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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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McKenzie

Zitat von: Bretzelburger am  3 Oktober 2007, 23:25:46
Ich schliesse eine Beschäftigung mit dem Genre keineswegs aus, denn deine Bemerkungen dazu machen mich neugierig. Allerdings bestätigen sie auch meinen letzten Satz, da einige der angeblichen "Trash-Granaten" inhaltlich wesentlich komplexer sind als erwartet und damit erst recht die Erwartungshaltung der mit reißerischer Werbung angesprochenen Zielgruppe nicht erfüllen werden. Etwas, was Rodriguez mit "Planet Terror" sicherlich nicht passieren wird.

:icon_mrgreen:

Das ist wohl ausgeschlossen, ja!

Also kann ich vielleicht doch noch hoffen, das du zumindest einen kleinen, vorsichtigen Einstieg mit einem Film wie z. B. dem relativ renommierten "La Bete" wagst.  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

4 Oktober 2007, 00:46:14 #541 Letzte Bearbeitung: 4 Oktober 2007, 00:50:47 von Mr. Hankey
Zitat von: Bretzelburger am  3 Oktober 2007, 21:28:59
Wo die Beiden recht haben, haben sie recht.  :andy:
Aber sie haben nicht recht! Das ist nun mal Tatsache! :icon_twisted:

ZitatMit anderen Worten: Udo hat sich auch nicht blenden lassen!
Oder hat es halt eben, als Dritter im Bunde, nur nicht kapiert! :icon_twisted: ;)

ZitatDas ist allerdings eine vollkommen richtige und im übrigen auch bedauerliche und wichtige Beobachtung.
Na klar! Als ob du das mit Deinen 19 Jahren schon so genau objektiv sagen könntest. Also das Udo das dreckige Grindhouse bzw. Bahnhofskino noch mitgekriegt hat steht auser Frage, aber du kannst mir nicht weissmachen, dass du wirklich weisst, wie es in solchen Kinos zugegangen ist! Oder willst du mir ernsthaft sagen, dass du als pickeliger Minderjähriger in solchen Entertainemnt-Werkstätten verweilt hast! ;) Das liegt schlicht und einfach vor unserer Zeit!

Ansonsten finde ich aber Udos These trotzdem mehr als nur überholt. Mein Gott, warum muss eigentlich immer darauf rumgeritten werden, das Rodriguez keinen echten Grindhouse-Film geschaffen hat? Er wollte mit seinem Film eine Hommage, eine Liebeserklärung, eine Verbeugung an die Art von Filmen machen, die in diesen Kinos gelaufen sind, deshalb muss er doch aber noch lange nicht selbst so einen Film schaffen. Wer eine Verbeugung vor Hitchcock dreht ist doch deshalb noch lange nicht selber einer! :icon_rolleyes:

Zitatdass die heutigen sogenannten "Trash-Liebhaber" höchst wahrscheinlich keine "Grindhouse" oder "Bahnhofskino"-Liebhaber sind
Du bist IMHO beides nicht. Also wie willst du das einschätzen können? Nur weil du die Ära noch kennengelernt hast?
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McKenzie

@ Mr. Hankey:

Noch einmal in Ruhe durchlesen!  ;) Natürlich (LEIDER!!!  :bawling:) konnte ich die schmuddeligen Bahnhofskinos der 70ziger und 80ziger nicht miterleben und muss mir die ganze Zeit appetitliche Erzählungen meiner älteren Kinokollegen anhören.

ZitatIch wollte viel mehr damit ausdrücken, dass die heutigen sogenannten "Trash-Liebhaber" höchst wahrscheinlich keine "Grindhouse" oder "Bahnhofskino"-Liebhaber sind, denn sonst würden sie nicht so auf "Planet Terror" abfahren. Rodriguez' Film ist in fast jeder Hinsicht modern und die Kinostühle schön bequem...

Wie gesagt, das ich Udo hier zugestimmt habe impliziert das doch keineswegs!

Zitat von: Mr. Hankey am  4 Oktober 2007, 00:46:14
Aber sie haben nicht recht! Das ist nun mal Tatsache! :icon_twisted:

:scar: :icon_lol:

Zitat von: Mr. Hankey am  4 Oktober 2007, 00:46:14
Ansonsten finde ich aber Udos These trotzdem mehr als nur überholt. Mein Gott, warum muss eigentlich immer darauf rumgeritten werden, das Rodriguez keinen echten Grindhouse-Film geschaffen hat? Er wollte mit seinem Film eine Hommage, eine Liebeserklärung, eine Verbeugung an die Art von Filmen machen, die in diesen Kinos gelaufen sind, deshalb muss er doch aber noch lange nicht selbst so einen Film schaffen.

Das Problem ist das genau diese Liebe zu jenen Filmen seinem Film völlig abgeht. Tarantino hat sich vor seinen Lieblingsfilmen auf den Boden geworfen und dabei doch etwas ganz eigenes geschaffen ohne den Anspruch zu erheben, einen echten Grindhouse-Film zu schaffen, Rodriguez behauptet das mit einigen Kratzern in der Kopie ohne das auch nur ein Hauch davon zu spüren wäre. Das wirkt eher so: Ich habe gerade ein "Return of the living dead"-Remake auf die "Stirb langsam"-Masche gedreht, dabei 25 Millionen Dollar verbraten die man dem Film noch ansieht und dekoriere das ganze noch mit einigen Kratzern um es todschick als Grindhouse-Hommage verkaufen zu können. Bevor ich die beiden Filme sah, vermutete ich das die Anordnung - zuerst PT, dann DP - ein unglücklicher Werbegag zugunsten Tarantinos wäre - nun weiß ich, das man hier nach bestem Gewissen den besseren und vor allem anspruchsvolleren Film zur Steigerung auf Platz 2 verwiesen hat. 

Abgesehen davon kann man es mit diesem Oberpunkt "Hommage" drehen und wenden wie man will: Auch ohne diesen Aspekt ist "Planet Terror" einfach ein feuchter Traum für 14jährige (fühle dich bitte nicht angesprochen - erinnere dich an meinen jüngsten Review  ;)) und demzufolge einfach ein selten strunzdummes Stück Film, eine Beleidigung nicht für den Lachmuskel, wohl aber für Augen und Hirn.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

4 Oktober 2007, 01:02:43 #543 Letzte Bearbeitung: 4 Oktober 2007, 01:07:12 von Mr. Hankey
Na ja, Sorry, ich finde es immer noch Quatsch. Bei "Planet Terror" geht IMO aber auch gar nichts von der Liebe zu dieser Art von Filmen, vor denen sich Rodriguez verbeugt, verloren! Und die 25 Mio. Dollar sieht man den Film auch wirklich nur dann an, wenn man es unbedingt will. Man kann es aber auch locker übersehen, wenn man dazu nur in der Lage ist!

Aber nun gut, morgen wird das mit Udo persönlich geklärt und demnächst hoffentlich auch mal mit Dir! :D

Und nein, ich fühle mich nicht angesprochen. Aber ich wüsste das ich als 14jähriger beim Zuschauen eher auf die Sitze gekotzt hätte, als das ich meine Freude daran gehabt hätte. Und das logischerweise nicht zwecks qualitativer (angeblich nicht vorhandener) Merkmale. ;)
Aber nun gut, da gibt es sicher Unterschiede! :D
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Bretzelburger

Gleich noch der nächste Film, zu dem ich eine konträre Meinung zu Mr.Hankey pflege. Im Gegensatz zu "Planet Terror", der sich  bekanntermassen einen grossen Spass macht, widmet sich "Operation Kingdom" einem aktuellen und sehr umstrittenen Thema. Ich habe ein paar Meinungen dazu in amerikanischen Foren gelesen und musste feststellen, das man dort natürlich wesentlich mehr berührt ist, da die Story auf dem Hass zwischen den zwei Kulturen aufbaut, auch wenn der Film irgendwelche Parolen oder Hetzereien völlig vermeidet.

Für mich - sozusagen aus neutraler Sicht - bietet "Operation Kingdom" einen ernstzunehmenden Diskussionsbeitrag, ist dabei nicht zu unterhaltend, vermeidet die typische Hollywood-Optik und ist doch ein Film fürs Kino. Ich kann nur sagen : Ansehen und sich eine eigene Meinung bilden

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=120785&rid=262723

Mr. Vincent Vega

Ich schätze deine Meinung grundsätzlich ja durchaus, und gerade bei Filmen wie PLANET TERROR tendieren wir oft in sehr ähnliche Richtungen - mindestens so sehr, wie sie gerade bei politischen Stoffen radikal auseinandergehen. Wenn ich nur an WORLD TRADE CENTER denke, meinne Aufregerfilm des letzten Jahres, weiß ich, dass ich deine Argumentation zu THE KINGDOM wohl nicht teilen werde, zumal eben jene mir ehrlich gesagt etwas zurecht gelegt vorkommt. Ich vermute, dass der Film die von dir hervorgehobenen Stärken nur vorheuchelt. Der Film kommt für mein Empfinden auch viel zu früh dran und kommt vor allem aus der völlig falschen Ecke.

Bretzelburger

Das mit dem Heucheln kann man nie ausschliessen und hat natürlich immer etwas mit der eigenen Sensibilität zu tun. Klar ist - wenn man bestimmte Szenen zu Beginn zu stark verinnerlicht, kann einen das sozusagen in Fahrwasser schicken, aus denen man dann nicht mehr herauskommt - deshalb bin ich bei dir auch etwas skeptisch.

Allerdings gibt es einige objektive Kriterien, an denen schwer zu rütteln ist. Der Film ist sowohl erzählerisch als auch optisch über lange Phasen regelrecht anstrengend und wird mit Sicherheit kein Erfolg bei patriotischen Action-Fans. Dann gibt es nicht einmal versteckt irgendwelche Parolen oder Meinungen, sondern man bemüht sich ernsthaft um einen neutralen Ton (ok, das kann man auch zu bemüht finden). Natürlich sind uns Menschen aus unserem Kulturkreis immer näher, so dass man die Szenen um den feudalen Prinzen und seine Falken auch kritisch sehen kann. Da ich aber erst letztens einen Bericht über diese Tradiion sah, fand ich das äußerst treffend. Wer aber sowieso eine negative Meinung über Araber hat, wird diese nach diesem Film nicht ändern - aber das behauptet der Film auch gar nicht.

Anders ausgedrückt, kritisiert der Film letztendlich vor allem die tief verankerte Intoleranz auf allen Seiten - und dazu gehört auch die deine gegenüber amerikanischen Machenschaften (oft sicherlich berechtigt, aber auf mich manchmal auch etwas verkrampft wirkend).

kruchtenkaiser

Hankey möge es mir verzeihen (schließlich hat er auch bis auf seine Meinung hier im Forum noch nix in Sachen Review zu diesem Film verfasst), dass ich Deinen Thread als Feedback für Euch beide "verwurste", aber ich möchte Euch danken, dass ihr beide so gegensätzlicher Meinung bzgl. "Operation Kingdom" seid. Den Film hatte ich bereits durch die bisher gesehenen Trailer als sehr interessant eingeschätzt, aber wenn ich dann auch noch feststellen darf, dass zwei von mir sehr geschätze Reviewer so unterschiedlicher Meinung sind, ist mein Interesse umso mehr geweckt.

---  ACHTUNG - JETZT KOMMT EIN VERKLAMMERLIERTER ABSATZ!!!  ---

WTC mal ausser Acht lassend (zu dem Film würde ich mal gerne Hankeys Meinung lesen)(Deine hohe Wertung kann ich zwar noch immer nicht ganz nachvollziehen, habe es aber mittlerweile - nach Zweitsichtung auf DVD - geschafft, Deine Meinung halbwegs nachvollziehen (nicht unbedingt akzeptieren) zu können)(Mr.VVs Review ist mir trotz allem irgendwie sympathischer :icon_mrgreen:).... so.... weiss jetzt noch jemand, wie der Satz angefangen hat???  :rofl: Ok, WTC mal ausser Acht lassend, habe ich die wage Vermutung, dass ich eher in die Richtung deiner Argumentation tendieren würde als in die meines Bruders im Geiste Hankey... ich kann's jetzt wirklich kaum mehr erwarten, den Film zu sehen...  :icon_confused:

Mr. Hankey

ZitatIch vermute, dass der Film die von dir hervorgehobenen Stärken nur vorheuchelt.
Richtig erkannt! :respekt:

Zitatschließlich hat er auch bis auf seine Meinung hier im Forum noch nix in Sachen Review zu diesem Film verfasst
Werde vorerst kein Review verfassen, da ich bei Operation Kingdom sogar ab und zu kurz weggenickt bin. Und ich schreibe grundsätzlich keine Besprechungen zu Filmen, bei denen ich nicht 100% alles mitbekommen habe. Von daher muss das wohl bis zur Premiere-Ausstrahlung warten, wenn ich da nicht wieder wegpenne! ;)

ZitatWTC mal ausser Acht lassend (zu dem Film würde ich mal gerne Hankeys Meinung lesen
Noch nicht gesehen! Wird aber sicher bald nachgeholt! :D

Zitathabe ich die wage Vermutung, dass ich eher in die Richtung deiner Argumentation tendieren würde als in die meines Bruders im Geiste Hankey
Das kann ja mal passieren! ;)
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Bretzelburger

Zitat von: kruchtenkaiser am  6 Oktober 2007, 03:20:34
(Deine hohe Wertung kann ich zwar noch immer nicht ganz nachvollziehen, habe es aber mittlerweile - nach Zweitsichtung auf DVD - geschafft, Deine Meinung halbwegs nachvollziehen (nicht unbedingt akzeptieren) zu können)(Mr.VVs Review ist mir trotz allem irgendwie sympathischer :icon_mrgreen:)
Aus heutiger Sicht würde ich dem Film auch eher 8 Punkte geben, nachdem ich ihn mir nochmals angesehen habe, aber die ganzen "Einser"-Phobien waren und sind sicherlich nicht weniger extrem.

Doch jetzt zu einem neuen Thema, dem Film "Superbad", den ich entgegen landläufiger Meinung auf ähnlichem Niveau sehe wie "Beim ersten Mal". Ähnlich wie dort gibt es zwar ein paar übertriebene Darstellungen, aber der sensible und realistische Grundton ist derselbe. Vielleicht liegt es daran, dass ich 1978 selbst einmal einen Monat auf der "Niles West High School" in Chicago als Austauschschüler war (ca 30 Kilometer vom Zentrum entfernt), vielleicht liegt es daran, dass ich auf Grund meines gehobenen Alters einen grossen zeitlichen Abstand zum Ende der Jugend habe, um zu erkennen, dass es sich bei "Superbad" nicht um eine Klamotte handelt, die versucht "American Pie" nachzueifern.

Im IMDB haben fast die Hälfte der User diesem Film 10 Punkte gegeben - eine Ansicht, die für uns Europäer vordergründig schwer zu verstehen ist. Aber hier wird keine stilisierte Komödie erzählt , sondern ein Bild von Amerika gezeigt, dass man auch kritisch sehen kann und dass bestimmt nah an der Realität ist. Klar ,es handelt sich um einen Männerfilm, aber ohne die üblichen frauenverachtenden Attitüden. Die Frau ist hier eher das Symbol für das Erwachsenwerden, für den Verlust der Kindheit und wenn zum Schluss die beiden Freunde mit einer Frau weggehen, dann sieht man auch die Angst in ihren Gesichtern...

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=128763&rid=262771

Chili Palmer

7 Oktober 2007, 23:15:53 #550 Letzte Bearbeitung: 7 Oktober 2007, 23:19:00 von Chili Palmer
Zitat von: Bretzelburger am  6 Oktober 2007, 17:42:49
Doch jetzt zu einem neuen Thema, dem Film "Superbad", den ich entgegen landläufiger Meinung auf ähnlichem Niveau sehe wie "Beim ersten Mal". Ähnlich wie dort gibt es zwar ein paar übertriebene Darstellungen, aber der sensible und realistische Grundton ist derselbe. Vielleicht liegt es daran, dass ich 1978 selbst einmal einen Monat auf der "Niles West High School" in Chicago als Austauschschüler war (ca 30 Kilometer vom Zentrum entfernt), vielleicht liegt es daran, dass ich auf Grund meines gehobenen Alters einen grossen zeitlichen Abstand zum Ende der Jugend habe, um zu erkennen, dass es sich bei "Superbad" nicht um eine Klamotte handelt, die versucht "American Pie" nachzueifern.

*Pedanterie und Spielverderberei* AN

Da muss ich ehrlich sagen, dass mir die von dir erwähnte "landläufige American-Pie-Meinung" noch nicht untergekommen ist, denn ich habe in jeder Zeitschrift bis runter aufs McDonald's Kino-News-Niveau immer den Verweis auf die sensible Grundhaltung des Films gefunden. Von daher reihst du dich mit deinem Review da nur hübsch ein.

*Pedanterie und Spielverderberei* AUS
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

Zitat von: Chili Palmer am  7 Oktober 2007, 23:15:53
*Pedanterie und Spielverderberei* AN

Da muss ich ehrlich sagen, dass mir die von dir erwähnte "landläufige American-Pie-Meinung" noch nicht untergekommen ist, denn ich habe in jeder Zeitschrift bis runter aufs McDonald's Kino-News-Niveau immer den Verweis auf die sensible Grundhaltung des Films gefunden. Von daher reihst du dich mit deinem Review da nur hübsch ein.

*Pedanterie und Spielverderberei* AUS

Das gilt aber nicht für die OFDb - und die ist für mich ja immer ausschlaggebend  :icon_lol:
Abgesehen davon, dass ich noch nicht allzu sehr die Lektüre von McDonalds und Co. genossen habe, wäre das in diesem Fall ja ausnahmsweise einmal eine angemessene Kritik.

Chili Palmer

Zitat von: Bretzelburger am  8 Oktober 2007, 00:16:29
Das gilt aber nicht für die OFDb - und die ist für mich ja immer ausschlaggebend  :icon_lol:

In diesem Fall möchte ich nichts gesagt haben.  :icon_mrgreen:

*Bretzel-heimlich-still-und-leise-den-Ronald-McDonald-Originalitätsorden-wieder-anheftend*
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

Hier mal ein kleiner Tipp von mir, der nicht ins Kino kam. Ein isländisch, amerikanischer Film, der sehr europäisch wirkt und weit weg ist vom Hollywood-Kino. Aber genauso weit weg von artifiziellen Experimenten. Einfache, spannende Story, gute Schauspieler - interessante, angenehme und nicht vergessenswürdige 80 Minuten - empfehlenswert für einen ruhigen Abend

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=86563&rid=263037

Bretzelburger

Nach unserem Dresdner-Double-Feature-Abend hier meine erste Kritik zu "Rita brauchts". Nicht das ich mich gelangweilt hätte, aber letztendlich ist es schon ärgerlich, dass man bei einem solchen Film das Gefühl hat, dass deutsche Komödien seit den 50er Jahren nichts dazu gelernt haben. Die selben "dollen Probleme" wie damals, aber dann von den 68ern erzählen, denn die waren ja ach so lustig, ha,ha ! - Nun ja, wer seine Vorurteile weiter bestätigen lassen will, dem sei der Film ans Herz gelegt, ansonsten empfehle ich ähnlich wie Mr.Hankey (wenn auch aus anderem Grund) lieber gleich "Schulmädchen-Report" anzusehen, oder "Sekretärinnen während der Mittagspause" oder "Hausfrauen beim Einkaufen" oder "Wenn der Postmann zweimal kommt" oder....kann nur besser sein

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=134243&rid=263534

Mr. Hankey

Und mit Viney hat einer der die Vorurteile gegen deutsche Komödien eigentlich vollends auslebt, ne positivere Meinung. Da scheint sich wohl etwa für 90 Minuten das Wahrnehmungsvermögen bei beiden Parteien vertauscht zu haben! ;)
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Bretzelburger

Zitat von: Mr. Hankey am 12 Oktober 2007, 21:46:58
Und mit Viney hat einer der die Vorurteile gegen deutsche Komödien eigentlich vollends auslebt, ne positivere Meinung. Da scheint sich wohl etwa für 90 Minuten das Wahrnehmungsvermögen bei beiden Parteien vertauscht zu haben! ;)
Schon im Kino habe ich dargestellt, dass mir der äußerst biedere Unterton der Story aufgefallen war, die zwar ständig aus einer Zeit der gesellschaftlichen Veränderung zitiert, aber selbst eine dermassen spiessige Konsens-Story zusammenbastelt, dass man meint, die 68er hätten in ihrer inhaltlichen Veränderung gar nicht stattgefunden.
Ich weiss auch gar nicht, warum du mein Wahrnehmungsvermögen ansprichst, denn das deutet sämtliche Kritiken als reine Gebilde innerer Stimmungen hin - ohne Argumentation und Inhalt. Selbstverständlich soll man seine subjektive Haltung mit einfliessen lassen, aber nicht als ausschliessliche Grundlage der Argumentation und ich denke, dass ich in meiner Review genügend objektiv nachvollziehbarer Gründe dargelegt habe. Mich stört eben, ähnlich wie bei "Das wilde Leben", die Reduzierung dieser Zeit auf heute gängige Vorurteile. Wer da eine andere Haltung hat und mehr Spass an trashigen Details, wird an "Pornorama" insgesamt mehr Spass haben - ich denke ,dass ist an meiner Kritik zu erkennen.

Mr. Hankey

13 Oktober 2007, 00:54:50 #557 Letzte Bearbeitung: 13 Oktober 2007, 00:58:31 von Mr. Hankey
Also langsam reicht es mir! Ständig nörgelst du rum! Das DA OBEN WAR EIN JOKE und sollte bitte auch als solcher angenommen werden. Was bist du seit Mittwoch hier im Forum nur die ganze Zeit so auf Konfrontation aus? Kaum sagt man etwas, meist mit Augenzwinkern, legst Du es auf die Goldwage und nörgelst, weil ja anscheinend alle so böse um Dich rum sind. Was soll das? Das passt sonst gar nicht zu Dir! Wäre das alles ernst gemeint, wäre das was anderes. Aber was im Spaß gesagt wurde und was nicht, solltest du langsam mal erkennen und auch als solches behandeln!
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Bretzelburger

Aus Spass wurde Ernst - nein, natürlich habe ich begriffen, dass du es spassig meintest ,aber wie jeder Spass hat auch deiner einen gewissen Hintergrund und ich bin bewusst mal darauf eingegangen. Aber das hier nicht alle BÖSE sind, weiss ich ja...

Mr. Hankey

Nun gut! Will Dir mal glauben! ;)

Mein eigentliches Ziel mit dem vorletzten Posting war ja eigentlich auch eher den Sebastian mal zu einem Statement zu verleiten, aber das scheint nicht funktioniert zu haben! ;)
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Mr. Vincent Vega

Die ersten richtig kalten Herbsttage schlagen dem alten Mann eben aufs Gemüt. :icon_mrgreen:

Bretzelburger

Der alte Mann hat sich in seine Decke eingemummelt, einen schönen heissen Tee gemacht und eine Review zu einem Film geschrieben, der eigentlich ähnlich umstritten sein müsste wie "Kingdom". Doch im Gegensatz zu dem Film über "Selbstmordattentäter" wird hier in einer sehr ruhigen Bildsprache ein sehr amerikanischer Fall beschrieben und schon sind auch die Chef-Ideologen nicht mehr interessiert.

Dabei birgt diese Geschichte über einen gottesfürchtigen, konservativen Amerikaner und FBI-Agenten, der zwanzig Jahre lang für die Sowjetunion spionierte, eine Menge Potential, um das eigene Wertesystem zu hinterfragen. Aber das nutzt dieser Film weit weniger als "Kingdom" und ist letztlich wesentlich verlogener in seinem unterschwelligen Patriotismus

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=113534&rid=263758

Bretzelburger

Nachdem im Zusammenhang mit "Planet Terror" ständig der arme Carpenter erwähnt wurde und als Grindhouse-Relikt (zu unrecht) missbraucht wurde, nahm ich mir endlich eines seiner frühesten Werke vor und durfte feststellen, dass dieses "Planet Terror" haushoch überlegen ist

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=544&rid=264094

Rollo Tomasi

16 Oktober 2007, 10:50:18 #563 Letzte Bearbeitung: 16 Oktober 2007, 10:51:49 von Rollo Tomasi
Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 02:42:39
Nachdem im Zusammenhang mit "Planet Terror" ständig der arme Carpenter erwähnt wurde und als Grindhouse-Relikt (zu unrecht) missbraucht wurde, nahm ich mir endlich eines seiner frühesten Werke vor und durfte feststellen, dass dieses "Planet Terror" haushoch überlegen ist

Da ich jetzt auch "Planet Terror" gesehen habe, kann ich dazu auch was sagen.
Kurze Bewertung:
Wie erwartet, und auch nicht sooo schweer, besser als "Death Proof", wobei man wohl vermuten muss, dass beide mit völlige unterschiedlicher Zielsetzung an "Grindhouse" rangegangen sind.
Rodriguez hat es für mich einfach besser umgesetzt.

Back to topic:
Der Name Carpenter MUSS in Zusammenhang mit "Planet Terror" erwähnnt werden, denn in einigen Szenen wird doch sehr deutlich, dass Carpenters Werk Rodriguez zum Vorbild diente.
Dass Carpenter ein Grindhouse-Relikt sein sill, würde ich aber auch bestreiten.

Übrigens ist für mich auch klar, welcher Film Rodriguez als Vorbild für die Liebesszene gedient hat!

Ich mag "Das Ende" wirklich gern, ich finde den frühen Carpenter generell sehr gut, aber dafür dass er "Planet Terror" haushoch überlegen sein soll, hat er für mich doch zu viele inszenatorische Schwächen und zu viele platte Dialoge.
Ich meine, ich hätte "Das Ende" natürlich denoch 8/10 gegeben?  :icon_mrgreen:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

filmimperator

Wie versprochen auch mal wieder mein Senf zu deinem zu "Superbad" und "Der eisige Tod": Beiden Filmen gab ih 4 von 10, du 8 von 10, aber abgsehen davon mal zum Inhalt deiner Kritiken:

"Superbad": Ich gebe dir insoweit Recht, als dass die Probleme der Jugendlichen und ihr Leben hier realistischer dargestellt sind als in bspw. "American Pie", der weitaus mainstreamiger daherkommt. Jedoch interpretierst du meiner Meinung nach zu viel darin hinein. "Superbad" ist eine Komödie mit Gags weit unter der Gürtellinie und funktioniert dann auch als solche nicht in Verbindung mit einer Charakterstudie. Auch das ereignisarme Rumgehänge ist realistisch, nur wer sagt denn, dass Realismus ein filmisches Gütesiegel darstellt? Dort finde ich das langweilig und substanzlos, wenn man Ewigkeiten nur nach Alk sucht und dann mit den durchgeknallten Bullen Figuren einfügt, die es so niemals geben würde. Dann wird selbst der Realismus verraten. Ja, du argumentierst wie immer nachvollziehbar, aber ich teile deine Meinung, dem Film einen melancholischen Kommentar auf das Ende der Jugend und Schulzeit zu unterstellen, nicht.

"Der eisige Tod": Ich finde überhaupt zu keinem Zeitpunkt eine Stelle, wo gezielt mit Erwartungshaltungen gebrochen wird. Das sind meiner Meinung nur Unzulänglichkeiten im Drehbuch, dass bspw. der männliche Protagonist pseudo-verdächtig ist. Auch die Unlogik, die du ja durchaus als positiv herausstellst, weil sie den Film unberechenbar macht, ist evident dafür, dass das Buch einfach nur Konventionen des Genres wieder hochkocht (siehe meine Kritik) und man nicht fähig war, die in Ansätzen durchaus gelungene Story stringent zu Ende zu führen und das Geschehene jeseits von verwirrenden Sinnlos-Rückblenden zu erklären. Wiederum interpretierst du zu viel in die Figuren hinein; ich weiß nicht, inwieweit der Charakter der Protagonistin kein Hollywood- oder Horrorfilm-Klischee sein soll, da sie ebenso die Wandlung der Tussi zur liebenswürdigen Frau durchmacht, wie jede andere Klischee-Überlebende in solchen Filmen auch.
Und noch ein formaler Kritikpunkt: Zuweilen neigst du hier eher zu einer ausführlichen Fimanalyse (besonders was die ersten 20 Minuten angeht) als zu einer Kritik. Mir waren die Schilderung der einzelnen Szenen, welche du für wichtg hältst, etwas zu lang - das hätte man mit einer Sequenzbeschreibung durchaus kürzer fassen können.

Aber soweit nur meine Meinung und Anregungen...

BTW: Sahst du die Filme in der Sneak Preview? Es scheint ja so, dass die rezensierten Kino-Filme von dir ein paar Wochen später bei uns im Kino zur Sneak laufen...

   
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Bretzelburger

Ja, ich sehe sie in der Sneak, allerdings habe ich "Superbad" normal im Kino gesehen (da warst du auch viel früher dran als ich).

Aber nun zu deinen Kritiken zu den zwei Reviews, die ich zusammenfassen möchte, da ich in ihnen den selben Ursprung sehe. Mir geht es nicht darum, verschiedene Sichtweisen zu erörtern, denn das Jeder ein anderes Empfinden hat, ist selbstverständlich. Allerdings bin ich nicht der Meinung, das deshalb jede Haltung gleichberechtigt nebeneinander bestehen kann, selbst wenn man sie aus der persönlichen Sicht betrachtet.

Wie in sämtlichen anderen Lebensbereichen auch, gibt es objektive Kriterien und Hintergrundwissen (so sollte man zumindest versuchen, die Intention des Regisseurs zu ergründen)und die sollte man, zumindest wenn man ernst genommen werden will, miteinbeziehen. Es ist dabei durchaus legitim, einen Film, der nach objektiven Kriterien sehr gut, dessen Intention vielleicht sogar fantastisch ist, selbst schlecht zu finden - und wenn man es so als Kritiker formuliert, wird man auch verstanden. Doch wenn man einen solchen Film einfach nur verreisst, ohne die Zusammenhänge herzustellen und ohne andere Kriterien herauszuarbeiten, macht man sich im geringsten Fall des Opportunismus eines vorhandenen Fankreises verdächtig.

Das du "Superbad" als einen zweitklassigen Zoten-Teenager-Film ansiehst, ist nachvollziehbar, aber - wie ich schon in deinem Autoren-Thread beschrieb - oberflächlich. Das Realitätsdarstellungen wie das ewige Rumgehänge nicht attraktiv sind, da gebe ich dir recht ,aber genau das unterscheidet den Film von Werken a la "American Pie", denn man merkt, das da nicht Planlosigkeit, sondern bewusste Inszenierung hintersteckt. Es ist auch kein Zufall, dass hier das selbe Team verantwortlich ist, wie bei "Beim ersten Mal", den du auch gut fandest. Du wunderst dich, wieso die plötzlich so schlecht sind, anstatt deine eigenen Kriterien in Frage zu stellen. Ähnlich wie bei "Beim ersten Mal" gelingt ihnen auch hier ein unterhaltender, ziemlich realistischer Film, der sich nach aussen als Komödie geriert.

Das hat mit "zu-viel-hineininterpretieren" nichts zu tun, sondern ist naheliegend, weswegen ich bewusst in meiner Review kleine, scheinbar unwichtige Szenen wie die in der Schulmensa beschreibe, um damit auch objektive Kriterien zu nennen. In solchen, oft übersehenen Momenten, verdeutlichen sich Intentionen, die mich aber nicht im Kopf, sondern emotional berühren. Allerdings musste ich schon oft feststellen, dass viele die Filme (ganz allgemein) mit solchen Erwartungshaltungen ansehen, dass sie gar nicht mehr offen sind für solche Szenen und sie schlicht übersehen oder als unwichtig vergessen (erst gut letztens bei Sektions Argumentation zu "Kingdom" zu erkennen, als er Foxx' Szene mit dem arabischen Jungen erwähnte, dessen Vater gestorben war, und die selbe Szene mit einem amerikanischen Jungen zu Beginn des Films, schlicht vergessen hatte. Zu verstehen, dass die Szene fast 1 zu 1 noch mal wiederholt wird, ist ein objektives Kriterium zur Berurteilung des Films).

Und genau deshalb bin ich so ausführlich ,hinsichtlich einiger Szenen zu der "Eisige Tod". Da ich den Plot nicht verraten will, habe ich versucht, an Hand einiger Szenen aus den ersten 20 Minuten, den Nachweis zu führen, dass hier keine dilettantischen Idioten am Werk sind (wie du und viele andere behaupten), sondern das Methode hinter der Verwirrung steckt. Ich weiß, dass diese Art der Argumentation manchmal etwas schulmeisterliches an sich hat, aber wenn man sich nur polemisch und stimmungsmässig äussert, wird man irgendwann in eine Ecke gestellt. Ich habe die Intention, manchmal auch Leser zum Nachdenken zu bringen, die den Film völlig anders fanden. Wenn ich das Ganze nur emotional rausposaune, erreiche ich doch nur die, die sowieso meiner Meinung sind. Bei "Der eisige Tod" war das nicht einfach, weswegen ich zu der ausführlichen Analyse einiger Szenen griff.

Interessanterweise nennst du ja ein Argument, warum der Film für dich nicht innovativ, sondern profan ist - nämlich die übliche Wandlung der Hauptdarstellerin von der Zicke zur braven Frau. Genau das habe ich nicht so empfunden, weshalb ich so ausführlich die Szene beschreibe, wo er sie zu Beginn auf seine Schultern nimmt. Ihre Zickigkeit wirkt nicht aufgesetzt, sondern beschreibt ihren inneren Zustand. Das sie mit dem Fahrer nicht gleich freundlich umspringt, fand ich logisch, denn die Beiden sind sehr verschieden und ich finde ihn - gelinde gesagt - etwas verhaltensgestört merkwürdig. Wenn du dir aber typische Filme mit einer Zicke ansiehst, dann ist eine solche Szene wie die zu Beginn, die ja fast lächerlich für Beide wirkt, nur schwer vorstellbar. Allerdings sind bei diesem Film die Grenzen zwischen diesen beiden Ansichten sehr schmal, weshalb ich deine Haltung verstehe. Aber deine ist naheliegender, weshalb ich annahm, meine Meinung detaillierter beschreiben zu müssen.


Mr. Hankey

ZitatDer Name Carpenter MUSS in Zusammenhang mit "Planet Terror" erwähnnt werden, denn in einigen Szenen wird doch sehr deutlich, dass Carpenters Werk Rodriguez zum Vorbild diente.
Absolutes Dito! Carpenter wird als Grindhouse-Relikt missbraucht? Auf Deine alten Tage wirst du immer witziger! ;)

(Anmerkung der Redaktion: Bitte die Aussage nicht wieder auf die Goldwaage legen. Danke! ;))
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filmimperator

18 Oktober 2007, 22:10:03 #567 Letzte Bearbeitung: 18 Oktober 2007, 22:19:45 von filmimperator
Das war ja mal eine ausführliche Antwort. Da werde ich mir auh einige Zeit nehmen, darauf einzugehen  :icon_cool:


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Ja, ich sehe sie in der Sneak, allerdings habe ich "Superbad" normal im Kino gesehen (da warst du auch viel früher dran als ich).

Aha. Dachte ich mir schon so. Diese Frage hat sich mir nur aufgedrängt  :icon_smile:.

Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Mir geht es nicht darum, verschiedene Sichtweisen zu erörtern, denn das Jeder ein anderes Empfinden hat, ist selbstverständlich. Allerdings bin ich nicht der Meinung, das deshalb jede Haltung gleichberechtigt nebeneinander bestehen kann, selbst wenn man sie aus der persönlichen Sicht betrachtet.

Inwiefern? Natürlich können sowohl negative und positive Kitiken, wenn beide angemesenes Niveau und stichhaltige Begründungen oder Belege für die Meinung aufweisen, gleichberechtigt nebeeinander stehen. Oder bist du der Meinung, dass einigen Kritikern mehr Gewicht gegeben werden sollte als anderen aufgrund bspw. ihrer Reputation?  :00000109:

Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Wie in sämtlichen anderen Lebensbereichen auch, gibt es objektive Kriterien und Hintergrundwissen

Soweit Zustimmung...

Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
(so sollte man zumindest versuchen, die Intention des Regisseurs zu ergründen)und die sollte man, zumindest wenn man ernst genommen werden will, miteinbeziehen.

Teils teils. Sicherlich sollte man die Intentionen des Regisseurs einbeziehen, nur müssen diese mit den jeweiligen genretypischen Merkmalen eines Films harmonieren. Wenn bspw. die Intention eines Regisseurs ist, mit seinem Werk ziellos zu provozieren - "Postal" von Uwe Boll - dann macht das den Film nicht besser und auch nicht, wenn der Regisseur in einen Liebesfilm indizierungswürdige Actionsequenzen einfügt, um größtmöglichen Realismus zu erzeugen (gesetzt dem Fall das wäre seine Intention). Das harmoniert schlicht nicht, da kann der Film ansonsten handwerklich sauber inszeniert worden sein. Auch wenn ich bei "Der eisige Tod" hin und wieder schmunzeln musste oder die Dialoge zueilen substanzlos und dümmlich sind, ist das Thema - trotz aller Intentionen des Regisseurs einen gruseligen Film zu drehen - schlicht verfehlt.


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Doch wenn man einen solchen Film einfach nur verreisst, ohne die Zusammenhänge herzustellen und ohne andere Kriterien herauszuarbeiten, macht man sich im geringsten Fall des Opportunismus eines vorhandenen Fankreises verdächtig.

Völlige Ablehnung. :nono:
Ich beziehe das jetzt mal auf mich (wie es wsl. auch gemeint ist) und möchte das jetzt nicht als Beleidigung wahrnehmen, obwohl ich mich irgendwie von dir angegriffen fühle. Natürlich lege ich noch weitere Kriterien an: Meine Vorstellungen von einem guten Genre-Film zum Beispiel und Quer-Vergleiche mit anderen (besseren oder schlechteren) Genre-Werken. Jeder Regisseur wird von seinem Werk überzeugt sein und 1000 Dinge darüber erzählen, wie toll es doch ist und welche Intention er damit hatte etc., weil er es verkaufen will. Das macht jedoch nicht jeden Film gut. Opportunistisch ist man nur dann, wenn man von vornherein voreingenommen an die Sache herangeht und Filme oder Regisseure schon vorher in Schubladen gesteckt hat. Und ich verreisse nicht jeden Film, im Gegenteil. Du wirst auch Filme zum Teil verreissen, die ich gut finde. Anhand derer könnte wir dann gern wieder diese Diskussion führen - nur umgekehrt.


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Es ist auch kein Zufall, dass hier das selbe Team verantwortlich ist, wie bei "Beim ersten Mal", den du auch gut fandest. Du wunderst dich, wieso die plötzlich so schlecht sind, anstatt deine eigenen Kriterien in Frage zu stellen. Ähnlich wie bei "Beim ersten Mal" gelingt ihnen auch hier ein unterhaltender, ziemlich realistischer Film, der sich nach aussen als Komödie geriert.

Die Themen von "Superbad" und "Beim ersten Mal" sind zu verschieden, als dass man sie auf einer (Bewerungs-) Ebene miteinander vergleichen könnte. Hier herzhafter Humor voller ironischer Spitzen, dort Fäkal- und Vulgärhumor. Ersterer (halbwegs) anspruchsvoll, letzterer anspruchslos. Da könnte man bspw. auch "Schindlers Liste" mit "Der Soldat James Ryan" vergleichen, nur weil in etwa der gleiche Stab am Werk war, beide Dramen sind und beide im 2. Weltkrig spielen. Da würdest du sicher nicht zustimmen. Meine Kriterien habe ich ja oben schon dargelegt. :icon_rolleyes:


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Und genau deshalb bin ich so ausführlich ,hinsichtlich einiger Szenen zu der "Eisige Tod". Da ich den Plot nicht verraten will, habe ich versucht, an Hand einiger Szenen aus den ersten 20 Minuten, den Nachweis zu führen, dass hier keine dilettantischen Idioten am Werk sind (wie du und viele andere behaupten)

Habe ich so nie behauptet, also schön vorsichtig. Vielleicht solltest du mein Reviews auch mal gründlich lesen, bevor du so etwas behauptest.

Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Ich weiß, dass diese Art der Argumentation manchmal etwas schulmeisterliches an sich hat, aber wenn man sich nur polemisch und stimmungsmässig äussert, wird man irgendwann in eine Ecke gestellt.

Polemisch ja, Ecke nein. Eine Kritik ist eine subjektive Einschätzung zu einem bestimmten Zeitpunkt unter einem bestimmten Einfluss etc. Das hat nichts mit Brandmarkung eines Kritikers zu tun, wenn ihm ein Film nicht zusagt zu dem Zeitpunkt, als er ihn sah, sondern genau das macht eine Kritik aus: Ihre Subjektivität anhand objektiver Kriterien. Ich empfinde die Brüche im Film als störend, für dich macht es den Film gerade gut. Faktisch sind aber welche vorhanden.


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Ich habe die Intention, manchmal auch Leser zum Nachdenken zu bringen, die den Film völlig anders fanden. Wenn ich das Ganze nur emotional rausposaune, erreiche ich doch nur die, die sowieso meiner Meinung sind. Bei "Der eisige Tod" war das nicht einfach, weswegen ich zu der ausführlichen Analyse einiger Szenen griff.

Ok. Na gut hier hast du Recht: Der Untermauerung deiner Meinung sind die einzelnen Szenenanaysen sicherlch förderlich, nur sollte man es eben nicht über übrtreiben, sonst hat man eben keine Kritik mehr, sondern eine Filmanalyse - und das sprengt dann endgültig den Rahmen, der in der ofdb eigentlich "vorgegeben" ist. Nichts gegen lange Kritiken, aber diese macht es genau dadurch hin und wieder einschläfernd, weil der Autor nicht zum Punkt kommt. Deine Reviews - nicht nur  zu "Der eisige Tod" - sind dabei meiner Meinung nach doch etwas grenzwertig, was den Umfang angeht.


Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2007, 18:49:12
Interessanterweise nennst du ja ein Argument, warum der Film für dich nicht innovativ, sondern profan ist - nämlich die übliche Wandlung der Hauptdarstellerin von der Zicke zur braven Frau. Genau das habe ich nicht so empfunden, weshalb ich so ausführlich die Szene beschreibe, wo er sie zu Beginn auf seine Schultern nimmt. Allerdings sind bei diesem Film die Grenzen zwischen diesen beiden Ansichten sehr schmal, weshalb ich deine Haltung verstehe. Aber deine ist naheliegender, weshalb ich annahm, meine Meinung detaillierter beschreiben zu müssen.

Richtig und danke für das Verständnis, ich verstehe deine Auffassung auch. Aber: Meinung begründen: ja, Romane schreiben: nein. Ein oder zwei kurze Szenenanalyen dafür: ja, jedoch nicht mehr. An der Prägnanz deiner Kritiken könntest du - finde ich zumindest - noch etas arbeiten.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am 18 Oktober 2007, 22:10:03
Inwiefern? Natürlich können sowohl negative und positive Kitiken, wenn beide angemesenes Niveau und stichhaltige Begründungen oder Belege für die Meinung aufweisen, gleichberechtigt nebeeinander stehen. Oder bist du der Meinung, dass einigen Kritikern mehr Gewicht gegeben werden sollte als anderen aufgrund bspw. ihrer Reputation?   
Selbstverständlich nicht, aber du hast ja selbst die Voraussetzungen dafür genannt. Ich sprach ja von "nicht jeder Haltung", weil manche genau die von dir genannten Bedingungen nicht erfüllen.

ZitatAuch wenn ich bei "Der eisige Tod" hin und wieder schmunzeln musste oder die Dialoge zueilen substanzlos und dümmlich sind, ist das Thema - trotz aller Intentionen des Regisseurs einen gruseligen Film zu drehen - schlicht verfehlt.

Da gehen unsere Meinungen völlig auseinander, aber nicht in deiner grundsätzlichen Bemerkung zur Intention des Regisseurs. Natürlich kann irgendeine behauptete Intention nicht als Entschuldigung dienen und mir geht es nicht selten so, dass ich gar keine Intention erkenne. Ein Gesetz sollte das nicht sein, aber meine Bemerkung betraf weniger dich, als einige Kritiker, deren Texten man anmerkt, dass sie sich für Intentionen nicht im Geringsten interessieren.
Es ist alles eine Frage der Abwägung. Dazu ein kleines Beispiel : ich sah den Film "The Flying Scotsman" und fand ihn ziemlich mittelmässig. Erst später las ich, von den bis heute anhaltenden Depressionen der hier beschriebenen Figur und das der Film nach seinem Buch, für ihn eine Therapie war. Dadurch konnte ich bestimmte aus meiner Sicht zu schwach gezeigte Konflikte nachvollziehen. Der Film wurde für mich deshalb nicht wirklich besser, aber in meiner Kritik habe ich das stärker differenziert.

ZitatIch beziehe das jetzt mal auf mich

Das bezog sich nicht auf dich, sondern auf die Zeitungskritiken zu "Operation:Kingdom". Nebenbei hält einer meiner Lieblingskritiker in der "Süddeutschen Zeitung" "Der eisige Tod" für einen originellen, spannenden Film  :icon_smile:

ZitatDie Themen von "Superbad" und "Beim ersten Mal" sind zu verschieden, als dass man sie auf einer (Bewerungs-) Ebene miteinander vergleichen könnte. Hier herzhafter Humor voller ironischer Spitzen, dort Fäkal- und Vulgärhumor. Ersterer (halbwegs) anspruchsvoll, letzterer anspruchslos. Da könnte man bspw. auch "Schindlers Liste" mit "Der Soldat James Ryan" vergleichen, nur weil in etwa der gleiche Stab am Werk war, beide Dramen sind und beide im 2. Weltkrig spielen. Da würdest du sicher nicht zustimmen. Meine Kriterien habe ich ja oben schon dargelegt.

Dein Beispiel von Spielberg bestätigt eher meine These. Zwar steht "Schindlers Liste" in der allgemeinen Meinung besser dar, aber in Machart und Intention empfinde ich die Filme sehr ähnlich. Das du "Superbad" so empfindest ist natürlich legitim und deine Gründe hast du ja dargelegt, aber ich halte sie einfach für zu einseitig. Dir geht es wir mir manchmal auch - wenn mich bestimmte Dinge völlig verärgern, sind mir irgendwelche anderen Aspekte auch wurscht.

ZitatAn der Prägnanz deiner Kritiken könntest du - finde ich zumindest - noch etas arbeiten.

Prägnanz hat nichts mir der Länge einer Kritik zu tun, sondern eher etwas mit der Klarheit der Aussage. Und da denke ich, dass man bei mir wenig Zweifel an meiner Meinung haben wird. Was die Länge angeht, so kann ich dir versichern, dass ich mich um Kürze bemühe, auch wenn ich davon manchmal bewusst wie bei "Der eisige Tod" abweiche. Vergleiche ich meine Texte mit denen der populären Autoren, so erkennen ich wenige Unterschiede hinsichtlich der Wortanzahl, aber das ist ja noch kein Kriterium. So blöd das für dich klingen mag, ist deine Meinung eher selten - viel häufiger war Anderen mein Text zu wenig ausführlich. Ich denke, dass wir in diesem Punkt zu verschieden sind - mir sind deine Texte oft zu kurz   und damit manchmal zu oberflächlich, was sich meiner Meinung nach negativ auf die Prägnanz auswirkt.






filmimperator

19 Oktober 2007, 11:02:46 #569 Letzte Bearbeitung: 19 Oktober 2007, 11:05:17 von filmimperator
Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Selbstverständlich nicht, aber du hast ja selbst die Voraussetzungen dafür genannt. Ich sprach ja von "nicht jeder Haltung", weil manche genau die von dir genannten Bedingungen nicht erfüllen.

Ok, da scheine ich dich wohl falsch verstanden zu haben. Ich gebe dir unter diesem Gesichtspunkt Recht.

Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Da gehen unsere Meinungen völlig auseinander, aber nicht in deiner grundsätzlichen Bemerkung zur Intention des Regisseurs. Natürlich kann irgendeine behauptete Intention nicht als Entschuldigung dienen und mir geht es nicht selten so, dass ich gar keine Intention erkenne.

Ja, geht mir ebenso. Siehe oben.


Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Ein Gesetz sollte das nicht sein, aber meine Bemerkung betraf weniger dich, als einige Kritiker, deren Texten man anmerkt, dass sie sich für Intentionen nicht im Geringsten interessieren.
Es ist alles eine Frage der Abwägung.(...) Der Film wurde für mich deshalb nicht wirklich besser, aber in meiner Kritik habe ich das stärker differenziert.

Wenn die Intention des Regisseurs jedoch entweder a) nicht klar ersichtlich ist oder b) mit dem fertigen Film nichts zu tun hat, kann ich nachvollziehen, wenn ein Kritiker selbige nicht mit einbezieht bei der Filmbetrachtung, weil jeder Filmemacher vorgeben wird, eine zu haben, nur um seinen Film zu verkaufen.


Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Das bezog sich nicht auf dich, sondern auf die Zeitungskritiken zu "Operation:Kingdom". Nebenbei hält einer meiner Lieblingskritiker in der "Süddeutschen Zeitung" "Der eisige Tod" für einen originellen, spannenden Film  :icon_smile:

Ok, da fühlte ich mich wohl umsonst in meiner Ehre verletzt, sorry. Und wenn es gut begründet ist, kann ich - wie gesagt - so einige Meinungen nachvollziehen.

Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Dein Beispiel von Spielberg bestätigt eher meine These. Zwar steht "Schindlers Liste" in der allgemeinen Meinung besser dar, aber in Machart und Intention empfinde ich die Filme sehr ähnlich. Das du "Superbad" so empfindest ist natürlich legitim und deine Gründe hast du ja dargelegt, aber ich halte sie einfach für zu einseitig. Dir geht es wir mir manchmal auch - wenn mich bestimmte Dinge völlig verärgern, sind mir irgendwelche anderen Aspekte auch wurscht.

Allerdings. Zumindest denke ich über diese dann weniger nach.


Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
Prägnanz hat nichts mir der Länge einer Kritik zu tun, sondern eher etwas mit der Klarheit der Aussage. Und da denke ich, dass man bei mir wenig Zweifel an meiner Meinung haben wird.

Richtig, Klarheit der Aussage. Doch die kann man auch kürzer formulieren. Ob man einen Film gut, schlecht oder mittelmässig findet, kann man abseits dieser undifferenzierten Unterscheidung an bestimmten Aspekten des Films ausmachen. Dies kann umfangreich und an vielen Aspekten geschehen (so wie in deinen Kritiken) oder an wenigen, ebenso aussagekräftigen Dingen (so wie bei mir zumeist). Dass du dich dabei um Kürze bemühst: Mhhh... sagen wir mal, dass es mir noch nie wirklich aufgefallen ist  :icon_mrgreen:


Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2007, 22:59:22
viel häufiger war Anderen mein Text zu wenig ausführlich. Ich denke, dass wir in diesem Punkt zu verschieden sind - mir sind deine Texte oft zu kurz und damit manchmal zu oberflächlich, was sich meiner Meinung nach negativ auf die Prägnanz auswirkt.

Richtig, da haben wir verschiedene Herangehensweisen. Prägnanz kann auch bei überschaubaren Kritiken vorherrschen, zumindest bin ich darum bemüht und lasse nie im Vagen, warum ich einen Film gut oder schlecht finde. Notgedrungen konzentriere ich mich dabei auf die für mich wesentlichen Punkte, damit die ganze Sache nicht so ausufert. Nichts gegen dich, nur liegt es mir nicht wirklich, Filme über 10 oder mehr Absätze - von einigen Ausnahmen einmal abgesehen, wenn ich es für nötig halte aufgrund der Diskussionswürdigkeit des Films - zu besprechen  :andy:
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

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