_mrgreen:) durchgehen kann. Gern mehr davon.


Mr. Blonde

4 Juni 2013, 23:12:26 #717 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2013, 23:14:09 von Mr. Blonde
@ratz:

Ich finde die EoC-Songs funktionieren ohne den Film viel besser. Aber auch dahingehend wirken sie etwas "sinnlos", da sie den Geruch einer krampfhaften Auftragsarbeit versprühen, in denen irgendwie die Themen des Films eingearbeitet werden mussten. So wirkt auch der ganze Film, also komisch zusammengemischt. Retro trift auf modernen Technikkram, EoC auf Bob Dylan usw. Trotzdem empfand ich ihn damals als sehr charmant und hatte meine Freude damit. "Death Kills" höre ich immer mal wieder und finde den Song stark. Schade, dass Dir keiner abgegangen ist.  :icon_razz:

ratz

Zitat von: Mr. Blonde am  4 Juni 2013, 23:12:26

den Geruch einer krampfhaften Auftragsarbeit


hat für mich der ganze Film, man sieht quasi die Nähte des Machwerks. Ich seh die drei alten Säcke quasi vor mir mit ihren Dreitagebärten und fettigen Haaren, wie sie sagen, Scheiße, Herr Lehmann haben wir schon gemacht, jetzt holen wir das Ganze ins Heute und erweisen noch schön einem Film unserer Jugend (
Spoiler: zeige
The Graduate
) die Referenz, aber wie 80er soll es sich trotzdem anfühlen... und so eine Flickschusterei ist dann auch rausgekommen (keine Ahnung, wie die Buchvorlage aussieht, vllt. ist die schuld). Und EoC war noch nie mein Ding  :nono:
Aber ich habe ja 13 Semester zum Troste  :icon_cool:

Discostu

Bright Star (2009)
Gut gemachte Historien-Romanze mit tollen Schauspielern und tollen Bildern, deren Geschichte aber doch etwas zu dünne ist, um die zwei Stunden zur völligen Zufriedenheit zu füllen. 7/10

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