OFDb

(Welt-)Literatur und was man sonst eben so liest...

Begonnen von Gregor Samsa, 8 Juli 2006, 01:58:42

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Gregor Samsa

8 Juli 2006, 01:58:42 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2010, 23:03:03 von MMeXX
Hallo.
Ich frage mich, ob es hier überhaupt Leute gibt, die sich neben Filmen auch für Literatur interessieren.
(Ich habe nachgesehen und kein offizieller Literaur-Thread besteht.)
Anonsten könnt ihr ja hier erzählen, was ihr lest, oder, ob überhaupt.

Jedenfalls bin ich persönlich ein Weltliteratur-Begeisterter.
Unter anderem lese ich sehr gerne Franz Kafka (Nein, nicht nur aufgrund von Samsas Traum), insbesonders "Der Prozess" und "Die Verwandlung".
Ansonsten habe ich z.B. Gottfried Keller sehr gern und werde mich demnächst an seinen "Grünen Heinrich" heranmachen.
Außerdem mag ich den phantastischen Autor H.P. Lovecraft sehr sehr gern. Sein Stil ist einfach unvergleichlich. Ich liebe die Romane "Schatten über Innsmouth", "Berge des Wahnsinns" und "Schatten aus der Zeit". Kennt jemand diesen Autor? Jedenfalls sollte ihn jeder Cradle of Filth Fan kennen...

Letztlich lese ich sehr gern Bücher über Katzen, wie z.B. "Catwatching" von dem berühmten Verhaltensforscher Desmond Morris, "Spiegel, das Kätzchen" von Keller und derzeit "Lebensansichten des Katers Murr - nebst fragmentarischer Biographie des Kappellmeisters Johannes Kreisler in zufälligen Makulaturblättern".

Demnach lese ich recht gern. Geht es euch genauso oder spart ihr euch lieber die Phantasie und seht euch ausschließlich Filme an?

Herr Samsa

zaroff

Hallo Herr Samsa, Kafka mag ich auch, besonders einige der Kurzgeschichten (z.B. In der Strafkolonie oder Der Hungerkünstler).
Sozusagen Horror/Splatter auf dem Papier.
Weiterhin kenne ich fast alles von Clive Baker & Stephen King, wobei die harten King-Zeiten mitlerweile vorbei sind.
Zur Zeit bin ich heftigst von den Tolkin-Werken infiziert, besonders das Silmarillion (bisher 4-mal gelesen) und die alten teilweise fragmentarischen Geschichten.
Auch sehr gut finde ich Lem und diverse andere Autoren aus unseren östlichen Nachbarländern.
Poe ist auch einer meiner Favoriten, Lovecraft muss ich erst noch entdecken ...

Katzen-Bücher kenn ich bisher keine aber im normalen Leben kann ich an keiner vorbeigehen ...

Gruß
zaroff

Gregor Samsa

Hallo zaroff.
Oh, auch jemand, der Kafka mag. Wobei es natürlich mehr als nur Horror ist. Interessierst du dich auch für die Deutung der Geschichten? Denn um sie am besten zu interpretieren benötigt man ein wenig Wissen über K.s Privatleben insbesonders sein Verhältnis zu seinem Vater. Da empfehle ich dir "Brief an den Vater".
Tolkin mag ich auch. Obwohl ich nur HDR under Der Hobbit kenne. Das Silmarillion spielt quasi noch von dem Hobbit, oder?
King habe ich nur fragmentarisch gelesen, aber ich mag einige Verfilmungen, besonders Shining natürlich (Den von Kubrick!).
Als nächstes werde ich mich auch noch an Faust ranmachen. Das interessiert mich sehr. Zur Zeit lese ich auch noch den längsten Roman Kafkas - "Das Schloss". Gefällt mir auch über die Maßen gut, bin nur gerade etwas lesefaul...
Bis dann.

Herr Samsa

Indy

Servue Leute, eines kurz vorweg, der gute Mann hieß Tolkien ---Klugscheißmodus aus--- :icon_mrgreen:

Also Tolkien lese ich auch ganz gerne, leider bin ich bisher nicht über den HdR (bevor er in die Kinos kam), den Hobbit und ein paar dutzend Seiten aus dem - in der Bücherei geliehenen - Silmarillion hinausgekommen. Irgendwann, wenn ich mal das nötige Kleingeld habe, kommt das komplette Mittelerde-Sortiment ins Regal.
Was auch noch sehr gut im Fantasy-Sektor ist, ist "Das Geheimnis der großen Schwerter" von Tad Williams. Eine Geschichte, 4 Bücher, 3600 Seiten. Möchte fast behaupten, das ist 'nen Tick besser als HdR. Leider out of print und 'ne Neuauflage ist nicht in Sicht, hab' meine günstig bei ebay geschossen!

Was sich auch noch gut ließt ist die "Aubrey & Maturin"-Reihe von Patrick O'Brian. Ein Werk daraus dürfte allen hier bekannt sein, das lieferte nämlich die Vorlage zu "Master & Commander".
Dann lese ich gerne auch mal Hemingway, "Die grünen Hügel Afrikas" fällt mir hierbei, neben seinen bekannten Werken, als sehr lesenswert ein.

Von den ganzen anderen Autoren wie Kafka, Lem usw. habe ich kaum was gelesen, kann damit einfach nix anfangen, weiß auch nicht warum. Schätze, das ist ganz einfach nicht jedermanns Sache.


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Gregor Samsa

Hallo Indy.
Das stimmt allerdings. Ich habe schon Leute erlebt, denen Kafka zu "unrealistisch" war. Das jedoch finde ich gerade das interessant, dass er am Anfang einen eigenartigen Sachverhalt in den Raum wirft (Verwandlun, Prozess etc.) und diesen dann wie einen unumstreitbaren Fakt darstellt. Die Begründung dafür wird schließlich auch nie genannt, es ist einfach so. Fabelhaft. Lovecraft macht das ganz ähnlich nur leider nicht so tiefgründig.

Herr Samsa

Die Sektion

8 Juli 2006, 14:29:22 #5 Letzte Bearbeitung: 8 Juli 2006, 14:31:39 von Die Sektion
Also ich lese "beruflich" (haha, Student) sehr viel! Und da das hier nun mal ein Forum für Filme ist, habe ich mich hier mit Literatur zurück gehalten. Aber wenn jemand anders anfängt bin ich natürlich gerne dabei.

Aber es gab auch schon Ansätze zur Literatur: Ich verweise da mal ganz frech auf einen von mir gestarteten Thread

zu Kafka:
Erstmal sagt der Literaturwissenschaftler in mir: DER AUTOR IST TOT. Dies war der Grundsatz den man uns am Anfang des Studiums eingebleut hat. Der Autor hat mit seinem Werk nichts zu tun und darf in eine Interpretation/Analyse eigentlich nicht mit einbezogen werden. Denn man beginnt leicht fiktive Erzählstränge des Buches auf eine Biografie umzudeuten ohne die wahre Symbolik zu verstehen. Kafka macht es uns mit seiner Biografie recht einfach. Wir wissen von seinem gespannten Verhältniss zum Vater, seinen gespaltenen Verhältniss zur Schwester und seiner Situation zu Frauen. Alle diese Thematiken finden wir oberflächig auch in seinen Büchern wieder. Aber man beginnt dann Anderes auser Acht zu lassen. Die Fokusierung auf diese Motive wären zum Beispiel bei seinem Roman "Der Verschollene" (früher fälschlicherweise: "Amerika") fatal. Man könnte nach dem ersten Kapitel kaum noch weiterdeuten! Ich denke man sollte die Interpretation von der Biografie der Autoren trennen (die ja meisten auch wirklich interessant sind). Was ich sagen will: Für eine Deutung der Romane ist eine Kenntinisse der Biografie nur selten von Nöten.

Tolkien und andere Fantasy-Autoren:
Ist schon in Ordnung, können sich aber leider zu selten von der oberflächigen Effektebene lösen.

Lovecraft:
Sehr witzig, den mag ich!

Keller:
Ist schon ein witziger Humor ab und zu, aber ich glaube ich bleibe lieber bei Jean Paul (und das nicht nur weil ich aus Thüringen komme  :icon_smile:)

Sonst lese ich gerne: Thomas, Heinrich und Klaus Mann; Tolstoi (seitdem lasse ich den Bart stehen!); jedes Jahr einmal Süskinds: Parfum; Feuchtwanger, Balzac (hey Cratefruit, ja ich bin noch dran! Es dauert nur im Moment.); Ingeborg Bachmann; Oscar Wilde; Novalis, E.T.A. Hoffmann und moderne koreanische Erzählungen: "Zeit zum Toast backen" etc.

weniger anspruchsvoll: Walter Scott, Jane Austen, griechische, römische, keltische, schottische und irische Mythologie und Sagen


Gregor Samsa

Student hin oder her - Da muss ich widersprechen.
Es ist vielleicht nicht allgemein aber dafür bei Kafka um so mehr sehr wichtig, die Biographie zu kennen. Nicht nur zur Interpretation, sondern auch, um die Beweggründe zu deuten. Das ist ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt. Sonst wäre es ja auch quasi egal, von wem der Roman geschrieben wäre...
Ich finde die Symbolik bei Kafka auch höchst interessant. Insbesonders die in "Der Prozess". Dort finde ich die Gerichtskanzleien sehr lustig, wenn man sie unter nähreren Betracht zieht. Auch das Gleichnis "Vor dem Gesetz", welches ebenfalls als Kurzgeschichte erschien, liebe ich. Das finde ich sehr bewundernswert. Und wer da meint, das sollte man nicht mit der Biographie des Autors in Verbindung bringen, der hat leider etwas verpasst... Nicht böse gemeint...

Aber dennoch schön, einen Interessierten zu treffen. Was kennst du von Lovecraft?

Herr Samsa

Die Sektion

Zitat von: Gregor Samsa am  8 Juli 2006, 14:36:51
Sonst wäre es ja auch quasi egal, von wem der Roman geschrieben wäre...

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich kann das auch verstehen. Mir ging es nach der Vorlesung damals auch so. Wie soll man etwas interpretieren wenn man nicht weiß wann und von wem es unter welchen Umständen geschrieben wurde? In den ersten Seminaren bin ich dann auch regelmäßig auf die Fresse gefallen, weil ich mich geweigert habe die Biographie auszuklammern. Aber wenn man dann versucht sich an die Regeln zu halten und  einen "universalen" Ansatz der Interpretation wählt, dann kann man später auch Werke von Autoren rezipieren ohne überhaupt je etwas von der/dem Autor(in) gehört zu haben. Ich will dich da ja gar nicht "umpolen". Wenn das für dich klappt, dann ist das auch o.k.. Ich habe ja auch nur gesagt:
Zitatsagt der Literaturwissenschaftler in mir

Ich sagte nicht dass man nicht die Biografie kenne sollte! Ich sage lediglich das man sie nicht unbedingt auf das literarische Werk anwenden soll. Und ich habe auch ganz klar formuliert warum man dies, aus unserer Sicht, nicht tut:

Zum Beispiel bei der "Verwandlung" (ist bei mir am aktuellsten in der Erinnerung)
Gregors Beziehung zum Vater wird 1:1 auf die reale Beziehung zum Vater übertragen.
Das Ungeziefer jedoch wird als Metapher oder Symbol betrachtet.
Wir können uns aber nicht sicher sein, ob die Beziehung zum Vater nicht evtl. auch nur ein Symbol ist. z.B. hat Gregors Vater ja einen Geschäftszusammenbruch hinter sich und erlebt dann als einfacher Arbeiter einen zweiten Frühling. Von Kafkas Vater könnte man eine solche Handlung wahrscheinlich nicht erwarten. Also scheint auch die Beziehung Gregor-Vater/Kafka-Vater nicht wirklich biografisch einwandfrei zu sein.
Wie gesagt, bei diesen Ansatz sucht man sich das aus der Biografie raus was 1:1 auf den Text zu passen scheint und behaupten dies wäre eine biografische Aufarbeitung und alle anderen Gegenstände werden dann als Symbole betrachtet. Doch da kann man nicht wirklich sicher sein, denn es ist erstmal alles Fiktion und alles Symbolik!




depalma

Sehr schön. Dieser Thread ist genau richtig für mich, da ich auch ziemlich viel lese. :respekt:

Die drei Kafka-Romane habe ich vor ca. zehn Jahren alle gelesen und auch sehr gerne. "Prozess" war Schullektüre und ist neben Dostojewski ("Schuld und Sühne", sehr zu empfehlen!!) der einzige Autor, den wir in der Schule lesen mussten und bei dem ich dann privat freiwillig weiter gemacht habe. Das sind auch Romane, die man immer mal wieder lesen kann (was ich sonst gar nicht mache), da man immer was neues entdecken kann....

Zur Zeit lese ich eher modernere Autoren. Meine beiden Favoriten sind da Ian McEwan und Jonathan Franzen.

McEwan ist genial, u.a., weil jeder Roman von ihm bisher immer ganz anders war. Die letzten waren "Abbitte" und "Saturday". Hätte ich da vorher nicht gewusst, von wem die Bücher sind, wäre ich wohl nicht drauf gekommen, daß sie vom selben Autor sind. Auf jeden Fall ist er stilistisch perfekt, anspruchsvoll und dennoch spannend.

Und Jonathan Franzen müssten einige durch den Bestseller "Die Korrekturen" kennen. Der Mann schreibt tolle Gesellschaftsromane und bekommt genau die richtige Mischung aus hohem Anspruch, toller Sprache und Unterhaltung hin. Leider gibt es erst drei Romane auf deutsch. Aber die haben hohen Sucht-Faktor. Muss man sich Zeit für lassen, aber es lohnt sich.!!!

Gregor Samsa

Hallo.
Richtig. Aber da gehen die Meinungen auseinander.
Man kann auch nicht objektiv sagen, ob eine Interpretation richtig oder falsch ist, sofern sie begründet, also logisch ist. Ich finde auch sehr interssant, wie man auch gerade bei diesem Werk die symbolische und biographische Interpretation zusammenfügen kann.
Es gibt seitenweise Interpretationen auf das von dir genannte Werk.
Dort gibt es einige, die sich nur auf die zahlensymbolik beziehen oder nur auf die Biographie. Das ist insgesamt ein sehr weites Feld und daher auch sicherlich viel wahres dran.
Aber all das ist auch nur die Interpretation des Außenbetrachters. Was sich Kafka nun wirklich dabei gedacht hat, weiss denke ich nur er oder eventuell Max Brod.
Denn es kann sein, dass er sich mit seinen Werken auf etwas völlig anderes berufen hat und noch nie ein Mensch es richtig gedeutet hat.
Jedenfalls finde ich es schon seltsam, dass man euch eintrichtert, man solle die Biographie ausklammern. Da würde ich mich (wenn auch nicht im Unterricht) zur Wehr setzen.

Herr Samsa

Seemops

Oh, ein Literaturthread.
Zu eurer Interpretationsdiskussion:
Mir hat man am Anfang meines Studiums nicht mitgeteilt, dass der Autor tot ist ;) Sondern eher, dass es eben verschiedene Arten der Interpretationsmöglichkeiten und -ansätze gibt. @Die Sektion: Du müsste sie ja eigentlich kennen und was du als Interpretationsansätze vorschlägst, scheint eher im werkimmanenten Bereich abzulaufen. Man kann Bücher aber auch anders interpretieren, eben auch auf die Biografie des Autors bezogen. Das sind dann natürlich Ansätze, die alles andere ausklammern, aber das ist auch wichitg, wenn man einen Bereich besonders genau beleuchten will. Denn es ist schwer möglich, alle Interpretationsansätze zu bearbeiten.
Ich finde übrigens nicht, dass es egal ist, wer das Buch geschrieben hat. Und ich kann mir auch nicht recht vorstellen, wie man das so sagen kann. Es ist auch nicht egal, in welcher Zeit und unter welchen Umständen ein Buch geschrieben wurde. Dies kann alles in einer Interpretation eine Rolle spielen, es kommt nur darauf an, was man beleuchten will. Dass dies dann keine universale Interpretation ist (denn die gibt es definitiv nicht!), ist in meinen Augen selbstverständlich. Diesen Anspruch kann man nicht erheben. Ich habe erst zuletzt eine Hausarbeit über Ödön von Horváths "Jugend ohne Gott" geschrieben, die sich u.a. darauf bezog, wie Horváths Verhältnis zu den Frauen war.

Ich lese sehr viele unterschiedliche Bücher und konnte mich bis jetzt eher selten auf einen Autor versteifen. In letzter Zeit hab ich Hornby ganz gerne gelesen, weil er einfach lustig ist. Im Mioment lese ich viel für mein Studium, komme eher weniger dazu, privat zu lesen. Aber das wird sich auch bald wieder ändern, ich bin mir sicher.
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

Gregor Samsa

Hallo.
Falls du das mit dem vorletzten Absatz sagen wolltest, ich meine natürlich auch nicht, dass es egal ist. Ich sagte ja gerade, dass die Denkweise "Lassen wir die Biographie ausser Acht" ja gerade darauf hindeuten würde und dass mir diese Denkweise nicht gefällt...
Ich lese auch viele verschiedene Autoren.
Nick Hornby, der hat "High Fidelity" und "Long way down" geschrieben, richtig?
Allerdings ein sehr amüsanter Autor.
Ich lese aber auch nicht nur Romane.
Nebenbei lese ich z.B. "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann. Eine sehr interessante tiefenpsychologische Studie, welche heute schon als Standartwerk zu dem Thema gilt. Wirklich ein phantastisches Buch.
Kennt ausser mir noch jemand das Buch "Fight Club"? Mir persönlich gefiel es sogar besser als der Film und das will was heissen...

Herr Samsa

zaroff

Hi
ich bin ja eigentlich literarisch nicht so bewandert - hab was naturwissenschaftliches studiert - aber etwas über den Autor zu wissen kann nützlich (z.B. Kafka - hab mich da an meinen Deutsch-GK erinnert) aber auch weniger nützlich (z.B. King oder auch Tolkien) sein.
Fight Club kenn ich auch noch nicht, sollte aber interessant sein. Trotzdem hab ich schon diverse Bücher, von denen es auch Filme gibt, gelesen.
Einige waren sehr gut (Solaris, Cabal, Shining, American Psycho, ...) andere schlecht (z.B. Zombie zum Romero-Film, ja, da gibt es ein Buch von).
Romane lese ich aber nur zu 50%, der Rest sind Fachbücher zu den Themen Film, Physik, Chemie, Astronomie, Geschichte, ...
z.

Gregor Samsa

Hallo.
Oh, das ist ja ziemlich viel...
Weiss nicht, wenn es vorher den Film gab und dann das Buch, lese ich es nicht. Das ist meist trivialer Schrott. Genau wie diverse Bücher, die nach StarWars den Filmen geschrieben wurden um nochmal richtig Geld zu machen (nicht mal das klappte...).
Es gibt auch zich Indiana Jones Bücher, die gar nicht mal so alt sind. Das ist teilweise so ein riesen Unfug.

Solaris kam gestern im Fernsehen. Ich bin kein SiFi Fan, daher nicht gesehen. Ist das denn als Buch auch so effektvoll?

Herr Samsa

zaroff

Das Buch beschreibt stellenweise Dinge, die nur schwer vorstellbar sind und in einem Film nur mit Lucas'scher Technik glaubhaft darzustellen wären, wenn überhaupt. In beiden Verfilmungen (Tarkowsky, 1972 & Soderbergh, 2002) steht eigentlich die Beziehung von Kelvin zu seiner Frau im Vordergrund. Das Wesen Solaris wird nur sehr wenig vertieft. Im Buch wird viel über die langjährige Forschungsgeschichte über diesen Planeten (?) und die eigenartigen Phänomene die die Solaris hervorbringt geschrieben. Riesige groteske Strukturen, die sogar kurzzeitig betreten und untersucht werden können und und und (ist sehr schwer wiederzugeben, allein die Benamung dieser Gebilde ist schon komplex). Lem war zumindest mit dem Tarkowsky-Film sehr unzufrieden, obwohl er in meinen Augen sehr gelungen und schö philosophisch ist. Die Soderbergh-Variante find ich auch sehr gut, besonders die Musik und die Atmosphäre.
Zu Deiner Frage also: die Filme sind weit weniger effekvoll als das Buch.
Gruß

Mr Creazil

Interessiere mich auch ein wenig für Literatur. Aber eher speziell Unterhaltungsromane als Fachliteratur. Auch wenn ich mal "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Schopenhauer angefangen habe und mich ein wenig für Nietzsche interessiere. Gute Romane schreibt meiner Meinugn nach Akif Pirinci, zumindest war "Felidae" sehr spannend geschrieben. Die sind in meinen Augen eine große Empfehlung. Ebenfalls Garry Kilworth mit seiner Trilogie der "gewieften Wiesel". Ich weiß, dass klingt wie ein Kinderbuch, aber der Mann hat ein paar sehr nette Ideen in das Buch gebracht.
Bin BTW ein riesige Tolkien-Fan, hab aber seine Bücher noch nicht alle gelesen (HdR und Der Hobbit durch, fangen sie gerad auch auf Englisch an, arbeite außerdem am Silmarillion). Hab auch vor kurzem "Der Club Dumas" von Arturro Perez-Reverte beendet, auch ein recht amüsantes Buch.
Desweiteren stehen bei mir nur ei paar gekaufte Bücher offen: Schweigen der Lämmer und Hannibal von Thomas Harrsi (Roter Drache hab ich durch), ein paar Stephen King Romane (der Schrecken aller Bilbiothekare), Tod  und Teufel, Die drei Musketiere und die beiden Folgeromane.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Seemops

Zitat von: Gregor Samsa am  8 Juli 2006, 18:03:14
Hallo.
Falls du das mit dem vorletzten Absatz sagen wolltest, ich meine natürlich auch nicht, dass es egal ist. Ich sagte ja gerade, dass die Denkweise "Lassen wir die Biographie ausser Acht" ja gerade darauf hindeuten würde und dass mir diese Denkweise nicht gefällt...

Nö, ich weiß, ich habe nicht dich gemeint ;)

Fachliteratur lese ich eigentlich auch recht viel, hauptsächlich aber für mein Studium. Allerdings habe ich es doch mal geschafft, meine Bücher z.B. zu bestimmten Künstlern zu lesen.

Übrigens kann ich mit Tolkien nicht viel anfangen...Ich weiß, dass ihn viele mögen, mir persönlich gibt das nichts. Aus verschiedenen Gründen: 1. Kann ich mich nur noch wenig für fantastische Literatur in dieser Art begeistern 2. Mag ich seine Landschaftsbeschreibungen nicht, mir ist der Charakter wichtiger. Ich habe allerdings nur "Die Gefährten" gelesen und habe es dann lieber sein gelassen.
Ich kann immer so schlecht sagen, welche Autoren ich bevorzuge, da ich selten mehrere Werke von einem Autor lese, das ergibt sich meistens einfach so.
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

Moonshade

Ich für meinen Teil genieße Literatur lediglich, ich seziere sie nicht und ich tiefenpsychologisiere und analysiere sie nicht zu Tode.

Ich weiß, daß Tolkien keine Weltliteratur vollbracht hat, aber eben doch eins der bekanntesten und meistgelesenen Bücher dieses Planeten und die Leistungen, die er um dieses Buch herum vollbracht hat, einen kompletten Mythos, eine ganze Welt und seine äonenlange Geschichte zu entwickeln, mit Völkern, Geographie, Sprachen, Rassen, Flora, Fauna und Mythologie, stellt ihn für mich locker neben die Großen der Weltliteratur.

Das Gleiche gilt für Lovecrafts Cthulhu-Mythos, der noch viel stärker geworden wäre, hätte HP mehr Lebenszeit gehabt und hätte die sonstige weniger mit dem Briefe-  und Postkartenschreiben (täglich mehrere) verbracht.

Beide Autoren zählen zu meinen Favorits und füllen meine Regale lang und schmutzig (zu Tolkien häuft sich hier auch die Sekundärliteratur vom Kartenwerk bis zum Lexikon/Atlas.), einzig und allein, weil sie ihre Welten so gut durchdacht haben, weil sie so detailreich sind und auf unnachahmliche Art und Weise dem Leser das Gefühl verschaffen, daß diese Welten lebendig sind.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

donbatikan

Ein bisschen für Literatur interessiere sogar ich mich, und ich bin Hopper  :king:
Viel lese ich nicht, aber was unterhaltung betrifft finde ich Stephen King,
Thomas Harris und Edgar Allen Poe gut. Und früher hab ich immer gern die Bücher von R.L.Stine gelesen.
Was Fachliteratur betrifft so lese ich da immer nur ein Buch, und zwar das "Handbuch der Parapsychologie"
Das finde ich sehr gut.

Gregor Samsa

Hallo Moonshade.
Mich fasziniert an Lovecraft auch in erster Linie die detaillierte Beschreibung der Kunst und Kultur bzw. Lebensweise der alten Rasse. Und er benutzt immer sehr passend diese Wörter wie "alptraumhaft" "entsetzlich" "Gipfel des Wahnsinns" etc.
Das ist sehr unterhaltsam, wie man immer mitbekommt, dass die Charaktere immer mehr und mehr wahnsinnig werden.
ZitatEin bisschen für Literatur interessiere sogar ich mich, und ich bin Hopper 
So würde ich gar nicht erst denken, damit stellst du dich selbst und deine "Gruppierung" in ein schlechtes Licht.

ZitatIch für meinen Teil genieße Literatur lediglich, ich seziere sie nicht und ich tiefenpsychologisiere und analysiere sie nicht zu Tode.
Das ist für mich ein Widerspruch :icon_mrgreen:.
Aber "zu Tode sezieren" ist auch falsch gesagt, eine Interpretation und Analyse gehört doch einfach dazu, wenn man nicht gerade einen Arztroman liest, oder?

Herr Samsa

donbatikan

Das mit dem Hopper können nicht lesen sollte ein Scherz sein.  :icon_mrgreen:
Und außerdem, glaubt ihr das Sido schonmal von H.P. Lovecraft gehört hat?
Die meisten setzen Sido mit Hip Hop gleich, deswegen der Scherz.
Fast alle nicht-Hopper beschimpfen Hip Hop aufgrund von Sido.
Aber nun wieder Back to topic  ;)

Mr Creazil

Sido kann nicht lesen. Der kriegt die Texte vorgelesen und spricht die dann nach. Aber egal.
Wollt mich auch mal an asiatischer Literatur versuchen. Hab aber gehört, dass in deren Romanen häufig Geister vorkommen oder eine wichtige Rolle spielen. Kommt und das nicht bekannt vor? ;-)
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Gregor Samsa

Off Topic: Sido ist nicht einmal Hip Hop... so viel dazu.
Lest ihr teilweise auch Dramen?
Ich habe damals viel Spaß an "Romeo und Julia" gehabt. Außerdem mag ich "Maria Stuart" von Schiller. Kennt jemand diese Bücher?

Herr Samsa

Hedning

9 Juli 2006, 16:06:03 #23 Letzte Bearbeitung: 11 Juli 2006, 14:51:55 von Hedning
Zitat von: Die Sektion am  8 Juli 2006, 14:29:22Erstmal sagt der Literaturwissenschaftler in mir: DER AUTOR IST TOT. Dies war der Grundsatz den man uns am Anfang des Studiums eingebleut hat. Der Autor hat mit seinem Werk nichts zu tun und darf in eine Interpretation/Analyse eigentlich nicht mit einbezogen werden.

Grundsätze, die einem eingebleut worden sind, geben m. E. keine geeignete Grundlage für geisteswissenschaftliches Arbeiten ab. Roland Barthes' Thesen zum Tod des Autors sind bald schon wieder vierzig Jahre alt und auch wenn ich die Diskussion als Mediaevist weniger verfolge, hat sich die Litwiss dem Autorbegriff wieder mehr zugewandt, auch wenn nicht der prä-68er Autorschaftsbegriff wiederbelebt wurde. Du merkst ja vielleicht selbst, wie absurd es ist, zu sagen "Der Autor hat mit seinem Werk nichts zu tun", und dass dies lediglich eine Hilfshypothese ist, die einen davon abhalten zu soll, bei der Interpretation lediglich nach der Intention des Autors zu suchen, oder gar Motivationen für sein Schreiben in seiner Biographie zu suchen, was ich auch nicht sehr weitführend finde.
Interessant ist es jedoch, zu beobachten, wie sich ein Autor in seinem Werk selbst inszeniert, welche Bezüge er zu seinen übrigen Werken herstellt usw. Da finde ich die These vom "Tod des Autors" doch wieder sehr hinderlich.

Zum letzten Beitrag: Ja, die genannten Dramen und noch einige andere habe ich gelesen, aber für meine Privatlektüre bevorzuge ich doch eher lyrisches oder episches Material. Im Moment versuche ich mich an Kleists "Hermannsschlacht", aber das geht aufgrund der vielen Namen und dem historischen Hintergrund eher zäh vor sich. Ansonsten will ich demnächst mal den Tristan-Roman von Gottfried von Straßburg lesen. Das kann natürlich lange dauern.

donbatikan

Ob ich Dramen lese...
Das weniger, Ich lese lieber Horrorbücher.  :icon_redface:
Dafür schaue ich Dramen gerne.  :icon_mrgreen:

Mr Creazil

Ja, bei verhält sich das ähnlich. ^^ Dramen gucke ich wenn überhaupt als Film, aber lesen tu ich eher Fantasy, Horror oder Thriller. Und ab und zu halt Fachliteratur ;-)
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Gregor Samsa

Versteht man nicht unter "Dramen ansehen" , sich klassische Dramen auf der Bühne anzusehen? ;)

word_fcuk_0

Zitat von: Gregor Samsa am  9 Juli 2006, 15:02:05
Lest ihr teilweise auch Dramen?

Ich lese hauptsächlich Dramen, obwohl ich von den beiden nur Romeo & Julia selbst gelesen habe. Über Maria Stuart hab ich nur einmal ein Referat gehört, das mir leider die Lust am Buch verdorben hat. Aber vielleicht nehm ich's doch noch in Angriff ;)
Ich liebe ältere deutschsprachige Literatur (Goethe, Schiller, Hauptmann) und auch die etwas moderneren SchriftstellerInnen (Karen Duve, Elfride Jelinek), hab aber wegen meinem Studium nicht mehr die Zeit, Bücher zu lesen (außer Fachliteratur).

donbatikan

Also ich sehe mir meistens Dramen auf DVD an.  :icon_mrgreen:
Kim Ki-Duk etc.

Mr Creazil

Hab als kleines Kind mal die ein oder andere Oper gesehen. Das wars aber auch. ^^
Der Rest alles DVD, VHS und Free TV.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020