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Zeig mir, wer du bist / It’s what’s Inside (Netflix-Körpertausch-Party-Horror)

Begonnen von StS, 10 September 2024, 18:55:00

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StS


"A group of friends gather for a pre-wedding party that descends into an existential nightmare when an estranged friend arrives with a mysterious game that awakens long-hidden secrets, desires, and grudges."

Ab dem 04.10. verfügbar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Letzte Woche gesehen und von Horror reden wir mal lieber wenig, wenn schon, hat der Film ein Scifi-Gimmick, ist aber im Wesentlich ein Personendrama.
Zentrales Storyelement: inzwischen längst disfunktionale Freundesclique versammelt sich kurz vor der Hochzeit eines Paares in einem edles Waldanwesen. Die Braut ist nicht dabei, aber die alten Freunde haben sich schon entfremdet, bzw. passen sowieso nicht richtig zusammen, da sind ordentlich Animositäten und Beziehungsprobleme im Busche.
Wie dem auch sei: früher gab es mal einen Nerd an ihrer Schule und der hat seine kleine Schwester auf eine Party besoffen werden lassen, woraufhin sie ausgeklinkt ist. Daraufhin ist er von der Schule geflogen - jetzt sieht er aus wie Mark Zuckerberg für Arme und ist auch anwesend. Dabei hat er ein Köfferchen mti einer experimentellen Device, mit der man die Körper tauschen kann. Das soll ein lustiges Partyspiel werden, geht aber - erwartungsgemäß- voll nach hinten los, sobald die Leute anfangen zu lügen, wer jetzt in welchem Körper steckt.
Natürlich ist das in der Theorie sehr interessant und visuell hübsch gemacht, aber der Film ist so hektisch bemüht, visuell hip zu sein, dass er die Figuren geradezu im Stakkato vorstellt. Noch bevor man die ganzen Namen überhaupt mit den Gesichtern verbunden hat, werden die Körper getauscht und dann ist man als Zuschauer dauernd damit beschäftigt, im Geiste zuzusortieren, weil man auch die Charaktere noch nicht ausreichend kennengelernt hat (außer eben einem Paar).
Dann folgt eine zweite Runde, die es noch wirrer macht und dann natürlich die Crux: was ist, wenn eine oder mehrere Figuren sterben und man die Körper nicht mehr benutzen kann.

Ich fand den Ansatz recht interessant und gelesen klingt das auch alles sehr gut, aber gesehen ist das nach reizvollem visuell sogar eindrucksvollem Beginn doch sehr anstrengend. Und gleichzeitig sehr banal, denn wir haben es mit mit acht egozentrischen Arschgeigen zu tun, irgendwie reich und hip und auf Droge oder auch nicht, die es alle nicht schaffen, wirklich Sympathie zu erzeugen - keine der Figuren.

Ich spreche dem Film seine Qualitäten nicht ab, das wird einigen sicher gefallen, aber selbst ein paar Last-Minute-Twists können das nicht für mich in die Gewinnzone bringen, nach einer Stunde war ich so satt wie verwirrt und auch das finale Dilemma reißt dann nicht mehr alles raus, wenn es auch noch mal einen Schub gibt.

Ist gut gespielt, optisch angenehm, aber insgesamt eine Story mit Figuren, die ich eigentlich nicht mögen kann. Die tragische Tiefe des Plots ist da nicht mehr aktivierbar, aber wer seinen Personal-Drama-Reigen liebt, der hat auch hier dran Spaß.
5/10 von mir.
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