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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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MMeXX

Zitat von: ratz am 10 Februar 2013, 12:32:14
Zitat von: MMeXX am  8 Februar 2013, 22:40:27
Beim Wildern durch die Sagenwelt bin ich jetzt auf Der 1. Ritter gestoßen

Den hab ich vor etwa 12 Jahren nicht zuende gesehen, schon weil mich der feinsäuberliche Neuschwanstein-Look angeödet hat...

1. Gut gekontert von Dex. :icon_lol:

2. Aber heute bist du nicht mehr so oberflächlich, oder!? ;)

3. Hab jetzt Hartmanns Erec angefangen. Da sind satte 140 Leute an der Tafelrunde. :icon_eek: Das müsste mal ordentlich verfilmt werden.


Zitat von: DisposableMiffy am 10 Februar 2013, 16:13:27Gestern war mal wieder Lebenszeitverschwendung angesagt:

Cowboys & Aliens (2011)

Die Voraussetzungen für gelungenes Popcorn-Kino waren durchaus gegeben: Clash zweier interessanter, aber gegensätzlicher Genres, ein hochkarätiger Cast und ein ordentliches Budget für optische Überzeugungskraft Hat nur leider nichts gebracht. Dröge, langatmig und unspannend präsentiert man eine 0815 Story ohne jeden Charme und Witz. Die Effekte sind ganz schön anzuschauen (trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass der Film ein 160 Mio Budget hatte), und Craig und Ford spielen solide. Mehr fällt mir keine 24 Stunden später zu diesem Langweiler schon nicht mehr ein. 5/10
Ja, ich finde auch, dass die Wüstengegend sinnbildlich zu verstehen ist: Viele Möglichkeiten, aber irgendwie ist nichts zu sehen. Irgendwie kein Totalausfall, aber andererseits zündete fast gar nichts in dem Film.

Teppi

Da es morgen mit den Klausuren so richtig losgeht, sollte es heute was Locker-Leichtes sein, bei dem man keinesfalls den Kopf einschalten muss und wo ich eh keine großen Erwartungen hegte. So landete Larry Crowne in der Watchlist.

Wie vermutet plätschert der Streifen ohne große Positiv- oder Negativpunkte vor sich hin. Auf Überraschungen sollte man genre-typisch lieber nicht setzen, ebenso wenig wie auf große Lacher oder großes Drama - diese RomCom ist schlicht ein bodenständiger, naiv-verklärter (so ein Studium will ich auch mal haben!) Happen für den kleinen Hunger. Hanks spielt recht charmant, während Roberts bei mir eh immer einen schweren Stand hat - ist hier nicht anders. Auf der Habenseite sehe ich einen sympathischen Soundtrack und "Sulu" als Wirtschaftsprof, welcher mich mit seiner eigenwilligen Art an manche Lehrkräfte bei uns erinnerte. Geguckt, nicht wirklich geärgert, bald mehr oder minder vergessen. 4/10

Dex

Loaded Weapon 1

Unterhaltsame, gut besetzte und sehr kurzweilige Parodie, die mir besser gefallen hat als bspw. "Hot Shots", an geniale Meisterwerke wie "Die Nackte Kanone" aber nicht heranreicht. Manche Szenen haben mich irgendwie an "Pulp Fiction" erinnert - zum Beispiel die Szene, in der sich Colt und Luger im Auto unterhalten sowie die Szene, in der die beiden vor einer Tür stehen (ich glaube, Luger fragt, ob man "es auf seine Weise machen" solle oder so) - das ist erstaunlich und kann nur ein Zufall sein, da PF ja erst 1994 erschien, LW jedoch '93.  :D Die Gags sind manchmal einfach zu primitiv, um einen wirklich begeistern zu können, aber für locker-leichte Unterhaltung reicht das allemal.  ;)

7/10
OFDb: DexterMorgan

RoboLuster

11 Februar 2013, 00:19:00 #363 Letzte Bearbeitung: 11 Februar 2013, 00:21:27 von RoboLuster
Dann hat Pulp Fiction von Lethal Weapon 1-3 abgeguckt.


Loaded Weapon 1 ist natürlich genial. Dagegen sind die heutigen Filmparodien, an deren Filmtitel am Ende ein -Movie steht, nur peinlich.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Ong-Bockel

Ewig her, dass ich den sah! Aber zwei Dialoge haben sich fest in mein Hirn eingebrannt: "Ist sie das?" - "Nein! Das ist ihr Foto!" sowie "Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:

soisdas

Zitat von: Ong-Bockel am 11 Februar 2013, 00:21:24"Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:
Ich weiß gar nicht, was da im Original gesagt wird, aber das Ding ist schon seit tausenden Monden ein immer wieder gern genutzter Running Gag.  :icon_mrgreen:

Dex

Zitat von: Ong-Bockel am 11 Februar 2013, 00:21:24
Ewig her, dass ich den sah! Aber zwei Dialoge haben sich fest in mein Hirn eingebrannt: "Ist sie das?" - "Nein! Das ist ihr Foto!" sowie "Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:

Ja, die Szenen fand ich auch genial.  :hurra: Das kommt bei dem Film auch noch hinzu und macht ihn zusätzlich attraktiv, nämlich, dass er aus heutiger Sicht unheimlich politisch inkorrekt ist. Schade, dass solche Filme nicht mehr gedreht werden.
OFDb: DexterMorgan

Mr. Blonde

Die hier beweisen, dass ihr lügt:


El_Hadschi

Zitat von: DisposableMiffy am 10 Februar 2013, 16:13:27
Mehr fällt mir keine 24 Stunden später zu diesem Langweiler schon nicht mehr ein. 5/10


Ging mir genauso. Einer der wenigen Filme, bei dem ich tatsächlich eingeschlafen bin. :icon_redface: :scar:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

lastboyscout

Chained (2012)
Nach dem ziemlich schlechten Surveillance griff Jennifer Lynch diesmal in die Vollen.
Der hier ist ein ziemlich abgruendiger Serienkiller-Film mit nem absolut genialen Vincent D'Onofrio, der hier definitiv Mut zur Haesslichkeit beweist.
Die Story hat nen ziemlich interessanten Twist verglichen zu den herkoemmlichen Serienkiller-Filmen.
Unbedingte Empfehlung, schwanke noch zwischen 7 und 8 Punkten.

Here Comes The Boom (2012)
Bitte sagt mir ich bin nicht der Einzige hier drin der den hier richtig gut gefunden hat.
Mir schwante Uebles als ich "A Happy Madison Production" im Vorspann las.
Aber:
Ueberzeugende Kaempfe, bis auf
Spoiler: zeige
das Ankotzen
gute und so gut wie immer zuendende Gags, passender Soundtrack und wirklich ne gute Darstellerriege hielten mich nonstop bei der Stange.
Ich fieberte sogar bei den Kaempfen mit.  :icon_eek:
7/10 Punkten, extrem ueberrascht von dem hier.

Hotel Transylvania (2012)
Nach Frankenweenie und ParaNorman ein weiterer richtig guter Animationsfilm aus dem Horrorbereich.
Hier hat man sich richtig Muehe gegeben etliche Monster zu erschaffen und sie mit viel Liebe zum Detail zu animieren bzw. auszustatten.
Flott inszeniert und wirklich lustig ohne viel Leerlauf, gibt lockere 7/10 Punkten

Iron Sky (2012)
Hm, Deutschland + Amateurfilm = mir schwant Uebles.
Wurde jedoch (ja ja, schon wieder) angenehm ueberrascht hier.
Ist zwar nicht der grosse Wurf geworden, hab mich aber anstaendig unterhalten gefuehlt.
Trotz der omni-praesenten CGI fuehlte es sich irgendwie auch nicht  so ganz wie eine Amateurfilm an.
Gibt so knappe 6/10 Punkten, ganz nett. Lohnt jedoch keine Zweitsichtung.

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

MMeXX

11 Februar 2013, 10:50:52 #370 Letzte Bearbeitung: 11 Februar 2013, 18:34:25 von MMeXX
Madhouse

John Larroquette und Kristie Alley geht's eigentlich sehr prächtig. Doch dann kommt immer mehr Verwandtschaft ins Haus...

Äußerst witzig, die Synchro tut ihr Übriges. Einige Wortspiele klappen nicht ganz (z.B. "Mr. Bannister, wollen sie mit mir bumpen?" "Ähhhh, nein, es gibt ...Gesetze." - trotzdem lustig. :icon_lol:) andere werden noch ausgebaut ("Some people don't have cars." "Who cares about them." wird zu "Manche Menschen haben nichtmal ein Auto." "Die können ja Hubschrauber nehmen."). Der TV-Mitschnitt, den ich geschaut hab, ist wohl ein wenig gekürzt (nur ca. 82 Min.), tut dem Ganzen aber keinen großen Abbruch. Hier dürfte gerne mal eine ordentliche DVD/Blu-ray erscheinen! 7/10

MMeXX

...und jetzt ein paar Kurzfilme, nämlich die für den Oscar nominierten Animationsfilmchen. (Ausgenommen "Paperman/Im Flug erobert".)

Zu sehen bspw. hier: firstshowing.net

Adam and Dog
Nette Grundidee, bei der die Schöpfungsgeschichte um den besten Freund des Menschen erweitert wird. 5/10

Maggie Simpson In: The Longest Daycare
Ja, da werden Erinnerungen an eine der guten alten Folgen wach. Auch hier wird Maggie wieder in die Ayn Rand School for Tots gebracht und bekommt es mit ihrem ärgsten Feind (Das Baby mit nur einer Augenbraue) zu tun. Die Hinweise auf den Ausgang der Geschichte werden gleichzeitig deutlich verteilt, kommen aber doch dezent überraschend. 6/10

Head over Heels
Claymation über ein alterndes Paar, dass sich versinnbildlicht unter einem Dach auseinandergelebt hat. Rührend und komisch zugleich. 7/10

Fresh Guacamole
Nachos mit Dip auf etwas andere Art und Weise. Würfel, Monopoly-Häuser und Handgranaten haben sicher nie besser geschmeckt! 8/10

StS

In meiner Jugend mochte ich Manny Coto´s ,,Dr. Giggles" (1992) ganz gern. 20 Jahre später hat ,,Warner Bros." den Streifen in den USA nun sogar auf BluRay veröffentlicht – was mir wiederum die (willkommene) Gelegenheit bot, meine Erinnerungen an das Werk aufzufrischen und zu sehen, wie jenes den Zahn der Zeit seither denn so überstanden hat. Inhaltlich vereint der Film derart viele Klischees (dumme Verhaltensweisen von Cops, Teens etc.) sowie Versatzstücke anderer ,,Genre-Kollegen" (siehe vor allem John Carpenter´s ,,Halloween"), dass es fast schon an eine Parodie grenzt – doch stimmt der Härtegrad und sind die Kills (primär dank diverser ,,zweckentfremdeter" Arztinstrumente) durchaus abwechslungsreich geraten. Ebenfalls sehr präsent ist ein gewisser schwarzer Humor – in erster Linie vertreten durch eine Vielzahl an ,,Mediziner-Sprüchen" (á la ,,If you think that's bad, wait until you get my bill!"), was insgesamt ,,ganz okay" funktioniert, im Gegensatz etwa zu den ähnlich gestrickten One-Linern von ,,Mr. Freeze" in ,,Batman&Robin". In der Titelrolle überzeugt Larry Drake (,,Darkman") als irrer Möchtegern-Arzt, der seinen Jahre zuvor gelynchten (nahezu gleichermaßen verrückten) Vater sowohl zu rächen als auch stolz zu machen gedenkt – und als ,,Final Girl" ist hier die süße wie anständig agierende Holly Marie Combs (vor ihrem Durchbruch in der Serie ,,Charmed") mit von der Partie. Die meisten übrigen Protagonisten sind im Prinzip bloß reines Kanonenfutter: Sie werden zu Opfern, bevor man sie überhaupt einigermaßen ,,kennen gelernt" hat. Weder unbedingt creepy noch spannend, ist der Streifen dennoch passabel unterhaltsam und kurzweilig. In Sachen Bewertung würde ich ihm eine ,,solide 6/10" geben – mit einem gewissen Nostalgiebonus gern auch noch einen zusätzlichen Punkt (auf der gängigen 10er-Skala) mehr...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

ratz


Panzerkreuzer Potemkin

Irgendwo hab ich mal gelesen, daß dies der am wenigesten gesehene Klassiker sei – den Schuh muß ich mir inzwischen nicht mehr anziehen, so oft wie ich ihn gesehen hab, u.a. durch das Vorführen im Freundeskreis usw., man hat ja eine filmerzieherische Verantwortuing  :icon_mrgreen: Begeistert bin ich jedes Mal wieder von Aufwand, Technik und Effekt. Besonders in Verbindung mit der perfekt zugeschnittenen, anspielungsreichen (Internationale, Brüder zur Sonne), energetischen, treibenden Musik von Edmund Meisel fühle ich mich nach jeder Sichtung bereit, loszuziehen und Aristokraten an Laternenmasten aufzuknüpfen ...
Und überhaupt ist es sehr gesund, sich ab und zu einen Stummfilm einzupfeifen, um z.B. von festgefahrenen Continuity-Sehgewohnheiten den Staub zu blasen.

soisdas

Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

A Hole In My Heart - Es gibt Filme, die man besser nicht mit einer Note versieht, da sie sich jeglichen Konventionen gnadenlos verweigern. Dieser ist so ein Fall. Sicher nicht der stärkste der KK-Reihe, aber wegen der teils sehr bedrückenden Intensität ist der Film für all jene, die für Ungewöhnliches aufgeschlossen sind (auch mit dem Risiko, es hinterher zu bereuen) durchaus einen Blick wert.

pm.diebelshausen

14 Februar 2013, 23:33:40 #375 Letzte Bearbeitung: 14 Februar 2013, 23:36:35 von pm.diebelshausen
Zitat von: soisdas am 14 Februar 2013, 16:15:29
Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

Habe ich anders gesehen, nämlich: moralisch ist das Ganze ein Dilemma und der rücksichtslose Egotrip
Spoiler: zeige
führt am Ende in die Sackgasse, was auch McCandless schließlich bemerkt, aber da ist es zu spät, er ist wörtlich zu weit gegangen
. Ich muss aber auch zugeben, dass ich für den Gedanken dieses konsequenten spirituellen Aussteigertums trotz aller Unmöglichkeit empfänglich bin, was sicher eine gute Voraussetzung zugunsten des Films ist. Dennoch glaube ich nicht mal, dass der Film zur Bewunderung oder gar Nachahmung aufrufen will.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Reiben

Zitat von: pm.diebelshausen am 14 Februar 2013, 23:33:40
Zitat von: soisdas am 14 Februar 2013, 16:15:29
Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

Habe ich anders gesehen, nämlich: moralisch ist das Ganze ein Dilemma und der rücksichtslose Egotrip
Spoiler: zeige
führt am Ende in die Sackgasse, was auch McCandless schließlich bemerkt, aber da ist es zu spät, er ist wörtlich zu weit gegangen
. Ich muss aber auch zugeben, dass ich für den Gedanken dieses konsequenten spirituellen Aussteigertums trotz aller Unmöglichkeit empfänglich bin, was sicher eine gute Voraussetzung zugunsten des Films ist. Dennoch glaube ich nicht mal, dass der Film zur Bewunderung oder gar Nachahmung aufrufen will.

Ich muss auch eher diebel rechtgeben. Grade die Tatsache, dass McCandless eigentlich sehr sympathisch ist, dass er etwas sympathisches tut und dass das etwas ist, das er einen Traum verwirklicht, den viele haben - grade dass ist ja das tragische Element an der Sache. Ich finde es zu einfach, ihn als unfähigen Deppen darzustellen, der durch eigenes Versagen gescheitert ist. Auf einer übergeordneten Ebene stellt sich doch die viel interessantere Fragen: Ist sein Vorhaben in unserer Welt/Gesellschaft überhaupt durchführbar? Wurde er von äußeren Einflüssen in diese ausweglose Situation getrieben? Warum wachsen wir als Menschen so auf, dass wir in unserer natürlichen, ursprünglichen Umgebung nicht überlebensfähig sind? Und ist das wirklich so schlimm?

Ich denke daher, dass der Film auch ohne dass man dem Aussteigertum positiv gegenüber steht, durchaus interessante Aspekte aufweist.
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Teppi

15 Februar 2013, 22:40:30 #377 Letzte Bearbeitung: 15 Februar 2013, 22:48:28 von Teppi
French Connection

Nachdem ich den meiner Meinung nach sehr behäbigen "Bullitt" gesehen habe, hieß es:

Zitat von: Mr. Blonde am 27 Januar 2013, 23:52:08
Ja, lass das lieber und auch um "French Connection" solltest Du leider einen Bogen machen. Wobei Dir da was entgeht.  :icon_confused:

Ich hab's natürlich nicht gelassen. Und das ist auch gut so: "French Connection" ist im direkten Vergleich der viel flottere Film - flottere Inszenierung, flottere Sprüche, usw.
Dass mal das eher unglamouröse Brooklyn als Location dienen durfte, war eine schöne Abwechslung zum heutigen Manhattan-Overkill und passte zudem perfekt zum realistisch-rohen Charme des Streifens. Besonders gelungen fand ich, wie bei den Beschattungen mit einfachsten Mitteln ein starkes Maß an Spannung erzeugt wurde - so stört es dann auch kein bisschen, dass es eher wenig direkte Action gibt. Die hat es dann aber in sich: Ich persönlich meine, dass die Verfolgungsjagd
Spoiler: zeige
zwischen Auto und Hochbahn
sogar besser als die berühmt-berüchtigte Sequenz aus "Bullitt" ist.
Was leider gar nicht ging und auch in meine Wertung einfließt: Die deutsche Syncro. Im Original wird offensichtlich französisch gesprochen (es waren ja sogar noch die englischen Untertitel vorhanden...), hierzulande gibt's akzentfreies Deutsch auf die Ohren. Dass wirkt nicht einfach nur unpassend, sondern erschwert anfangs sogar die Zuordnung der einzelnen Figuren. Sehr ärgerlich.
Ein meist ruhiger, dadurch aber nicht minder spannender Thriller mit missratener Eindeutschung. 8/10

Mindhunters

FBI-Profiler werden zur Abschlussprüfung auf eine isolierte Insel gesteckt und sollen dort eine Simulation lösen - nur dummerweise macht ein echter Mörder die Runde. Das Grundkonzept klingt ziemlich vielversprechend, die letztliche Umsetzung ist jedoch eher so lala. Die Charaktere sind nur halb so klug, wie sie gerne wären, weshalb schließlich auch eher auf die direkte Bedrohung als auf subtile Spannung gesetzt wird. Kurzweilig anzusehen ist die Killer-Suche nach wie vor, dennoch denkt man sich die ganze Zeit: Was wäre wohl mit durchdachterem Drehbuch und besseren Dialogen drin gewesen? Eher ein etwas anderer Slasher-Film als packender Psycho-Thriller - schade, Potenzial verschenkt. 5/10

soisdas

@pm.diebelshausen und Reiben

Grundsätzlich kann man da gar nicht widersprechen und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Figur von vorneherein ein schweren Stand bei mir hatte, was ganz klar auch Einfluss auf die Beurteilung hat. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die man (m.E.) objektiv gesehen nicht verleugnen kann: dem Film fehlt die nötige Distanz zur Figur, um eben die Fragen aufzuwerfen, die nötig sind. Die stellt man sich zwar, aber eher aus eigenem Antrieb und dem Hintergrund, dass es diesen Menschen tatsächlich gab.
Spoiler: zeige
Dass er beispielsweise alle Menschen, denen er auf einer Reise begegnet, im Prinzip ausnutzt, wird zu einseitig als Hilfsbereitschaft der anderen dargestellt.
Er selbst spielt dabei immer nur die Rolle des bewundernswerten Idealisten. Da fehlt mir die kritische Distanz. Dann kommt noch hinzu,
Spoiler: zeige
dass verschwiegen wird, unter welchen Bedigungen er gestorben ist. Ich kenne seine Geschichte zwar nur aus dem Film, habe aber gelesen, dass er nicht weit entfernt von einem Highway und einer Stadt campiert hat.
Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber sich selbst, sondern vor allem seiner Familie und denjenigen, die seinen Weg der Selbstfindung als Vorbild nehmen. Hätte mir gewünscht, dass der Film diese Dinge anspricht.

Mr. Blonde

@ Teppi

Gut zu wissen, dass Du es dann doch versucht hast.  :icon_mrgreen:

Ich weiß gar nicht mehr, aber mir gefiel die schnoddrige Synchro von Hackman ziemlich gut, allerdings waren die französischen Passagen echt sinnfrei eingedeutscht, wie Du ja schreibst. Sind da nicht sogar trotzdem eingebrannte Untertitel zu sehen? Möchte meinen, dass man englische Untertitel hatte, was die dt. Fassung umso merkwürdiger machte.

Teppi

Zitat von: Mr. Blonde am 15 Februar 2013, 23:20:41
Sind da nicht sogar trotzdem eingebrannte Untertitel zu sehen? Möchte meinen, dass man englische Untertitel hatte, was die dt. Fassung umso merkwürdiger machte.

Genau so ist es. Das wirkte schon ziemlich unschön - schade, dass man da nichts nachbessern konnte.

pm.diebelshausen

Zitat von: soisdas am 15 Februar 2013, 22:57:56
@pm.diebelshausen und Reiben

Grundsätzlich kann man da gar nicht widersprechen und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Figur von vorneherein ein schweren Stand bei mir hatte, was ganz klar auch Einfluss auf die Beurteilung hat. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die man (m.E.) objektiv gesehen nicht verleugnen kann: dem Film fehlt die nötige Distanz zur Figur, um eben die Fragen aufzuwerfen, die nötig sind. Die stellt man sich zwar, aber eher aus eigenem Antrieb und dem Hintergrund, dass es diesen Menschen tatsächlich gab.
Spoiler: zeige
Dass er beispielsweise alle Menschen, denen er auf einer Reise begegnet, im Prinzip ausnutzt, wird zu einseitig als Hilfsbereitschaft der anderen dargestellt.
Er selbst spielt dabei immer nur die Rolle des bewundernswerten Idealisten. Da fehlt mir die kritische Distanz. Dann kommt noch hinzu,
Spoiler: zeige
dass verschwiegen wird, unter welchen Bedigungen er gestorben ist. Ich kenne seine Geschichte zwar nur aus dem Film, habe aber gelesen, dass er nicht weit entfernt von einem Highway und einer Stadt campiert hat.
Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber sich selbst, sondern vor allem seiner Familie und denjenigen, die seinen Weg der Selbstfindung als Vorbild nehmen. Hätte mir gewünscht, dass der Film diese Dinge anspricht.

Auch @Reiben: vielleicht habe ich das nicht klar formuliert, aber ich finde den Kelr in der Tat ebenfalls unsympathisch. Ich finde nur nicht, dass der Film da allzu viel festlegt, sondern eine Bewertung doch weitestgehend dem Zuschauer überlässt, trotz der ganzen neoromantischen Naturduselei, die er inszeniert. Und aus deren wohl unvermeidbaren auf-der-Stelle-Treten er sich immer wieder nur mithilfe der Platzierung des Soundtracks halbwegs retten kann. Ich glaube, ich erlebte die Hauptfigur als grausam sich selbst und anderen gegenüber. Aber: eine Grausamkeit, die aus der fast verzweifelten, aber doch zuversichtlichen Konsequenz gegenüber unserer modernen Zivilisation resultiert; eine Grausamkeit, die dem Zielort, nämlich dem nackten (Über)Leben auf dem Stück Gestein "Erde" entspricht, sozusagen experimentell entspricht; und vor allem: eben eine Grausamkeit, die nicht endgültig ist, nicht Dogma bleibt und insofern idealisiert wird, sondern die lernt und Teil eines Entwicklungsprozesses ist, eines ungewöhnlichen da unethischen Vorstoßes, der am Ende durchaus nicht Lobpreisung durch den Film erfährt, sondern zumindest mich in einer nicht unbedingt mitleidigen aber gerührten Stimmung zurücklässt, die mit dem Dilemma menschlichen Daseins zu tun hat.

"Richtiger" finde ich meine Sichtweise übrigens nicht, nur "anders". ;O)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Reiben

Zitat von: pm.diebelshausen am 15 Februar 2013, 23:56:51

Auch @Reiben: vielleicht habe ich das nicht klar formuliert, aber ich finde den Kelr in der Tat ebenfalls unsympathisch. Ich finde nur nicht, dass der Film da allzu viel festlegt, sondern eine Bewertung doch weitestgehend dem Zuschauer überlässt, trotz der ganzen neoromantischen Naturduselei, die er inszeniert. Und aus deren wohl unvermeidbaren auf-der-Stelle-Treten er sich immer wieder nur mithilfe der Platzierung des Soundtracks halbwegs retten kann. Ich glaube, ich erlebte die Hauptfigur als grausam sich selbst und anderen gegenüber. Aber: eine Grausamkeit, die aus der fast verzweifelten, aber doch zuversichtlichen Konsequenz gegenüber unserer modernen Zivilisation resultiert; eine Grausamkeit, die dem Zielort, nämlich dem nackten (Über)Leben auf dem Stück Gestein "Erde" entspricht, sozusagen experimentell entspricht; und vor allem: eben eine Grausamkeit, die nicht endgültig ist, nicht Dogma bleibt und insofern idealisiert wird, sondern die lernt und Teil eines Entwicklungsprozesses ist, eines ungewöhnlichen da unethischen Vorstoßes, der am Ende durchaus nicht Lobpreisung durch den Film erfährt, sondern zumindest mich in einer nicht unbedingt mitleidigen aber gerührten Stimmung zurücklässt, die mit dem Dilemma menschlichen Daseins zu tun hat.

"Richtiger" finde ich meine Sichtweise übrigens nicht, nur "anders". ;O)

@diebel: Findest du sein Vorhaben unsympatisch, die Art und Weise wie er daran geht, was er für ein Mensch ist oder wie er dargestellt wird?

@soisdas &diebel: Ich bewerte die Tatsache, dass er sich völlig kompromisslos seinem Weg verschrieben hat und von dem auch trotz hoher Risiken nicht abweicht, durchaus positiv. Dass er dabei Menschen vor den Kopf stößt, denen er etwas bedeutet und die ihm etwas bedeuten ist Teil dieser Kompromisslosigkeit und für ihn der einzige Weg sich aus jeder sozialen Bindung zu lösen. Ob er verantwortungslos ist, lässt sich nicht so einfach sagen, da man nicht genau weiß, ob ihm die Risiken seines Vorhabens bewusst waren. Ich behaupte schon, bzw. dass er ganz bewusst auf jede Form der Absicherung verzichtet hat (bspw. eine Karte mitzunehmen). Es mag schwer zu verstehen oder gar gutzuheißen sein, dass jemand Risiken eingeht, die er in unserer Welt heutzutage eigentlich einfachst hätte vermeiden können, aber für sein in seiner Ursprünglichkeit radikales Verhalten ist das nur konsequent, aber nicht verantwortungslos. Auf ein alltägliches Beispiel übertragen könnte man sonst ja auch sagen, dass es verantwortungslos ist, heutzutage kein Handy dabeizuhaben, da es ja sein könnte, dass man in einem Notfall schnell Hilfe holen muss, was sonst nicht möglich ist.
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pm.diebelshausen

Zitat von: Reiben am 16 Februar 2013, 02:19:25@diebel: Findest du sein Vorhaben unsympatisch, die Art und Weise wie er daran geht, was er für ein Mensch ist oder wie er dargestellt wird?

Was er für ein Mensch ist - kann ich schwer sagen, das ist eine diffuse Kategorie, finde ich. Am ehesten bezieht sich mein "unsympathisch" wohl auf die Art und Weise seines Sozialverhaltens und das Kaliber seiner Egonummer. Sympathieträger war er für mich nicht, seine Motivation, sein Ansinnen, seine Perspektive aber schon. "Verantwortungslos" geht mir auch zu weit. Er löst sich schließlich, und das darf er als Mensch, der keine eigene Familie gegründet hat, aus allen Verantwortungen. Da passt auch das Handybeispiel. Man könnte fragen, ob es verantwortungsloser ist, einen Menschen in dese Welt zu setzen, oder sich selbst dieser Welt zu entziehen. Im Zentrum steht für mich jedenfalls die These, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und ohne ein menschliches Gegenüber vor die Hunde geht. Das legt mir der Film nahe, nicht, dass es toll ist, andere zu benutzen, zu enttäuschen oder ihnen zu entgehen. Und darin ist mir wiederum der Film sympathisch.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 15:11:00Endlich habe ich die zweistündige us-amerikanische, von Friedkin autorisierte Fassung gesehen, leider nur im falschen Bildformat. Die deutsche Videoveröffentlichung ist zwar im korrekten Bildformat, aber 30 Minuten kürzer und frei zusammen geschnippelt. Dort sind sogar ein paar Szenen, die in der US-Fassung nicht zu sehen sind, enthalten, aber diese zitieren Clouzots Film genau und wurden von Friedkin deshalb nicht verwendet - auf so etwas hat die deutsche Veröffentlichung keine Rücksicht genommen.
Friedkin hat getwittert, dass von dem Film derzeit ein Master neu abgetastet wird! :love: (Under er nicht bei Criterion erscheinen wird...) Aber das lässt auf eine ordentliche VÖ hoffen! Siehe auch: https://twitter.com/WilliamFriedkin

lastboyscout

Ripper: Letter From Hell (2001)
Ich hab mich irgendwo zwischen Moonshade's (hohl und dumm) und Hankey's Bewertung (ganz unterhaltsam, jedoch mit Makeln) eingependelt.
Er hielt mich bei der Stange, war eigentlich ganz unterhaltsam, hat jedoch definitiv seine Fehler.
Ich fand Bruce Payne ehrlich gesagt ziemlich gut, Juergen Prochnow war an der Grenze zum Overacting.
Die Morde sind wirklich gelungen, leider (per IMDB) fuer ein R-Rating gekuerzt worden.
Hat da jemand genauere Informationen?
5/10 Punkten (tendiere da eher zu Guilty Pleasure da ich Slasher wirklich mag ;))

Ripper 2: Letter From Within (2004)
Autsch, das ist wirklich das Einzige was mir zu dem Film einfaellt.
Unsagbar schlechte CGI, noch schlechtere Darsteller und Inszenierung, absoluter Bodensatz.
Lasst bloss die Finger von dem hier.
1/10 Punkten
P.S.: Dieses IMDB-Zitat lies mich wirklich auflachen: "there are many beautiful women and breasts; the death scenes, the special effects and the atmosphere are great for a B-movie".
Nope, gut sieht anders aus.  :D

The Theatre Bizarre (2011)
Kleine Horrorgeschichten mit ner ziemlich netten Rahmenhandlung, getragen von einem hervorragenden Udo Kier.
Das alleine macht definitiv das Ansehen wert.
Die Geschichten sind sehr verschieden, von Gore ueber Fantasy, Horror und sogar eine ziemlich ruhige Geschichte ueber Leben und Tod.
Ist definitiv ein guter Mix geworden, fuer Horror-Freunde definitiv zu Empfehlen.
Schwaechste Folge meiner Meinung nach war Sweets, beste Folge(n) war The Mother Of Toads, dicht gefolgt von The Accident.
Gibt 6.5/10 Punkten
Bin definitiv gespannt auf den Zweiten.

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Mr. Blonde

17 Februar 2013, 17:16:20 #386 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2013, 17:18:15 von Mr. Blonde
"Johnny zieht in den Krieg"

Äußerst bitterer Antikriegsfilm mit satirischen Zügen und einigen psychedelisch angehauchten Momenten. Im Vergleich zu ähnlichen Vertretern des Genres kommt der Film nahezu ohne Kriegsszenen aus, sondern beschäftigt sich mit dem, was hinterher vom Menschen übrig bleibt - psychisch und physisch. Eine gelungene Abwechslung also und gleichzeitig ein klaustrophobischer Albtraum, wenn der eigene Körper zum Sarg wird.

Hin und wieder etwas albern, wahrscheinlich um das Thema etwas aufzulockern. Ich empfand es als etwas unpassend, da es mich oftmals aus dieser recht aussichtslosen Stimmung herausriss. Joes anfangs recht naive und hoffnungslos postive Einstellung zu der Situation, welche wahrscheinlich der einzige Grund ist, nicht wahnsinnig zu werden, erfordert zunächst etwas Geduld. Das legt sich aber.

Wenn es keine Romanvorlage gibt, Respekt. Näher an die Monologe und Beschreibungen eines Buches kommt wohl kein Film heran. Zeitweise kann "Johnny got his Gun" sogar als Hörspiel funktionieren. Ein weiterer sehr interessanter Aspekt.

Da würde ich 7,5/10 vergeben, da ich mit den satirischen Spitzen wenig anfangen konnte.

Und ja: Natürlich hat mich Metallicas "One" auf den Film gebracht.  :dodo:

MMeXX

17 Februar 2013, 18:14:05 #387 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2013, 19:59:05 von MMeXX
In einer Art Selbstexperiment habe ich mal einen etwa einwöchigen Großangriff auf diverse öffentlich-rechtliche Sender und deren Mediatheken gestartet. Dabei war viel (Unter)Durchschnittliches dabei, aber auch ein paar unerwartete Sachen...

Tatort: Restrisiko
Mord an einer Frau in der Karnevalszeit direkt vor einer psychatrischen Einrichtung. Der Fall wird durch allerlei Verbindungen/Liebeleien etc. zwischen den verschiedenen Beteiligten/Verwandten/Bekannten geprägt, die letztlich auch beim Motiv einfließen. Ballauf/Schenk sind ganz ordentlich aufgelegt. Kommt aber über Mittelmaß nicht hinaus. 5/10

Einsatz in Hamburg: Mord an Bord
Eine Frau, die an Bord eines Kreuzfahrtschiffes für Unterhaltung gesorgt hat, wird tot aufgefunden. Die drei Ermittler nehmen kurzerhand an der nächsten Reise teil, um den Mörder an Bord zu finden... Tja, ich wusste gar nicht, dass Bretzelburger auch Schauspieler ist. Hannes Hellmann hat mich auf jeden Fall rein äußerlich durchaus an unseren Forenkollegen hier erinnert. Die Grundidee (Ermittlung an "geschlossenem" Ort, an dem keiner fliehen kann) finde ich sehr interessant. Dazu natürlich die "üblichen" Verdächtigen, die sich ungeheuer nervös verhalten, es dann aber doch nicht sind. Sehr gefallen haben mir die Schlußaufnahmen in Lissabon, was vor allem daran liegt, dass ich letztes Jahr mal kurz dort war. War insgesamt in Ordnung 5/10

Dora Heldt: Ausgeliebt
Ich gestehe, ich hatte irgendwie mit Liebesgebimsel in Richtung Rosamunde Pilcher gerechnet. Aber weit gefehlt. Frau wird an ihrem Geburtstag vom Ehemann (Äffare mit bester Freundin der Gattin) verlassen, versucht sich zu finden. Durchaus klischeehafter Ablauf, aber immerhin mit nicht völlig Happy-End. Am besten/lustigsten waren die männlichen Nebenrollen (Vater der Hauptdarstellerin und Fischverkäufer). 6/10

Brücke zum Herzen
Oh Gott. Simone Thomalla darf ihren Ausschnitt zeigen und dazu hampelmannartig rumdallern. Oberflächlich, seichter Film um eine ach so arme Frau, die immer von ihrem Vater vernachlässigt worden ist und ihren Kollegen auf Arbeit nicht mag. Das Ende ist dermaßen offensichtlich. 4/10

Racheengel - Ein eiskalter Plan
Mord in Norddeutschland. Die Schwester der Ermittlerin taucht nach Jahren bei ihr auf, hat sie mit dem Mord zu tun? Durchaus sehr stimmungsvolle Bilder des eisig-kalten Winters schaffen eine schöne Stimmung. Und die Kälte überträgt sich (im positiven Sinne) auch auf die diversen Akteure. Wären die letzten ca. 10 Minuten nicht gewesen, hätte ich den Streifen angesichts des dann eher pessimistischen Endes noch besser gefunden. So bleibt knapp über solide TV-Kost. 6/10

La Dolce Rita
Wieder mit Thomalla. Hier ist es noch schlimmer. Mehr Klischee geht fast nicht, denke ich. Die besten Szenen waren definitiv die Landschaften Italiens. 2/10

Traumhotel: Sterne über Thailand
Wenig besser war es hier. Die diversen Charaktere können nichts für ihre vorgeschriebene Oberflächlichkeit, die sie in die simpelsten Charaktere schiebt. Da helfen auch die schönen thailändischen Strände nicht viel. 3/10

Marga Engel schlägt zurück
Eine Frau verliert nach Pleite der Kreditfirma ihr Haus. Doch sie will nicht kampflos aufgeben. Hier war das Ende immerhin nicht völlig absehbar, aber dennoch wirkte es ein wenig zu positiv. Die Darsteller insgesamt ordentlich, auch ein paar gute Lacher dabei. Solide 5/10.

Stille
Jan Fedder als Fernsehmoderator, der im richtigen Leben nicht mit Familie zurechtkommt. Großes Trauma der gesamten Familie: der Tod der Tochter. Fedder halte ich für einen sympathischen Schauspieler, hier hat er mir auch zugesagt. Die Konflikte entstehen vor allem durch fehlende Kommunikation. Insgesamt natürlich punktuell überzeichnet, aber dennoch mitfühlbar. Dazu ein paar sehr gelungene Bilder aus den Alpen. 6/10

David Copperfield
Das Leben der gleichnamigen Titelfigur. Wieder was gelernt: Der Ursprung des Namens von Uriah Heep war mir bisher nicht bewusst. Ein großes Gemälde wird um die Odyssee des Mister Copperfield entworfen, der Personen allerlei Couleur trifft. Dickens-typisch nicht immer die besten Personen. 7/10

Der Mann, von dem man spricht
Heinz Rühmann fliegt aus dem Studium und will kurzentschlossen eine Zirkusartistin heiraten. Fluffige Komödie mit einigen guten Einfällen. Die Ausstrahlung war zwar nicht optimal, sodass ab und an mal nichts zu hören war. Aber immerhin schön, dass auch solch "alte" Filme ausgestrahlt werden. Lieblingsszene: Rühmann kommt volltrunken nach Haus, schläft aber in der im Erdgeschoss befindlichen Möbelabteilung ein und wird morgens vom Gelächter am Schaufenster geweckt. 6/10

DisposableMiffy

Zitat von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 17:16:20
"Johnny zieht in den Krieg"

[...]

Wenn es keine Romanvorlage gibt, Respekt. Näher an die Monologe und Beschreibungen eines Buches kommt wohl kein Film heran. Zeitweise kann "Johnny got his Gun" sogar als Hörspiel funktionieren. Ein weiterer sehr interessanter Aspekt.

Das könnte daran liegen, dass Dalton Trumbo hier sein eigenes Buch verfilmt hat.  ;-)

Sollte ich auch noch mal sehen, das erste und einzige mal ist bereits so lange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann (bis auf die Szenen, die auch im Clip zu "One" auftauchen).
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mr. Blonde

Danke für den Hinweis, dann macht das natürlich absolut Sinn und es wirkt auch sehr harmonisch auf das Medium Film übertragen.  :icon_smile:

@MMeXX:

Du musst Nerven aus Stahl haben. Ich hätte nach einer von den Gurken ja schon abgewunken.  :icon_lol:

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