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Star Trek: Strange New Worlds

Begonnen von mali, 5 Dezember 2022, 16:46:09

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mali

Gibt es wirklich noch keinen dedizierten Thread dazu? Oder hat mich die Suchfunktion mal wieder verarscht? :-)

Gestern die ersten beiden Folgen geguckt. Durchaus unterhaltsam soweit und zumindest optisch sehr gelungen. Erinnert von der Optik her aber eher an die letzten Kinofilme. Inhaltlich mag ich es noch nicht wirklich beurteilen, das wäre verfrüht.

Da ST:SNW ja offensichtlich ein SpinOff der zweiten Staffel von ST:D ist, ich Star Trek Discovery aber nie gesehen habe bis dato, aber von Zeitreisen/Alternativen Zeitlinien (?) las: Spielt diese Pike/Enterprise Version nun in "unserer" ST Zeitlinie? Oder in einem alternativen Universum?

Vewirrt hat mich auch, das es an Bord eine
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Noonien-Singh
gibt. Da hatten wir mit
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KAAAAAHHHHNNN Noonien Singh und mit Mad Scientist Dr. Noonien Soong
ja schon Exemplare von. Wie passt die da rein? Wurde das in ST:D erläutert?


mali

6 Dezember 2022, 02:23:29 #1 Letzte Bearbeitung: 6 Dezember 2022, 10:29:21 von mali
Zitat von: mali am  5 Dezember 2022, 16:46:09Vewirrt hat mich auch, das es an Bord eine
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Noonien-Singh
gibt. Da hatten wir mit
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KAAAAAHHHHNNN Noonien Singh und mit Mad Scientist Dr. Noonien Soong
ja schon Exemplare von. Wie passt die da rein? Wurde das in ST:D erläutert?

Gut, das wurde in Folge 3 beantwortet :-)

EDIT:
Und Folge 5 war IMHO ziemlich an Orville angelehnt vom Ton her :)

DukeNukem69

Zitat von: mali am  5 Dezember 2022, 16:46:09Gestern die ersten beiden Folgen geguckt. Durchaus unterhaltsam soweit und zumindest optisch sehr gelungen. Erinnert von der Optik her aber eher an die letzten Kinofilme. Inhaltlich mag ich es noch nicht wirklich beurteilen, das wäre verfrüht.

Da ST:SNW ja offensichtlich ein SpinOff der zweiten Staffel von ST:D ist, ich Star Trek Discovery aber nie gesehen habe bis dato, aber von Zeitreisen/Alternativen Zeitlinien (?) las: Spielt diese Pike/Enterprise Version nun in "unserer" ST Zeitlinie? Oder in einem alternativen Universum?

Sollte dieselbe Zeitlinie sein,
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ausser das Discovery ab der 3. Staffel 900 Jahre in der Zukunft spielt und einige Folgen der 1. Staffel im Spiegeluniversum!


Nach der langweiligen 4. Staffel, ist SNW um Welten besser, hoffe da kommt noch mehr...finde Mount als Pike genial  :dodo:

Falls dich nur die Pike Folgen interessieren, am besten nur letzte Folge 1. Staffel und dann die 2. Staffel komplett schauen!

mali

Zitat von: DukeNukem69 am 13 Januar 2023, 01:38:55Nach der langweiligen 4. Staffel, ist SNW um Welten besser, hoffe da kommt noch mehr...finde Mount als Pike genial  :dodo:

Das hoffe ich auch, das darf gerne fortgesetzt werden. Ein paar Jahre haben die sich ja auch Raum gelassen. Insgesamt waren alle 10 Folgen super. Leichte Abstriche für die Folge 8. Ich mochte die "Kostüm-Folgen" noch nie so wirklich.

Hitfield

8 Februar 2023, 03:08:08 #4 Letzte Bearbeitung: 8 Februar 2023, 03:14:11 von Hitfield
Jetzt habe ich auch noch Paramount+ abonniert - langsam nimmt es wirklich überhand mit den ganzen Streaming-Diensten. Als Hardcore-Trekkie, der in den 90ern sogar von Frankfurt am Main nach Boston geflogen ist, um an einer Star Trek-Convention teilzunehmen, hatte ich aber keine andere Wahl. :frech2:

Was in den letzten knapp zwei Jahrzehnten produziert wurde, hatte mit "Star Trek" jedenfalls nichts mehr zu tun - von J. J. Abrams' seelenlosem (aber immerhin kurzweiligem) Kostüm-Karneval-Reboot bis zum langweiligen, teils unerträglichen  "Discovery"-Ableger.

Mit "Strange New Worlds" besinnt sich das Franchise inhaltlich endlich mal wieder auf seine Ursprünge. Folgen wie "Die Geister von Illyria" (S1F3) sind klassisches Star Trek in Reinkultur. Vor allem visuell hat man nochmal ordentlich eine Schippe draufgelegt. So gut sahen z. B. die Weltraumszenen noch nie aus, wenn die Sterne, Umgebung etc. von der Außenhaut der Enterprise reflektiert werden usw. Gleichzeitig bringt das das bekannte Anachronismus-Problem der vergangenen zwanzig Jahre mit sich, dass die letzten Folgen/Filme, die zeitlich alle vor TOS und TNG angesiedelt sind, viel moderner aussehen.

Wie auch immer: Ich bin zwar kein allzu großer Fan von Kostüm-Folgen wie "Das elysische Königreich" (S1F8), aber auch diese Folge ist klassisches Star Trek und die Auflösung recht berührend. Insgesamt sind die nur zehn Folgen wirklich gut. Es gibt sogar eine reine Actionhorror-Folge mit einem Alien-Monster ("All jene, die wandern", S1F9), das nicht nur etwas ähnlich aussieht wie der Xenomorph (gerade in der ersten Entwicklungsphase), sondern auch viel aggressiver ist. Dass man dafür aber ausgerechnet die
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Gorn
aus TOS genommen hat, ist schon extrem skurril, wenn man an den
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legendär-lachhaften Faust(!)kampf mit Captain Kirk denkt. Der Gorn in seiner jetzigen Form hätte Kirk nach drei Sekunden in Stücke geschnetzelt.


Die mir unbekannte Besetzung passt perfekt und spielt super! Besonders Ethan Peck als Spock ist fantastisch - genauso wie Celia Rose Gooding als Uhura und Anson Mount als Captain Pike. Alleine diese drei machen die Serie schon sehenswert. Rebecca Romijn (unvergessen als Mystique in der ersten "X-Men"-Trilogie) habe ich nicht wiedererkannt - sie ist aber auch klasse. Auch der Rest einfach prima (niedlich: Jess Bush als Krankenschwester Christine Chapel, tough: Christina Chong als La'an Noonien-Singh). Es gibt später in der Serie auch einen ersten Auftritt von Scotty (aber nur von oben herab durch einen Wartungsschacht gesehen, noch ohne Gesicht) und - das war wirklich unerwartet - Spocks Halbbruder Sybok. Der spielte sonst nur in "Star Trek V: Am Rande des Universums" eine Rolle, wenn ich mich richtig erinnere.

Es ist erfreulich, dass die Serie in der ursprünglichen Zeitlinie angesiedelt es. Es bleibt aber mein Hauptkritikpunkt seit etwa 20 Jahren: (Fast) alles seit "Enterprise" (2001-05) ist in der Vergangeheit angesiedelt. Die Produzenten und Autoren scheinen unfähig zu sein, eine neue Serie mal komplett in der Zukunft spielen zu lassen. So wie TNG über 150 Jahre nach TOS spielt (das Story-Chaos von "Discovery" klammere ich mal aus).

Davon abgesehen kann man sich "SNW" wirklich gut ansehen. Insgesamt eine runde Sache, kurzweilig und super besetzt. Knappe 8 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

mali

Na endlich, dachte schon ich bin der Einzige der das guckt :-)

Unsere Meinungen dazu sind ja sowohl im groben als auch in einigern der Details recht deckungsgleich. Großartiges ST - ENDLICH mal wieder.

mali


Moonshade

Ich hab bei Tele5 ein wenig reingeschaut und kann für Staffel 1 nur zustimmen - witzig und dennoch eindeutig Star Trek essentiell.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

mali

Zitat von: Moonshade am 29 März 2023, 14:31:35Ich hab bei Tele5 ein wenig reingeschaut und kann für Staffel 1 nur zustimmen - witzig und dennoch eindeutig Star Trek essentiell.


Du meinst jetzt aber Lower Decks und nicht ST: Strange New Worlds oder?

Moonshade

Upps, ja natürlich. Ich glaub ich verliere hier so langsam die Übersicht...
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Mr Creazil

Bei den zehntausend Spin-offs und neuen Serien, die da geplant sind, kein Wunder...  :frech3:
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

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Mr Creazil

20 Juni 2023, 10:42:10 #11 Letzte Bearbeitung: 20 Juni 2023, 10:46:35 von Mr Creazil
Nachdem ich und meine Freundin, seit jeher Star Trek-Fans, an der ersten Staffel eigentlich Spaß hatten und wir für NuTrek wieder Hoffnung zu hegen wagten, war die erste Folge der zweiten Staffel nun ein regelrechtes Schockerlebnis. Eine unfassbar miserabel geschriebene Voll-Katastrophe einer Episode sondergleichen, ein schrecklicher Plot, grauenhafte Dialoge, ein grässlicher Umgang mit den Charakteren... das war ein beispielloser Griff ins Klo und die hanebüchenen Einfälle häuften sich am laufenden Band:
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  • Die Folge läuft keine Sekunde und es geht direkt los: Pike durchquert den Quadranten mir nichts, dir nichts innerhalb von zweieinhalb Tagen? Dann war Tom Paris wohl ein noch schlechtere Navigator als bislang angenommen...
  • Da entführt (oder "kapert") die Führungsebene der Enterprise (außer Pike, der hat sich wohlweislich von dieser Katastrophe verabschiedet) unsinnigerweise, überstürzt und auf eine unsäglich bescheuerte Weise das Schiff, bloß, weil sie von La'an eine vage, uneindeutige "dringende Nachricht" erhalten haben und ihr im forcierten Kameradenmodus sofort zur Hilfe zu eilen gedenken. Das gesamte Unternehmen ist unbeschreiblich mies konstruiert, erzwungen und lässt den Rest der Sternenflotte wie Idioten aussehen, die nicht einmal daran denken, die Enterprise abstrafend zu kontaktieren, geschweige ein Abfangschiff hinterherzuschicken. Das Spock und den anderen dafür am Ende keine Strafe droht, ist nur noch lachhaft. Wie soll Disziplin in der Sternenflotte bitte funktionieren, wenn man einem Führungsoffizier so etwas durchgehen lässt? Ach ja, weil er einer der besten ist... ich vergas.
  • Sry, aber Carol Kane geht mir jetzt schon tierisch auf den Sack. Bitte, bitte, bitte sagt mir nicht, dass sie ernsthaft für den Posten der Chef-Ingenieurin in Frage kommt, ihr Charakter ist eine grausige Witznummer und ein furchtbarer Ersatz für Hemmer, den ich als Charakter sehr mochte und dessen Ableben mich ernsthaft getroffen hat. Ihn jetzt durch diesen furchtbaren, neunmalklugen Clown zu ersetzen, spuckt meinem Verständnis nach auf dessen Vermächtnis und den guten Geschmack jedes Zuschauers.
  • Und wo wir gerade bei Witzfiguren waren: die Klingonen werden ebenfalls zu eben solchen degradiert. La'an trinkt sie mal eben in einem abstrusen und unsinnigen 'Raiders of the Lost Ark'-Zitat unter den Tisch, Spock schließt sich dem später an, sie werden im Kampf von zwei Ärzten, darunter Nurse Chapel..., reihenweise im Faustkampf geplättet, ermöglicht dadurch, dass Dr. M'Benga den Miraculix gibt und einen hanebüchenen Zaubertrank als Plot Device aus dem Hut zaubert, der ihnen übermenschliche Kräfte verleiht, komplett ohne Nebenwirkungen auskommt und garantiert nie wieder zum Einsatz kommt. Da wollte jemand ganz übel eine "coole Action-Szene" in die Story zwängen und hat sich geradeheraus einen Scheiß um Logikfehler gekümmert. Die scheinen hier allerdings allgemein niemanden geschert zu haben. Ein Klingone wird "befragt" und "gefoltert" (sollte hier irgendeine Charakterentwicklung für M'Benga als grimmiger Kriegsheld entstehen? Weil es in dem Fall zum einen lausig umgesetzt wurde, zum anderen nicht im Geringsten zum M'Benga der ersten Staffel passen würde) in einer Intensität, die bei richtigen Klingonen gerade mal als müdes Vorspiel gelten würde, hier allerdings das Opfer im Handumdrehen zum Reden animiert. Und vergessen wir nicht Chapels leere, insipide "Ihn zu töten ist keine Lösung!"-Worthülse, die derart banal und nichtssagend ist, dass sie selbst aus dem "Grundlagen des Schreibens klischeebeladener Dialoge"-Leitfaden gestrichen werden würde, hier indessen exemplarisch das Niveau aller Dialoge wiedergibt.
  • Weiter mit den Klingonen: die sind offensichtlich unfähig, die Enterprise mit ihren Scanner zu erfassen, selbst, wenn diese wild rumballernd Pirouetten dreht. Muss an Ortegas magischen Fähigkeiten liegen, sich hinter Gesteinsbrocken zu verbergen. Top!
  • M'Benga und Chapels heldenhafte Flucht... nein, sry, ohne Worte. Das ist dermaßen dämlich, dass selbst Goldsman das in Sekunden abhandelt und nie wieder erwähnt.
  • Viele Dinge scheinen, um meine bessere Hälfte zu zitieren, für das weibliche Publikum konzipiert zu sein: da wird die Gefühlsschiene aufs unerträglichste bedient. Das traumatisierte Newt-Opfer der Gorn etwa darf mit La'an kuscheln, freudig die Enterprise-Crew begrüßen und hat offenkundig null emotionales Trauma von ihrer Erfahrung mit den Gorn davongetragen, außerdem weder zur dieser Story, noch zu La'ans Entwicklung etwas beizutragen, außer Frauen ein "Aw!" zu entlocken. Spock hat seine Emotionen scheinbar gar nicht mehr unter Kontrolle, himmelt nun unverhohlen Nurse Chapel an, verlässt scheu den Raum, wenn sie ihn betritt, bekommt Heulkrämpfe, wenn sie tiefgefroren und pseudo-halbtot auf der Transporter-Plattform liegt... es ist schmerzhaft schlecht. Nachdem ich Pecks Spock und sogar seine Beziehung zu T'Pring als durchaus gelungen empfand, ärgert es mich ungemein, dass Goldsman für Spocks Grenzgänger-Problematik zwischen Mensch und Vulkanier nichts anderes einzufallen scheint, als die gesamte Kelvin-Beziehungskiste halbgar zu recyceln und mit dem gleichen Holzhammer zu servieren wie dort. Die Dekonstruktion von Spock. Ein Trauerspiel.


Alles an dieser Episode wirkt in der Tat, wie manche bei den IMDB-Reviews (die ich sonst wenig wertzuschätzen weiß) treffend geschrieben haben, wie von einer schlechten KI oder für Kinder geschrieben. Oder eben für Frauen bzw. ein fragwürdiges Bild von einem weiblichen Publikum und deren Erwartungen. Dass Frauen
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nach Hemmas Tod
übrigens jetzt 90 % der Brückenbesatzung ausmachen, stößt allmählich sauer auf. Ich meine, ich habe kein Problem mit starken Frauenfiguren und mir ist bewusst, dass es früher andersherum gesetzt war, aber das rechtfertigt nicht diese 180 Grad-Wende in meinen Augen. Zumal die Art und Weise, wie die weiblichen Charaktere im Vergleich zu den männlichen präsentiert werden, fragwürdig erscheint.
Grundsätzlich hat man den Eindruck, dass Kurtzman, jetzt, da er mit 'Discovery' durch ist, gedenkt, sein Augenmerk ganz auf SNW zu konzentrieren, alle guten Ansätze systematischen zunichte zu machen und die beste Star Trek-Serie seit langem auf das Niveau von 'Discovery' runterzuziehen. Eine unerträgliche Vorstellung. Bitte, bitte, bitte erteilt dem Mann endlich Berufsverbot. Der kann wirklich gar nichts. Und setzt Goldsman gleich in einem mit vor die Tür. Seine Drehbücher sind ein Verbrechern nicht nur an Star Trek, sondern an der gesamten Filmindustrie und der Menschheit im Allgemeinen. Wenn es mit SNW so weitergeht, bin ich raus.
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mali

Ich muss mich der inhaltlichen Kritik leider fast komplett anschließen.

Ich dachte erst, das es an mir liegt und ich einfach zum falschen Zeitpunkt die Folge ansah. Aber erst beim dritten Versuch gelang es mir mich durchzuquälen und ich war nicht begeistert. Mit Staffel 1 hatte diese Folge nichts zu tun - hoffen wir das beste für die weiteren Folgen.

Mr Creazil

28 Juni 2023, 13:56:12 #13 Letzte Bearbeitung: 28 Juni 2023, 14:02:24 von Mr Creazil
Die zweite ist tatsächlich ein bisschen besser, weil sie eben nicht eine beschissene Story, peinliche Dialoge und Charakterdemontage hinter Effektbrimborium zu verstecken versucht. Es ist eine klassische Gerichtsfolge, die vernünftige Dialoge als ihren Kern begreift und auf Weltraum-Budenzauber weitestgehend verzichtet. Als solche ist sie stellenweise, für manche bestimmt überwiegend, etwas preachy (ohne gleich brutal Wokeness zu forcieren wie manch andere NuTrek-Ergüsse), dass die Sternenflotte in dieser Form mit Vorurteilsfragen belangt wird kann man kritisch sehen, jedoch gefiel mir, dass sie in einem Ende und Plädoyer mündet, das für die positive Entwicklung der Sternenflotte und des Menschen im Allgemeinen einsteht, dass man zugibt, nicht perfekt zu sein, aber allerwenigstens sein Bestes gibt und sich auf einem guten Weg befindet. Das ist für mich mehr 'Star Trek' als das meiste, was die Kurtzman-Terrorherrschaft zu vollbringen vermochte.
Ein Glaubwürdigkeitsproblem für mich:
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Dass Una am Ende natürlich ihr Asyl gewährt bekommt und das dies, wie alle zugeben, eher durch eine Gesetzeslücke erfolgen konnte, war eine akzeptable Lösung. Dass sie ihr Patent als Sternenflotten-Offizier ohne Einschränkungen wieder aufnehmen durfte fand ich hingegen reichlich hanebüchen und ein zu glattes Happy Ending. Natürlich möchte man die Stamm-Crew nicht zu sehr auseinanderreißen, aber irgendeine Konsequenz hätte hier schon gezogen werden müssen. Ihr Asylrecht hat schließlich nichts mit ihrem Offiziersposten zu tun.
Die Folge hat nicht direkt für mich die Kastanien aus dem Feuer geholt nach der katastrophalen ersten Episode, aber zumindest regt sich wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer.
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Hitfield

Obwohl der Auftakt zur zweiten Staffel deutlich gegen alle Folgen der ersten Staffel abfällt, fand ich sie wirklich noch ganz ok - gerade im Vergleich zu "Discovery", "Prodigy" und "Lower Decks", die ich in den letzten Wochen und Monaten durchgebinged habe. Mein Hauptproblem bestand eher darin, dass Captain Pike die meiste Zeit abwesend und die Handlung sehr uneben war. Völlig unerwartet und unkonventionell (Alter, Stimme, Habitus der Rolle), aber dennoch gut fand ich die neue Chefingenieurin Pelia, die nebenbei auch eine neue (fast unsterbliche) Spezies in das Star Trek-Universum einführt. In der deutschen Fassung passend von der Stammsprecherin von Joan Cusack synchronisiert. Bei mir reicht das immer noch für eine knappe 6/10.

Folge 2 ist eine typische Gerichtsfolge, die bei Star Trek lange Tradition hat. Sehr gut geschrieben und dargelegt, worum es bei der Föderation geht und dass die Föderation nicht perfekt ist, aber versucht, sich weiterzuentwickeln.

Bislang schwächer als Staffel 2, aber immer noch wirklich gutes Star Trek, wie ich es schon recht lange nicht mehr gesehen habe. Da hatte ich bei der zweiten und dritten Staffel von "Picard" mehr Kritikpunkte - von "Lower Decks" oder "Discovery" ganz zu schweigen.

Die zweite Staffel könnte allerdings auch meine Nerven noch strapazieren. Heute wurde von Anson Mount und Christina Chong in den sozialen Medien angekündigt, dass die vorletzte neunte Folge wohl eine reine Musical-Folge sein könnte - d. h., es wird ausschließlich gesungen. Übrigens ist Christina Chong neurdings auch im Popmusik-Bereich tätig (ihre Single "Twin Flames" wurde kürzlich veröffentlicht).


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Mr Creazil

Ich habe nicht grundsätzlich was gegen Musical-Episoden (nur prinzipiell?  :mr.green: ), bei Star Trek kann ich es mir gar nicht vorstellen... das wirkt für mich in der theoretischen Form bereits arg aufgezwungen und ein Fall für Thema verfehlt. :denk3:
Da war selbst 'The Elysium Kingdom' ein stimmungsvollerer Vertreter. Natürlich weiß ich nicht, welchen genialen, wegweisenden und einhundertprozent stimmigen Kniff die Autoren hier zu vollbringen gedenken. Gemessen am bisherigen Output bleibt für mich nur die Skepsis...
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Mr Creazil

5 Juli 2023, 21:17:21 #16 Letzte Bearbeitung: 5 Juli 2023, 21:20:01 von Mr Creazil
Und eine Zeitreise-Story (mal wieder). War ganz okay, David Reed bemüht sich zumindest, dass nicht ZU blöd werden zu lassen, auch wenn es bisweilen gehörig hapert (ich wusste nicht, dass man so viel Geld mit Schach verdienen kann..., Kirk vs. Drehtüren (wtf)), es gibt gute Ansätze, vor allem natürlich,
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inwiefern Ereignisse wie die eugenischen Kriege für die Entwicklung der Menschheit wichtig sind, so tragisch sie auch sein mögen, gerade durch die unfassbaren Gräueltaten und Opfer, die sie hervorbringen, und ob es legitim sein kann, hier aus diesem Grund einzugreifen
. Freilich wird das viel zu kurz thematisiert, aber ich möchte mir andererseits nicht ausmalen, was daraus geworden wäre, solange Kurtzman da den Finger drauf hat...
Mit Carol 'Not-Guinan' Kane konnte ich in dieser Form auch besser leben, Paul Wesley hingegen überzeugt mich null als Kirk. Über ein schwaches okay geht's  hier nicht hinaus.
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Hitfield

24 Juli 2023, 04:32:07 #17 Letzte Bearbeitung: 24 Juli 2023, 04:35:07 von Hitfield
Letzte Woche wurden gleich zwei neue Folgen veröffentlich, womit jetzt 7 der 10 Folgen der zweiten Staffel online sind.

Im Schnelldurchlauf:

S2E3: Morgen und morgen und morgen
Eine Zeitreise-Folge mit Christina Chong (Lieutenant La'an Noonien-Singh) und Paul Wesley (Captain James T. Kirk). Die Folge ist ganz gut mit einigen netten Anspielungen für Fans (Eugenische Kriege, Romulaner etc.), aber für die Laufzeit von über einer Stunde dann doch etwas zu langsam und inhaltlich dünn. Die Spielfilme "Auf der Suche nach Mr. Spock" und "Am Rande des Universums" sind kaum 40 Minuten länger. Da stimmt irgendwie die Relation nicht ganz. Knappe 7/10.

S2E4: Unter den Lotosessern
Captain Pike und seine Crew landen auf einem Planeten, auf dem außerhalb eines Gebäudes alle Erinnerungen unterdrückt werden. Die Crew weiß bald nicht mehr, wer sie sind und was sie auf dem Planeten wollten. Nicht schlecht oder langweilig, aber ziemlich belanglos. Solche Episoden gab es natürlich früher schon, aber damals hatten die Staffeln auch bis zu 26 Folgen. Deshalb schmerzt ein solcher kleiner Einbruch mehr. 5,5/10

S2E5: Scharaden
Spock wird aus Versehen in einen Menschen verwandelt und muss sich zusammenreißen, um die strenge vulkanische Hochzeitszeremonie mit seiner Verlobten T'Pring zu meistern. Comedy-Folge, die sich u. a. um die Affäre von Spock und Christine Chapel dreht. 6,5/10

S2E6: Wo Worte fehlen
Uhura ist eine von zwei Menschen, die die Kommunikationsaufnahme einer fremden Lebensform, die in einem Nebel lebt, wahrnehmen kann. Eine visuell sowie von den Spezieleffekten und Masken aufwendige Folge, die es inhaltlich vorher schon in vielen Variationen gab - vor allem bei TNG. Knappe 6/10.

S2E7: Tierisch olle Sternenreisende
Durch ein Zeitportal-Unfall geraten die Ensigns Boimler und Mariner aus der Zeichentrickserie "Lower Decks" auf die Enterprise von Captain Pike. Ich kann diesen pubertären "Lower Decks"-Mist nicht ab, aber diese Comedy-Folge ist erstaunlich kurzweilig und spaßig. 8/10


Der Trailer zur Musical-Folge "Subspace Rhapsody" (S2E9), die ab dem 3. August verfügbar ist, ist jetzt online:
https://www.imdb.com/title/tt12327578/

Alle Tanzen und Singen in den Gängen, auf der Brücke, in der Bar - das ist zu viel, zu kitschig für mich. :pidu:
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Mr.Ego

24 Juli 2023, 20:05:35 #18 Letzte Bearbeitung: 25 Juli 2023, 12:51:13 von Mr.Ego
Auf die Schnelle mal ein paar Sätze zur Thematik - sozusagen, auf dem Weg - man ist ja selbst als Rentier immer in Eile...

Ich bin  "Star Trek"-Fan der ersten Stunde - will sagen, seitdem die Serie 1972, eingedeutscht als "Raumschiff Enterprise", im ZDF gestartet wurde. Das letzte Trek-Abenteuer aus der beknackten "Kelvin-Line" ("Star Trek Beyond,016" )ist mittlerweile 7 Jahre her - und so wie es aussieht, liegt ein neues Leinwand-Event   in sehr weiter Ferne.

2017 ist das Franchise  bekanntlich mit "Star Trek-Discovery" wieder dorthin gegangen, wo die kultige Reihe  einst ihren Anfang nahm. Hier fing es mit dem Elend (zumindest für meiner einen) dann auch gleich mal an, denn der Plot  soll doch eigentlich  10 Jahre vor dem Original aus den Sixties angesiedelt sein. Leider fällt dabei wohl jedem Trekkie ins Auge, daß hier so gar nichts mit demselben zusammenpassen will.  "Discovery" fällt als Vorgeschichte einer viel älteren Serie, die eher nach spartanische Holzklasse aussieht, einfach  viel zu modern, hipp und stylisch aus.  Freilich ist mir auch nicht entgangen, daß der "Sperrholz-Charakter" aus "Raumschiff Enterprise" für neuzeitlich viel moderne Sehgewohnheiten keine Option sein kann - dennoch finde ich  diesen Umstand störend. Nun gut, und einmal mehr werden die Klingonen mit krass veränderter Physis präsentiert. "Enterprise/01-05" konnte in dieser Hinsicht wenigstens noch eine halbwegs nachvollziehbare Erklärung aufbieten. Was die Figuren ansich betrifft - die sind zuweilen recht "nervtötent".

Der eigentliche Schwachpunkt liegt meiner bescheidenen Meinung nach in einigen Episoden - wobei ich Staffel eins und (ganz besonders) zwei noch ganz interessant fand. Allerdings: mit dem bemühten Twist, der das Verschwinden des titelgebenden Raumschiffes, samt Besatzung, erklären  soll (immerhin wird das Ding in der Originalserie nie erwähnt - wie denn auch...) kann überhaupt nicht "warm werden". Die Dramatik in Staffel hat  mir ansonsten wirklich gefallen, und damit hätte "Discovery" denn auch besser enden sollen - zumal ja so etwas wie  ein geeigneter Übergang zu "Strange New World" offeriert wurde.

Uups, jetzt komme ich also endlich zum Punkt , sorry für die langatmige Einleitung: diese Serie muss sich natürlich mit demselben Problem wie der Vorgänger  herumschlagen- aber zumindest war es eine gute Idee, abgeschlossene Plotstränge zu präsentieren (okay, bis auf den letzten..) Dennoch bleibt Dreh und Angelpunkt  nun einmal das spätere Schicksal vom Captain - und ich nehme an, dass "Strange New World" irgendwann darauf hinausläuft. Die einzelnen Episoden konnten mir brauchbare Unterhaltung bieten - zumindest bin drangeblieben. Die letzte ("Die Kunst der Gnade") hatte für mich einen spannenden Ansatz, der meiner einen am Ende aber doch ein bisserl enttäuscht zurückließ. Daraus hätten durchaus mehr werden können, und dass die Macher sich in Episode 9 ausgerechnet an "Alien" anwanzen mussten, werde ich einfach mal unkommentiert lassen.

Fraglich, ob ich mir die zweite Staffel ebenfalls in den Player schiebe (ich streame nicht..)
"Im Walde zwei Wege boten sich mir dar und ich ging den, der weniger betreten war - und das veränderte mein Leben." Walter 'Walt' Whitman (1819 - 1892)

Mr Creazil

Zitat von: Hitfield am 24 Juli 2023, 04:32:07Letzte Woche wurden gleich zwei neue Folgen veröffentlich, womit jetzt 7 der 10 Folgen der zweiten Staffel online sind.

Im Schnelldurchlauf:

S2E3: Morgen und morgen und morgen
Eine Zeitreise-Folge mit Christina Chong (Lieutenant La'an Noonien-Singh) und Paul Wesley (Captain James T. Kirk). Die Folge ist ganz gut mit einigen netten Anspielungen für Fans (Eugenische Kriege, Romulaner etc.), aber für die Laufzeit von über einer Stunde dann doch etwas zu langsam und inhaltlich dünn. Die Spielfilme "Auf der Suche nach Mr. Spock" und "Am Rande des Universums" sind kaum 40 Minuten länger. Da stimmt irgendwie die Relation nicht ganz. Knappe 7/10.

S2E4: Unter den Lotosessern
Captain Pike und seine Crew landen auf einem Planeten, auf dem außerhalb eines Gebäudes alle Erinnerungen unterdrückt werden. Die Crew weiß bald nicht mehr, wer sie sind und was sie auf dem Planeten wollten. Nicht schlecht oder langweilig, aber ziemlich belanglos. Solche Episoden gab es natürlich früher schon, aber damals hatten die Staffeln auch bis zu 26 Folgen. Deshalb schmerzt ein solcher kleiner Einbruch mehr. 5,5/10

S2E5: Scharaden
Spock wird aus Versehen in einen Menschen verwandelt und muss sich zusammenreißen, um die strenge vulkanische Hochzeitszeremonie mit seiner Verlobten T'Pring zu meistern. Comedy-Folge, die sich u. a. um die Affäre von Spock und Christine Chapel dreht. 6,5/10

S2E6: Wo Worte fehlen
Uhura ist eine von zwei Menschen, die die Kommunikationsaufnahme einer fremden Lebensform, die in einem Nebel lebt, wahrnehmen kann. Eine visuell sowie von den Spezieleffekten und Masken aufwendige Folge, die es inhaltlich vorher schon in vielen Variationen gab - vor allem bei TNG. Knappe 6/10.

S2E7: Tierisch olle Sternenreisende
Durch ein Zeitportal-Unfall geraten die Ensigns Boimler und Mariner aus der Zeichentrickserie "Lower Decks" auf die Enterprise von Captain Pike. Ich kann diesen pubertären "Lower Decks"-Mist nicht ab, aber diese Comedy-Folge ist erstaunlich kurzweilig und spaßig. 8/10


Der Trailer zur Musical-Folge "Subspace Rhapsody" (S2E9), die ab dem 3. August verfügbar ist, ist jetzt online:
https://www.imdb.com/title/tt12327578/

Alle Tanzen und Singen in den Gängen, auf der Brücke, in der Bar - das ist zu viel, zu kitschig für mich. :pidu:

Mit den Wertungen und Kommentaren gehe ich weitestgehend d'accord. Sonderlich überragend war die Staffel bislang nicht und es ist bezeichnend, das ausgerechnet das Crossover mit 'Lower Decks' (aktuell) das Staffel-Highlight geworden ist. Ich weiß nicht, was das für die Musical-Folge verspricht, aber den Trailer dazu fand ich... nee, danke nein.
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Mr Creazil

9 August 2023, 12:57:10 #20 Letzte Bearbeitung: 10 August 2023, 11:51:09 von Mr Creazil
So, hab die Musical-Folge nachgeholt. Und was soll ich sagen: nach einer der besten Episoden der Serie ('Under the Cloak of War', fantastisch geschrieben, herausragend gespielt, rundum ein großartiger Beitrag) ließen sie prompt eine der schlechtesten Star Trek-Folgen überhaupt folgen (nachdem er 'Under the Cloak of War' gesehen hat, muss Kurtzman panikerfüllt in das Studio gepoltert sein und schweißgebadet verkündet haben, dass sie nun dringend einen qualitativen Nadir finden müssen, denn dieses Niveau wird er als Showrunner niemals halten können). 'Subspace Rhapsody' war wirklich unerträglich grauenhaft, eine einzige Höllenmater, die man stellenweise nur im Vorlauf ertragen konnte, schlimmer als 'Spock's Brain', Kirks Indianer-Eskapade oder 'Shades of Gray' im Verein, als Trek-Fan schmerzhaft sondergleichen. Das hat noch nicht mal direkt was damit zu, dass es ein Musical ist, obgleich das ein riesiges Problem darstellt, weil es null passt und die Autoren sich tatsächlich gar keine Mühe gegeben haben, das in irgendeiner Form logisch zu begründen (magic subspace rift incoming!). Nein, das Schlimme ist, dass sie damit rein gar nichts, aber auch überhaupt gar nichts anzustellen, nichts auszusagen und nichts zu erreichen wussten. Da herrschte kreativ betrachtet gähnende Leere in der Autorenkonferenz. Das ist das Gegenteil von einer cleveren Ausnahme-Episode, das ist einfach ein einfallsloses Ärgernis. Alles, was hier passiert, ist, dass sie jedes einzelne Crew-Mitglied unsäglich lamentierend und in Überlänge (eine Stunde dauert diese Tortur) über ihre Gefühle singen lassen, was an sich schon ungemein nervtötend und uninteressant ist, in Star Trek darüber hinaus schlichtergreifend deplatziert wirkt. Nachricht an Kurtzman: in Star Trek ging es nie um Seifenoper im Weltraum! Die Gefühle der Crewmitglieder, wenn auch nicht nebensächlich, standen nie so sehr im Fokus wie der Aspekt der Forschung, der Entwicklung und des Fortschrittsglaubens, kurz, der Science-Fiction! Darum gab es in TOS nie eine erzwungene Liebesaffäre zwischen Spock und Chapel (oder Uhura), weil es keinen Arsch gejuckt hat und es komplett irrelevant war (die Frauenfiguren es außerdem nicht nötig hatten, sich über ihre männlichen Kollegen zu definieren), selbst für die Figur des Spock, der sich genügend andere, aussagekräftigere, rührende und vor allem stimmige Gelegenheiten geboten hatten, seine Grenzgänger-Existenz zwischen Vulkanier und Mensch zu erkunden.
Verschlimmert wird alles dadurch, dass man nichts neues erfährt, jeder heult singend über die bereits fünf Folgen zuvor forciert wirkenden, langweiligen persönlichen Problemchen, von denen keiner etwas wissen wollte, und nichts kommt voran, es findet keine Entwicklung statt, es werden keine Erkenntnisse gewonnen und die Songs enthüllen nichts Wesentliches, obwohl sie das an einer Tour behaupten. Dass die Gesangseinlagen uninspirierte Musical- und Pop-Nummern sind, die nichts neues wagen, keine Experimente eingehen, sich nicht mal an "futuristischer" Musik versuchen, ist ärgerlich darüber hinaus. Wie armselig ist es, wenn sich das Engagement der Komponisten kaum über die Grenzen der amerikanischen Pop- und Musical-Komposition hinausbewegt? Was hätten man hier ausprobieren, ausloten und vor allem für ein kosmopolitisches Statement setzen können! Am schlimmsten trifft es die Klingonen, die allen Ernstes zu einer peinlichen Hip Hop-Nummern (d.h. Charts-Hip Hop der heutigen Zeit à la Drake, kein richtiger Hip Hop, meine Liebste hatte sogar K-Pop-Assoziation (!) dazu) verdammt werden, vollständig ignorierend, dass es in deren Kultur Franchise-inhärent genügend fantastische Beispiele für klingonische Musik gibt (das hier ist würdevoller und authentischer als die Gesamtheit dieser Folge...), die man hätte verarbeiten oder, shocking, sogar updaten können.

'Subspace Rhapsody' ist in erster Linie eins: eine selbstverliebte Ego-Nummer, ein selbstgefälliger Rohrkrepierer, eine hohle Selbstbeweihräucherung, die beweist, dass es den Beteiligten nicht um das Franchise ging, sondern bloß um eine Selbstdarstellungsnummer ohne Sinn, Verstand oder Inhalt. Selbst das große Finale erzeugt keine großen Gefühle, höchstens Bauchschmerzen ob ihrer gewollt rührseligen 'Und jetzt alle zusammen!'-Message, die im Kindergarten besser aufgehoben wäre. Das ist nicht 'Stark Trek: Das Musical', das ist 'High School Musical in Space'. Und wenn die beiden Folgen davor nicht so, so stark gewesen wären, ich würde die Serie ab diesem Punkt aufgeben. Bitte niemals, niemals wieder.

Side notes: warum ist Kirk Dauergast auf der Enterprise? Warum muss er mit einer Nachkommin von Khan anbandeln? Warum ist Pike mehr Schiffskoch als Schiffskapitän?

Review-Empfehlung:
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

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DukeNukem69

Also ich fand die Musical Episode jetzt nicht so schlecht wie erwartet, war schon teilweise nervig aber zum vorspulen hat es dann doch nicht ganz gereicht  :essen:

Leider mal wieder ein Cliffhanger zum Ende der Staffel, aber ansonsten freue ich mich auf die 3.

Insgesamt etwas schwächer als die 1., aber immer noch hohes Niveau  :love:

Leider finde ich die Spoiler Funktion nicht mehr, deswegen Spoileralarm:

Nachdem ja jetzt wohl Scotty in der 3. Staffel mit dabei sein wird, müsste ja dann auch bald Pille auftauchen (bin jetzt nicht mehr so mit der Zeitlinie bei ToS auf dem laufenden) oder kam der erst mit Kirk auf die Enterprise?


mali

Ich habe bei Episode 9 auch nicht vorgespult - sondern nach 5 entsetzten Minuten komplett aus gemacht  :lol: Damit konnte ich nicht umgehen :-)

Episode 10 war dagegen schon fast wieder perfekt (bis auf die Geldsparkulisse der amerikanischen Kleinstadt). Insgesamt eine Staffel mit Höhen&Tiefen - im Gegensatz zu Staffel 1, die praktisch komplett gut war.

Immer wieder gut: Schwester Chapel. Auch wenn ihre jetzige Rolle so gut wie gar nicht zu dem passt, was sie in TOS war, trotzdem richtig gut. 

Moonshade

Zitat von: DukeNukem69 am 16 August 2023, 16:56:13Leider finde ich die Spoiler Funktion nicht mehr, deswegen Spoileralarm:
Nachdem ja jetzt wohl Scotty in der 3. Staffel mit dabei sein wird, müsste ja dann auch bald Pille auftauchen (bin jetzt nicht mehr so mit der Zeitlinie bei ToS auf dem laufenden) oder kam der erst mit Kirk auf die Enterprise?

Wenn man annimmt, dass im eigentlichen 2.Piloten "Where no man has gone before", ausgestrahlt als Folge 4, noch ein ganz anderer Doktor dabei war - wird der wohl erst mit Kirk gekommen sein, aber wo wird das heute noch so genau genommen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Karm

Zitat von: DukeNukem69 am 16 August 2023, 16:56:13Leider finde ich die Spoiler Funktion nicht mehr, deswegen Spoileralarm:
Spoiler: zeige
So geht das manuell. Wenn Du das hier zitierst, siehst Du es. :happy2:

mali

Zitat von: Moonshade am 16 August 2023, 17:57:25aber wo wird das heute noch so genau genommen.

Siehe Chapel :-)

Mr Creazil

Zitat von: Moonshade am 16 August 2023, 17:57:25
Zitat von: DukeNukem69 am 16 August 2023, 16:56:13Leider finde ich die Spoiler Funktion nicht mehr, deswegen Spoileralarm:
Nachdem ja jetzt wohl Scotty in der 3. Staffel mit dabei sein wird, müsste ja dann auch bald Pille auftauchen (bin jetzt nicht mehr so mit der Zeitlinie bei ToS auf dem laufenden) oder kam der erst mit Kirk auf die Enterprise?

Wenn man annimmt, dass im eigentlichen 2.Piloten "Where no man has gone before", ausgestrahlt als Folge 4, noch ein ganz anderer Doktor dabei war - wird der wohl erst mit Kirk gekommen sein, aber wo wird das heute noch so genau genommen.

In SNW nehmen sie es mit der Lore sowieso nicht mehr genau. Ich meine: die Gorn? Really?
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Mr Creazil


Muss hier das Ende von Lower Decks kompensiert werden?  :frech3:

Ich weiß nicht warum, aber ich musste spontan an das hier denken.  :mr.green:

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