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Autoren-Thread: Vince

Begonnen von Vince, 30 November 2006, 23:55:57

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Vince

Ach was, passt schon. Ich bin ein großer Junge, ich halte das aus.  ;)
So, ich geh mich jetzt mal in den Schlaf weinen...

Mr. Vincent Vega

@Fastmachine:

Warum hast du entsprechende Passagen, die auf mich hinwiesen, wieder herauseditiert? Ich fühlte mich schon fast geehrt. :bawling:

Zum Thema: Ich habe die Kritik heute angeklickt, aber nicht gelesen. Tatsächlich wollte ich demnächst selbst ein Review zum Film verfassen und habe mir diesbezüglich schon einiges zusammengebastelt, möchte mich also ungern beeinflussen lassen, weder bewusst noch unbewusst. 8/10 sind als Wertung imo recht wenig für den Film, aber diese Aussage hier schockiert mich dann doch etwas:

Zitat von: Vince am 31 Januar 2007, 00:29:41
und du bestrafst meine zaghaften Versuche, in Worte zu fassen, was Cronenberg mit dem betont einfach gestrickten "Dead Ringers" an Diskursen entfesselt, die bei weitem nicht so einfach sind wie die Darstellung selbst.

Einfach gestrickt? :eek: Ich persönlich kenne keinen komplexeren Cronenberg als diesen. :00000109:

Vince

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 31 Januar 2007, 01:06:53
8/10 sind als Wertung imo recht wenig für den Film,
Du hast meiner Erinnerung nach eine 9/10 gegeben... der eine Punkt macht den Kohl auch nicht fett. ;)

ZitatEinfach gestrickt? :eek: Ich persönlich kenne keinen komplexeren Cronenberg als diesen. :00000109:

Es freut mich außerordentlich, dass du das sagst, denn genau das ist meine Aussage in der Kritik. Das mit dem einfach gestrickt bezieht sich rein auf die vordergründige Ebene - eine Geschichte nach einer wahren Tatsache, ein Zwillingspaar, das durch eine Frau auf eine elementare Erkenntnis stößt. Das ist die genannte einfache Ebene - und meine Kritik besteht eben daraus, die Komplexität zu beschreiben, die sich daraus entfaltet. Und das hat mich eben zu den Fremdwörterorgien hinreißen lassen, die Fastmachine nicht zu Unrecht kritisiert hat.

Auf deine Kritik bin ich natürlich jetzt schon sehr heiß. Hoffentlich dauert's nicht mehr allzu lange. ;)

Sarge

Oha, Vince bespricht einen Cronenberg, noch dazu einen, den ich mir - welch Zufall aber auch - in naher Zukunft auch mal vorgenommen hatte. "Die Unzertrennlichen" ist, wie ich finde, wieder ein ganz typischer Cronenberg-Film, nämlich ein sehr unbequemer. Während in seinen richtig fleischigen Körperfilmen auch immer etwas psychisch Verformtes unter der Oberfläche suppt, befindet es sich hier fast nur "subkutan", um es mal in Vince' medizinischem Fachtermini zu sagen ;). Und ich finde auch, unbequeme Filme erfordern auch unbequeme Rezensionen. Sprachlich gibt es dafür dann ja ganz verschiedene Möglichkeiten, an die Sache heranzugehen. Meiner Meinung nach passt dieser klinisch-medizinische Stil, weil er, wie Vince das ja selbst beabsichtigte, den Charakter des Filmes unterstreicht. Also ich halte das Review für sehr gelungen, auch wenn ich wohl andere Schwerpunkte gesetzt hätte, und ziehe zumindest meinen Hut, weil ich weiß, dass das ein wirklich schwieriger Film ist.

Vince

Ich danke dir. Na, dann ist ja in Zukunft zumindest ein ganzer Haufen neuer hochwertiger Kritiken zum Film zu erwarten, die das Ganze mit Sicherheit sinnvoll ergänzen.

Und für einen Cronenberg war es einfach mal an der Zeit. Es sollte zuerst "Spider" sein, habe mich dann aber doch für die Besprechung von "Die Unzertrennlichen" entschieden.

Chili Palmer

Zitat von: Vince am 31 Januar 2007, 00:29:41
Geil! Heute krieg ich aber Dresche.

Von mir nicht, da ich die "Unzertrennlichen" nicht gesehen habe und deshalb nur ein paar müde Kessler-Witze zum Thema beitragen könnte. Muss ja nicht sein. Dafür kann ich auf ein in der Cronenberg-Diskussion versickertes Filmchen eingehen, welches du kurz erwähnt hast...

Zitat von: Vince am 31 Januar 2007, 00:29:41
Hankey rügt mich für die 2/10 für Ellen Rimbauer

Fragt sich nur, warum.  :icon_mrgreen:
Ernsthaft, Hankey, dieses Zelluloidvalium stützende Beweise auf den Tisch!
Das waren ja wohl die längsten anderthalb Stunden meines Lebens (oder war das eher "Gerry"?), ein dickes Danke an Craig Baxley, der mich hiermit auf die recht spannende Innenseite meiner Augenlider aufmerksam machte.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Red Shadow

Zitat von: Vince am 31 Januar 2007, 00:29:41
Ich greife quasi - jetzt wirds eklig - in die vaginale Öffnung der Filmanalyse und taste nach dem mutierten Inneren, das ich nur durch abartige Wortbildungsmetastasen adäquat darzustellen können glaube.

Was ist daran eklig, wenn die Vagina der richtigen Frau gehört :icon_razz: :LOL:? Wie auch immer, ich finde, dass dir die Operation gelungen ist, zumindest medizininteressierte Leser haben eine wahre Freude an deinem klinisch kryptischen Kauderwelsch :icon_mrgreen: ;).
Why so serious?

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Who's got it better than us? Nooobody!!!

Vince

Zitat von: red shadow am 31 Januar 2007, 19:34:05
Was ist daran eklig, wenn die Vagina der richtigen Frau gehört :icon_razz: :LOL:?
Na, der Knackpunkt ist ja der, dass ich hier von der Vaginalöffnung einer Filmanalyse spreche, nicht von der einer Frau... und mit einer Filmanalyse will ich's ungern treiben - ich wüsste auch gar nicht wie.  :icon_lol:


ZitatWie auch immer, ich finde, dass dir die Operation gelungen ist, zumindest medizininteressierte Leser haben eine wahre Freude an deinem klinisch kryptischen Kauderwelsch :icon_mrgreen: ;).

Danke, obwohl Mediziner sicherlich einiges an der Korrektheit der Begriffe auszusetzen haben, denn Medizin habe ich ja nie studiert...
Ansonsten freut euch einfach, dass ich parallel zweimal Trash besprochen habe. Sollte doch mehr als genug oberflächlicher Ausgleich sein.  ;)

Red Shadow

Zitat von: Vince am 31 Januar 2007, 20:21:00
Na, der Knackpunkt ist ja der, dass ich hier von der Vaginalöffnung einer Filmanalyse spreche, nicht von der einer Frau... und mit einer Filmanalyse will ich's ungern treiben - ich wüsste auch gar nicht wie.  :icon_lol:


Danke, obwohl Mediziner sicherlich einiges an der Korrektheit der Begriffe auszusetzen haben, denn Medizin habe ich ja nie studiert...
Ansonsten freut euch einfach, dass ich parallel zweimal Trash besprochen habe. Sollte doch mehr als genug oberflächlicher Ausgleich sein.  ;)

Okay, das gibt dem Begriff Filmliebhaber eine neue Bedeutung :icon_eek: :icon_mrgreen:.

Übrigens, falls es dich nach all der Kritik beruhigt - die Begriffe wirken korrekt ;).
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Sarge

ZitatUnd für einen Cronenberg war es einfach mal an der Zeit. Es sollte zuerst "Spider" sein, habe mich dann aber doch für die Besprechung von "Die Unzertrennlichen" entschieden.

Lustig, denn den wollte ich ebenso in nächster Zeit mal unter die Lupe nehmen. Ist auch ein sehr interessantes Stück Zelluloid und im Cronenberg-Werk den "Unzertrennlichen" in meinen Augen gar nicht unähnlich, also auch wieder ziemlich vertrackt, minimalistisch und psychologisch. Hoffe natürlich, dass es das dann mit den "Unzertrennlichen" nun nicht gewesen ist, zu "Spider" also noch was kommt und du dich vielleicht noch dem einen oder anderen freakigen Film des Kanadiers widmen wirst.

Zitatein dickes Danke an Craig Baxley, der mich hiermit auf die recht spannende Innenseite meiner Augenlider aufmerksam machte.

Lol.

Fastmachine

Zitat von: Sarge am 31 Januar 2007, 11:26:58
Und ich finde auch, unbequeme Filme erfordern auch unbequeme Rezensionen. Sprachlich gibt es dafür dann ja ganz verschiedene Möglichkeiten, an die Sache heranzugehen. Meiner Meinung nach passt dieser klinisch-medizinische Stil, weil er, wie Vince das ja selbst beabsichtigte, den Charakter des Filmes unterstreicht.

Das ist natürlich eine Sicht auf die Gestaltung des Reviews, die ich nicht bedacht habe. Vielleicht habe ich nur die Fremdwortballungen gelesen, mich aufgeregt und einen Tunnelblick bekommen. So etwas vernebelt ja die Wahrnehmung des Ganzen.
In der Tat bildet Vince sprachlich eine Art klinische Welt nach, worauf du zu Recht hinweist. Wobei mich die medizinischen Fachwörter am wenigsten gestört haben, auch wenn ich nicht vom Fach bin und von manchen noch nie gehört habe, wie etwa von der famosen ,,fetalen Inklusion". Was man sich darunter vorstellen kann, wird ja von Vince im Text erklärt – also kein Problem.
Meine Kritik war aber - einseitig - auf andere Wörter gerichtet. 

Der Film ist unbequem und tatsächlich ebenso ungewöhnlich wie bemerkenswert, auch im Werk Cronenbergs. In der Beurteilung des Ganzen möchte ich Vince weitgehend folgen, hätte aber, wie Sarge, andere Schwerpunkte gesetzt. Ein inhaltlich und stilistisch unbequemes Review, um dies zu unterstreichen – warum nicht? Nur mag man sich streiten, wo die Grenze von ,,stilistisch unbequem" und ,,überflüssiger Leseerschwernis" liegt.

Vielleicht lag meine bedauerlicherweise überscharfe Reaktion auch darin begründet, dass ich von Vince nicht nur inhaltlich tiefgehende, sondern auch stilistisch flüssige, leserfreundliche Reviews gewohnt bin. Vielleicht war ich auch nur schlecht drauf. Ich werde das Review mal vierzehn Tage sacken lassen und dann in Ruhe noch mal lesen.

Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

Vince

Na, ich gebe ja auch selbst zu, dass deine Kritik alles andere als unberechtigt ist. Das passt schon so, wirklich! Ich nehme mir das auch zu Herzen, wollte aber eben auch verstanden wissen, dass das für mich ein Stilmittel ist, die Form meiner Rezension zusätzlich zum Inhalt zu einem Bedeutungsträger aufzubauen. Das habe ich mir eben gerade bei solchen Filmen zur Gewohnheit gemacht.
Ich wollte auch ein wenig das Ungemütliche offenbaren, das Cronenberg ja oberflächlich gesehen gar nicht zeigt. Wer nicht mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache ist, wird glauben, "Die Unzertrennlichen" sei ein "normales Drama" um ein Zwillingspaar, in dessen Leben eine Frau tritt. Dass dem nicht so ist, will ich verdeutlicht haben. Wobei ich teilweise stark an meine Grenzen gelangt bin, weil der Film wirklich unheimlich schwierig zu besprechen ist.

Dass ihr andere Schwerpunkte gesetzt hättet, ist ja übrigens auch gut so - ist doch optimal, wenn jeder auf eine andere Weise an den Film herangeht. Wobei ich sagen muss, ich habe mir den Ansatz vorher so nicht ausgesucht, er hat sich während des Schreibens ergeben.

Ansonsten habe ich meine heutige Kritik zu "Das Mädchen aus dem Wasser" betont einfacher gehalten - die wird dir vermutlich mehr zusagen. Hoffentlich. ;)

Stefan M

Obwohl ich "Das Mädchen aus dem Wasser" noch nicht gesehen habe, habe ich mir mal deine Kritik durchgelesen, aus reiner Neugierde, weil mir deine sehr positive Wertung sofort ins Auge stach.

Über den Inhalt kann ich folglich nichts sagen, aber was ich unbedingt loswerden muß, ist, daß du mir bezüglich Shyamalan aus der Seele sprichst (ich hätte es garantiert nicht besser formulieren können), denn ich störe mich wahnsinnig an den derzeit so populären Aussagen zahlreicher Kritiker, seit "The Sixth Sense" habe Shyamalan ja nichts Dolles mehr auf die Beine gestellt. Was er auch macht, stets wird das Haar in der Suppe gesucht: "Unbreakable" hat gegenüber "The Sixth Sense" den viel schwächeren Schlußtwist, "Signs" bietet feindlich gesinnte Aliens auf, die sich vor Wasser fürchten und trotzdem die Erde erobern wollen, und überhaupt strotzt das Skript voller logischer Fehler, "The Village" ist vorhersehbar. Shyamalans unbestrittene Qualitäten als Regisseur werden dabei äußerst gern in den Hintergrund gedrängt oder gar nicht erst erwähnt. Er inszeniert fortwährend gegen den hollywoodschen Strich, erzählt erfrischend still in wunderschönen Bildern seine ungewöhnlichen Geschichten - und kaum einer honoriert's. Schade, ein gnadenlos unterschätzter Mann.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vince

Du sagst es! Und wenn ich mir dann teilweise noch anhören muss, dass der Mann total überschätzt sei, dreht sich mir alles um. Ich habe ja die Hoffnung, dass sich bewahrheitet, was Bretzelburger in seiner Kritik formulierte, dass "Das Mädchen aus dem Wasser" erst viele Jahre später wirklich geschätzt wird. Ich finde, das kann man auf die komplette Vita Shyamalans übertragen - vielleicht werden seine Arbeiten erst dann gewürdigt, wenn er schon nicht mehr aktiv ist.

Mr. Vincent Vega

Das wird ja immer besser hier. :icon_lol:

Moonshade

Naja, selbst Hitchcock hat inhaltlich rückblickend einige Gurken abgeliefert, zb. "Spellbound", bei dem sich jeder Psychoanalytiker im Grabe drehen würde - und dennoch ist der Film faszinierend.
Manchmal muß eben die Logik draußen bleiben...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Vince

Zitat von: Mr. Vincent VegaDas wird ja immer besser hier.  :icon_lol:
Da haste Spaß, wa?  ;)

ZitatNaja, selbst Hitchcock hat inhaltlich rückblickend einige Gurken abgeliefert, zb. "Spellbound", bei dem sich jeder Psychoanalytiker im Grabe drehen würde - und dennoch ist der Film faszinierend.
Manchmal muß eben die Logik draußen bleiben...
Zumal das beim "Mädchen aus dem Wasser" ja auch noch in der Prämisse verankert ist, dass es eben nicht logisch sein muss - im Gegensatz zu "Spellbound", den ich übrigens bei aller inhaltlicher Unzulänglichkeit auch so etwa mit einer 8/10 bewertet haben müsste.
Wobei man "Spellbound" vielleicht noch zugute halten kann, dass er sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Psychologie stützt, und solche Erkenntnisse können mit der Zeit bekanntlich veralten und vieles von dem, was in den Dreißigern und Vierzigern von seriösen Wissenschaftlern behauptet wurde, hat heute oft schon unfreiwillig komische Züge.




Mr. Vincent Vega

Hier geht es nicht um Wissenschaft oder Psychologie, die können bleiben wo sie sind. Ich schlüpfe nicht in die Rolle eines Psychologen, wenn ich "Spellbound" schaue, sondern in die eines Träumers, der gefangen in einer Erzählung ist, die sämtliche Räume auflöst. Es ist eine Frage der Magie - wer kann zaubern, wer kann nicht zaubern? Shyamalan ist ein großer kleiner Junge, der als Kind womöglich mit seinem besten Freund irgendwo in einem Wüstenzelt B-Picturs und später Hitchcocks gesehen hat und es liebte, nicht zu wissen, was geschehen werde, sich völlig der Kraft eines Filmes hinzugeben. Vermutlich haben ihn besonders die Reaktionen seines Gegenübers angetörnt, der Reiz des Unerwarteten, das Spiel mit dem Überraschungseffekt. Also reproduziert er diese Wahrnehmungen; nur, dass er sie noch übersteigern möchte, sozusagen mit dem Wüstenzelt im Hinterkopf. Was er nicht kann, ist, sich zu entscheiden: Narratives Kino? Oder ein Kino der visuellen Illusion? Immerhin hat sein Meister beides miteinander vereint, und wie ich frech zu behaupten wage, weiß das Shyamalan nur bedingt, bedenkt man seine fast grotesken Aussagen auf diversen Hitchcock-DVDs (Dial M for Murder bsp.). Mit dem starken Drang sich zu behaupten - seine Filme sind fast ausschließlich nur auf den Schlusseffekt hin produziert - und das Medium für spielerischen Narzissmus zu missbrauchen, habe ich kein Problem, vielmehr schafft es der Mann nicht, über lasche Kartenspielertricks hinauszuwachsen. Eine nette Twilight Zone-Folge kann freilich nie schaden, doch unnötig aufgebläht und mit Appellen an die bösen Kritiker, die ihn so unterschätzen würden ,etikettiert, verdient es nicht viel mehr Aufmerksamkeit, als es auch bekommt. Zumal der Budenzauber sich nach sukzessivem Einsatz von selbst erschöpft - und ausgerechnet der erste Film, der eine Entscheidung oben genannten Sachverhaltes unabdingbar machte, nämlich die Lady im Wasser, der offenbarte die ganze Schutzbedürftigkeit des kleinen Jungen aus dem Zelt. Denn da wo der Mann bislang immer vorgab, narratives Überraschungskino zu zaubern, an dessen Zipfel immer eine Twistorama-Orgie hing, da offenbarte sich ganz plötzlich doch der Hang zum Visuellen. Zumindest für mich war die Lady spannungslos und vorhersehbar (und ein Betrug gegenüber dem, was der Mann bis dato vorgaukelte), wären da nicht die strengen Christopher Doyle-Bilder gewesen. Und da mich der Film, der sich noch deutlicher als alle zu vorigen des Mannes genau jene Hitchcock-Magie zu eigen machen wollte, völlig kalt ließ, weil ich diesen Versuch vorschnell bemerkte (zu meinem Bedauern), erhoffte ich ein jähes Ende der Gute-Nacht-Geschichte, um endlich schlafen und Ruhe finden zu können. In etwa so: Was Hitchcock durch Nuancen evoziert, donnert Shyamalan mit Hammer und Nägeln in Zelluloid - hinterrücks natürlich. Denn wir sehen nur den (Aushilfs)Magier, der seinen Freunden die neuesten Tricks vorführt. Dass diese aus der neuen Edition der "Zaubern leicht gemacht"-Reihe stammen und alsbald durch eine neue, verbesserte Auflage ersetzt werden, interessiert wenn überhaupt nur den grimmigen Mann mit dem Notizblock in der letzten Reihe. Alle Voraussagungen, man würde Shyamalan irgendwann erst wirklich zu schätzen wissen, erscheinen mir völlig konstruiert. Die Halbwertszeit ist womöglich bereits jetzt schon überschritten, wo längst neue Kinder im Wüstenzelt lauern, die mal ganz groß werden wollen. So groß wie Hitchcock.

Vince

Und dieses Statement bestätigt alles, was ich in meiner Kritik ausdrücken wollte. Die Kritiker suchen den Fehler beim Film, anstatt zu erkennen, dass sie selbst schon viel zu abgeklärt sind, sich auf ein Märchen einzulassen in der Erwartung, überrascht und geführt zu werden. Aber seit wann überrascht ein Märchen? Von "Es war einmal" bis "Und wenn sie nicht gestorben sind..." überrascht ein Märchen zu keinem Zeitpunkt. Du bist halt nur nicht mehr der kleine Junge, sondern ein über alle Mechanismen erhabener Filmkritiker, der alles zu durchschauen glaubt und sich von augenscheinlicher Unfähigkeit des Regisseurs blenden lässt, einen Houdini-Zaubertrick zu vollführen. Du magst darin einen Zauberkasten für Kinder erkennen, aber dann bist du ja im Grunde dafür zu bedauern, den Film nicht mehr mit den Augen sehen zu können, mit denen er gesehen werden sollte. Und genau deswegen sage ich, vielleicht wird nachträglich Anerkennung kommen, weil man später möglicherweise ein distanzierteres Blickfeld aufbauen wird und nicht mehr so auf den "faulen Budenzauber" anspringt, den jetzt jeder ach so gerne sehen will.

Mr. Vincent Vega

Nun, das erscheint mir wesentlich zu simpel geformt, wie eine Flucht in die Wahrnehmung neben der Wahrnehmung, um Defizite in geniales Kalkül umzudichten (und bei aller Unschuld, die der Film für dich offenbar ausstrahlt - er ist dennoch kalkuliert, und nicht zu knapp bemessen). Gerade bei mir, so möchte ich selbstbewusst behaupten, verfehlt dein Argument sicheren Boden und erleidet eine mittelschwere Bruchlandung, denn ich bin sozusagen der Dawson Leery meines selbst erbauten Capesides, der in alle Himmelsrichtungen schreit: "Wenn ich Realität möchte, dann schaue ich aus dem Fenster!". Ich liebe das naive Märchenkino, das mich manipuliert und als berechenbares Wesen begreift, nicht umsonst verteidige ich fast jeden Spielberg-Film, obwohl ich (als der abgeklärte Filmmensch, als den du mich zeichnest) um deren überdeutliche Schwächen weiß. Was du meines Erachtens völlig außen vorlässt, ist die Tatsache, dass man die Lady im Wasser sicherlich als einfache Geschichte begreifen kann, von der man ohne Erwartungen oder den Blick eines Analytikers verzaubert würde, der Film aber z.B. aufgrund seiner ausgefeilten Bildästhetik Seherwartungen und auch die Aktivierung derer voraussetzt bzw. gar herausfordert. Denn nur auf dieser Ebene scheitert er ja auch grandios, weil er die durch sich selbst evozierten Erwartungen nicht erfüllen und so als Impertinenz funktionieren möchte, die mit den (aktivierten!) Erwartungen des Zuschauers bricht und sich als gradlinige, komplett phantastische Geschichte erweist. Wir reden hier ja nicht von Spielberg, der mit E.T. ein Kino auf Augenhöhe seiner Zuschauer zauberte und sich (noch bis heute) als einziger wirklich auf diese Ebene "herabseilte". Nein, wir reden von Shyamalan, dem Filmkenner und Bewunderer, der neben der von dir konstatierten einfachen, grundehrlichen Märchenfantasie mühsam mehrere Ebenen erreichen möchte, um an die Doppelbödigkeit seines Vorbildes anknüpfen zu können (und niemand wird ernsthaft behaupten, dass er das nicht möchte). Zumal du auch außer Acht lässt, dass der aufgeklärte (gefällt mir besser als "abgeklärte") Zuschauer, also derjenige, der über Sehgewohnheiten verfügt und fähig ist, postmodernes Kino zu rezeptieren, die einfache Ebene des Films genauso wahrnehmen kann, das muss sich keinesfalls ausschließen. Zu behaupten, der Film könne nur dann gänzlich funktionieren, würde man dies ausblenden und sich völlig auf die Ebene eines Märchens begeben, ohne ihn als Film zu begreifen, und man - falls nicht - "zu bedauern" wäre, halte ich für engstirnig, zumal das derart naiv ist, dass selbst Shyamalan dies niemals im Sinn haben würde (und sein Werk dann niemals so grundsätzlich filmisch entworfen hätte). Denn wenn ein Film im Jahre 2006 seine ganze Funktionskraft auf ein Minimum bzw. Nicht-Vorhandensein von Seherwartungen hin konstruiert (das wäre die logische Folge deines letzten Postings), halte ich dies für ein Armutszeugnis, das selbst Shyamalan nicht verdient hat. Im Übrigen mag ich den Mann, sogar sehr, falls das nicht deutlich geworden ist.

Chili Palmer

2 Februar 2007, 18:08:13 #80 Letzte Bearbeitung: 2 Februar 2007, 18:37:38 von Chili Palmer
Da schaue ich nichtsahnend die neuesten Reviews an, sehe ein "Lady in the water"-Review (aha!) von Kollege Vince (ahaa!), klicke es an und entwickle sofort den selben Gedanken, den Mr. Vincent Vega an dieser Stelle schon zu "Dreamcatcher" in Worte fasste:

ZitatWoooaaas? 8/10 für diesen unglaublichen Megaquark?
:icon_mrgreen:

Nun, auf Noten gebe ich gemeinhin wenig, wichtig ist, was da schwarz auf weiß steht, und da steht bei dir erstmal ´ne Menge.
Und ich muss nach beendeter Lektüre sagen, besser hätte ich den Film auch nicht in Textform gegen all die Ignoranten da draußen verteidigen können, das liest sich wirklich unheimlich gut. Nur leider gehöre ich auch zum Heer ebenjener Ignoranten, weswegen mich ein wenig das Gefühl beschleicht, dass du hier gerade einen Film mit deinen Worten golden anpinselst, der das gar nicht verdient hat.
Shyamalans Stärke lag für mich bisher immer in seiner Fähigkeit begründet, alle möglichen Geschichten seinem ästhetischen Kosmos anzupassen. "The Sixth Sense", "Unbreakable", "Signs", da haben wir einmal eine Geistergeschichte, dann einen Superheldenfilm, als nächstes eine Alieninvasion. Dennoch wirken diese Filme allesamt wie aus einem Guss, obwohl sie doch für sich betrachtet Genres repräsentieren, die nach gängiger Meinung grundverschiedene Herangehensweisen erfordern. Shyamalan strafte diese Meinung Lügen, mehr noch, er führte uns fast schon hämisch die Mechanismen des Spannungskinos vor. Wenn bei ihm ein Babyfon knistert, ist das spannender, als wenn Emmerich das Weiße Haus einäschert. Bei ihm sind selbst alltägliche Vorgänge mit übernatürlicher Bedeutung aufgeladen. Deshalb war es auch nie nötig, zu betonen, dass es sich hier um moderne Märchen handelt. Das unausgesprochene, Shyamalans Stil innewohnende Geheimnis der Zurücknahme.
Und nun kommt "Lady in the water" dahergepoltert, ein Kind, dass dieses Geheimnis nicht für sich behalten kann und dem Zuschauer alles ins Ohr plärrt: "Kuck´ mal hier, so erzählt man Geschichten, so führt man Figuren und ihre Funktionen ein, das hier ist das Problem der Narration, dies hier ist ein dramaturgisches Element, und kuck´ mal da, da läuft mein Regisseur und Schöpfer durchs Bild!"
Alles an diesem Film schreit nach Shyamalans Wunsch, sich mitzuteilen, ohne auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, dass dies doch durch die Vorgängerwerke bereits gelang. 
Zudem sah ich ihn immer als über kleinliches Gekrittel erhabenen Regisseur an, eine Vorstellung, die er mit der schmerzlich offensichtlichen Figur des Filmkritikers zunichte macht. Hier bricht ebenjene "Realität" in seinen Kosmos ein, die dort nie etwas verloren hatte. Warum muss ich mich jetzt auch schon innerhalb seiner Werke mit der Grundsatzdebatte über sein Schaffen auseinandersetzen? Trefflicher kann man den intendierten Eskapismus wirklich nicht torpedieren. Welcher ja auch das größte Problem des Films darstellt, denn hier wird schlichtweg vom Zuschauer verlangt, sich wieder in kindische Denkprozesse einzufühlen, um Zugang zur Geschichte zu erhalten. Das kann es doch nicht sein. Wie Mr. VV schon mit dem Blick Richtung Spielberg andeutete: Dessen Talent als Regisseur liegt darin begründet, dass man sich bei Ansicht seiner Filme wieder wie ein Kind fühlen kann, ohne dass ein geistiges "Herableveln" erforderlich ist.

Um das nochmal klar zu stellen: Ich bin ein großer Fan von Shyamalans Filmen, habe nie einen qualitativen Absturz nach "Sixth Sense" ausmachen können (im Gegenteil, "The Village" ist mein Lieblings-Shyamalan), fühlte mich nie zur "ich-will-ein-überraschendes-Ende"-Fraktion zugehörig und bin auch jetzt noch auf sein nächstes Werk gespannt wie ein Flitzebogen.
"Lady in the Water" halte ich jedoch für einen aus falschen Überlegungen geborenen Fehltritt. Wenn man mit seinen Kritikern Haschmich spielen will, sollte man nicht unbedingt einen Film darüber drehen.   


Moment, Edith möchte noch etwas sagen:
Dein "Sharkman"-Review: Große Klasse. Mit einem Absatz, der in Stein gemeißelt gehört:
ZitatOberlippenbart, weißer Kittel, zusammengekniffene Lippen und ein Gesichtsausdruck, als müsse er in der nächsten Drehpause scheißen - das reicht, um ihn zum besten Mann auf dem Set zu machen.
:rofl:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

2 Februar 2007, 19:22:40 #81 Letzte Bearbeitung: 2 Februar 2007, 19:26:44 von Vince
Okay Jungs, ich will es mal so sagen. Wenn ihr den Standpunkt wirklich einnehmt, den ihr hier beschreibt, dann müsstet ihr ja zumindest Verständnis aufbringen für meinen Standpunkt zum "Mädchen aus dem Wasser". Denn ich bin jemand, der zuerst nach Gefühl geht und anschließend dann versucht, dieses Gefühl argumentativ zu untermauern. Eine also eher intuitive Vorgehensweise, die doch dem entsprechen sollte, als was ihr euch selbst zumindest bezüglich Shyamalans Filmen definiert. Und Fakt ist: wenn da Kalkül da war, ein Kampf mit den Kritikern - und das bestreite ich ja alles nicht, letzteres ist ja sogar mehr als offensichtlich - dann hat es mich schlicht und einfach nicht gestört. Ich habe da eine abgeschlossene Welt gesehen, in die ich eintauchen konnte, und das deutlich besser als bei "The Village", den ich persönlich als schwächsten Film Shyamalans erachte - im gegensatz zu Chili, der ihn zu seinem Lieblings-Shyamalan erklärt. Mein Favorit ist "Unbreakable", ich kenne genauso Fans von "Signs", andere wiederum ziehen "The Sixth Sense" allen anderen vor und vermutlich wird so mancher noch "Das Mädchen aus dem Wasser" als sein Lieblingswerk küren. Ich glaube nicht, dass diese Filme, ALLE diese Filme, so einfach zu entschlüsseln sind, wie es vordergründig den Anschein hat. Die Argumentation in Mr. VVs Kritik will ich auch gar nicht angreifen, sie hat selbstverständlich ihre Berechtigung - aber ich finde es ein wenig einnehmend, die alleinige Legitimation dieser Sichtweise zu beanspruchen. Wobei ich selbst in meiner Kritik auch so eine Tendenz einnehme, allerdings nur in Reaktion auf die tendenzielle Ignoranz gegenüber Shyamalans Schaffen. Und das richtet sich jetzt natürlich nicht an euch, da ihr den Mann ja prinzipiell durchaus zu schätzen scheint, sondern gegen die, die ab "Unbreakable" anfingen zu meckern.
Was ich allerdings schon noch loswerden muss: Kann man es wirklich verantworten, einen technisch mal wieder derart ausgefeilten Film, der sich so tapfer gegen alle aktuellen MTV-Trends stemmt, mit einer Note zu bewerten, die unter 5/10 liegt? Auch wenn wir den Noten freilich nicht zuviel Bedeutung beimessen wollen? Es ist nur so, unter einer 3/10 verstehe ich eben Filme der Kategorie "Ellen Rimbauer". ;)

@Chili: Für das Lob gen Sharkman bedanke ich mich natürlich... der Satz hat mich Blut und Schweiß gekostet.  ;)

Chili Palmer

Zitat von: Vince am  2 Februar 2007, 19:22:40
"The Village", den ich persönlich als schwächsten Film Shyamalans erachte - im gegensatz zu Chili, der ihn zu seinem Lieblings-Shyamalan erklärt.

Das musst du mir irgendwann nochmal genau beipulen, warum du den nicht so magst. Vermutlich aus dem selben Grund, warum ich "Lady" nicht mochte: Aus dem Bauch heraus.
Sollte hier der Schlüssel zur Shyamalan-Kontroverse liegen? Kann man Kritik an seinem Werk nur fühlen?
Das führt uns ja in Hippie-Gefilde, au Backe...  :icon_lol:

Zitat von: Vince am  2 Februar 2007, 19:22:40
Für das Lob gen Sharkman bedanke ich mich natürlich... der Satz hat mich Blut und Schweiß gekostet.  ;)

Wenn man es so betrachtet, kann ich dir nur wünschen, dass du auch bei künftigen Trash-Besprechungen blutest und schwitzt.  ;)
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am  2 Februar 2007, 19:35:29
Das musst du mir irgendwann nochmal genau beipulen, warum du den nicht so magst.
Ich hab damals nach dem Kinobesuch auch eine Kritik geschrieben, die kannst du dir gerne mal durchlesen, ABER mit dem Inhalt dieser Kritik bin ich bei weitem nicht mehr zufrieden. Ich würde das heute alles viel anders begründen, aber vom Gefühl her bin ich nach wie vor auf meinem Standpunkt verharrt.

ZitatVermutlich aus dem selben Grund, warum ich "Lady" nicht mochte: Aus dem Bauch heraus.
Sollte hier der Schlüssel zur Shyamalan-Kontroverse liegen? Kann man Kritik an seinem Werk nur fühlen?
Das führt uns ja in Hippie-Gefilde, au Backe...  :icon_lol:
Genau... und vielleicht find ich Shyamalan auch einfach nur deswegen gut, weil er der einzige Inder ist, den ich kenne, der NICHT tanzt.  :icon_mrgreen:

ZitatWenn man es so betrachtet, kann ich dir nur wünschen, dass du auch bei künftigen Trash-Besprechungen blutest und schwitzt.  ;)
Nun, vielleicht lieber nicht, sonst ergeht es mir am Ende wie Sideshow Bob... "Sideshow Bob! Warum nimmst du nicht einfach einen Kugelschreiber?"  ;)

Chili Palmer

Zitat von: Vince am  2 Februar 2007, 19:49:30
Ich hab damals nach dem Kinobesuch auch eine Kritik geschrieben, die kannst du dir gerne mal durchlesen,

:icon_eek: :icon_eek: :icon_eek: Waaas? Wie konnte die an mir vorbei... hab´ich nie... naja, demnächst mehr.  :icon_twisted:

Zitat von: Vince am  2 Februar 2007, 19:49:30
"Sideshow Bob! Warum nimmst du nicht einfach einen Kugelschreiber?"  ;)

:icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Red Shadow

Ach herrje, deine verhältnismäßig kurze, aber sprachlich und inhaltlich ansprechende Kritik zu "Children of Men" erinnert mich wieder an mein größtes Versäumnis :icon_mad:. Die Höchstnote lässt mich leiden :bawling:.

ZitatUnd ja, es ist nicht zu viel versprochen worden: "Children of Men" ist nichts Geringeres als der wohl beste dystopische Film seit Terry Gilliams' "Brazil".

:icon_eek:



Why so serious?

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Vince

Zitat von: red shadow am  4 Februar 2007, 13:21:56
Ach herrje, deine verhältnismäßig kurze,
Ja, im Moment habe ich auch mal die ein oder andere kürzere Kritik dazwischen. Dürfte einerseits dran liegen, dass ich momentan nicht sooo viel Zeit habe, andererseits daran, dass ich auf einer anderen Seite inzwischen auch Kurzkritiken schreibe und zumindest die letzten zwei, drei Kritiken im Prinzip etwas ausgeweitete Versionen meiner Kurzkritiken sind.

Zitataber sprachlich und inhaltlich ansprechende Kritik zu "Children of Men"
Danke. Wobei ich mir darüber im Klaren bin, dass ich ofdb-intern kaum mehr Neues zum Film beigetragen habe. Unter normalen Umständen hätte ich drauf verzichtet, da mindestens drei sehr gute Autoren schon ihren Senf dazu abgegeben hatten, der sich nicht großartig von meinem unterscheidet. Aber "Children of Men" hat mich mal wieder so überzeugt, dass ich nicht anders konnte. Es war eine äußerst knappe Höchstnote, aber ich habe mich dann für die 10 entschieden, zumal ich so selten 10er vergebe. Bis einschließlich 1997 sind es gerade mal vier andere Filme, die von mir die Höchstnote bekommen haben.

Zitaterinnert mich wieder an mein größtes Versäumnis :icon_mad:. Die Höchstnote lässt mich leiden :bawling:.


:icon_eek:
Das musst du jetzt nochmal näher erklären. Findest du die Note übertrieben? Oder bist du sogar ein großer Gegner des Films und hast in nächster Zeit mal vor, einen Gegenangriff zu starten?




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Red Shadow


ZitatDas musst du jetzt nochmal näher erklären. Findest du die Note übertrieben? Oder bist du sogar ein großer Gegner des Films und hast in nächster Zeit mal vor, einen Gegenangriff zu starten?


Ich leide, weil mein Interesse dadurch noch weiter steigt und ich (noch) keine Möglichkeit habe den Film zu sehen. Ein großer Gegenangriff ist unwahrscheinlich, das kann ich mir bei der Konstellation nicht vorstellen. Du musst also nicht zittern :icon_twisted: :icon_lol: ;).   

Why so serious?

WEAR RED, GET LOUD! GO 49ers!

Who's got it better than us? Nooobody!!!

Vince

Aaaah, okay, jetzt hab ich's geschnallt.  :icon_lol:
Zittern muss ich gerade trotzdem, weil nebenbei das Handball-Finale läuft und die Deutschen gerade einen 7-Tore-Vorsprung versemmelt haben. Aber das ist eine andere Geschichte.  ;)

Mr. Vincent Vega

Besagtes Review entdeckte ich bereits gestern auf der Startseite und freue mich, dass du dich ebenso in den Konsens einreihst und den Film so schätzt, wie er es verdient hat - immerhin wird er mitunter stark unterbewertet, wenn ich an die grotesk schlecht geschriebene Kritik bei filmstarts.de denke. 10/10 wären es beinahe auch bei mir geworden, die zweite Sichtung bestätigte die 9/10 aber eher. Den Trend, sofern man es so nennen mag, hin zu kürzeren Reviews begrüße ich ehrlich gesagt. Das Review selbst ist grundsolide, aber irgendwie habe ich das Gefühl, korrigiere mich falls ich mich irren sollte, dass du deine Begeisterung und emotionale Überwältigung noch nicht in komplett ausgereifte Formulierungen und unveränderlich gewählte Worte fassen konntest; nicht nur, weil der Text auf mich etwas sachlich und die nochmalige Betonung am Ende, dass es sich auch wirklich um den besten Film des Genres seit langem handelte, wie ein Nachdruck wirkt, um genau das zu umgehen, sondern weil sich die Besonderheit der Note, das heraus stechende Element, nicht wesentlich bemerkbar macht. Dass das schwierig ist, weiß ich hingegen selbst, gerade meine 10/10-Besprechungen zählen mitunter nicht unbedingt zu meinen persönlichen Glanzleistungen.

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