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Long Road Home (Irak-Kriegsdrama von National Geograhic)

Begonnen von Private Joker, 11 November 2017, 23:21:50

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Private Joker

Der Dokumentarsender National Geograhic startet sein neuestes Event-Serienprojekt (fast) zeitgleich in 171 Ländern und 45 Sprachen. US-Start war am 7.11, für Deutschland sind gleich zwei Sender im Rennen (Sky 1 und Fox ab 16.11), dazu kommt Sky Ticket, wo die erste von acht Episoden bereits abrufbar ist.

Basierend auf einem Buch von Martha Raddatz geht es um den "Black Sunday", den 4.4.2004, als die  First Cavalry Division der US-Armee im angeblich befriedeten Irak, genauer in Sadr City in einem massiven Hinterhalt geriet. Neben den Ereignissen im Kampfgebiet spielen dabei auch die Reaktionen der Angehörigen in der Heimat eine gewichtige Rolle.

Zur Besetzung gehören u.a. E.J.Bonilla als Lt. Aguero, der als erster unter Feuer gerät, Michael Kelly (Criminal Minds, House of Cards) als kommandierender Offizier, Jason Ritter sowie Kate Bosworth und Sarah Wayne Callies als Soldatenfrauen.

Trailer:

Meine (sehr vorläufige) Meinung: Die erste Folge macht einen guten Eindruck, relativ nüchtern und ohne viel Pathos. Erinnert ein bisschen an Black Hawk Down, mit ein paar doch ziemlich intensiven Szenen. Klar, ist die amerikanische Sicht und nicht unbedingt "ausgewogen", aber erwartet das irgendjemand ?
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Wolfhard-Eitelwolf

Hab drei Folgen sehen können, bevor mein Sky-Abzockabo endete :D Insgesamt sehr unterhaltsame, bodenständige Kriegsaction auf den Pfaden von Over There. Dabei ist man auf Realismus in den Kampfszenen bedacht und lässt (vermutlich) ensprechend der tatsächlichen Ereignisse keine US.Materialüberlegenheit zum Schaulaufen auffahren. Im Gegenteil befinden sich die GIs eher in der Unterlegenenrolle und müssen bei ihrem Kampf ums Überleben in Sadre City auch mit so gar nicht heldenhaften Gewissensentscheidungen kämpfen. Blendet die Handlung aber an die Heimatfront, so werden auch zahlreiche Klischees bedient. Ich hätte auf jeden Fall weiter geguckt...

Private Joker

Wenn man angefangene Serien nach Sky-Aboende weiter sehen will, empfiehlt sich Sky Ticket - in den ersten ein oder zwei Monaten meist für Bimbes zu bekommen, dann 10 Euro und monatlich kündbar. Habe ich vor einiger Zeit so gemacht, um damals TWD S7 fertig zu kriegen, bin aber zugegeben hängen geblieben. Halt ein williges Opfer des Kommerz-TV  ;)

Gerade die 5. Folge von Long Road Home auf dem Wege gesehen, diesmal ohne "Heimatfront" und mit einem durchaus willkommenen Blick auf die irakische Bevölkerung. Ist wirklich eine ziemlich realistische und zT sogar beeindruckende Serie;  gerade das mit den
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 menschlichen Schutzschilden
geht schon etwas an die Nieren, muss ich (auch mal Soldat gewesen, wenn auch zu "friedlicheren" Zeiten) wirklich sagen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Private Joker

30 Dezember 2017, 12:22:56 #3 Letzte Bearbeitung: 30 Dezember 2017, 12:25:13 von Private Joker
Und vorbei.

Und insgesamt bleibe ich dabei, das war sehr solides War-TV mit ansatzweiser Kinoqualität, wenn auch zum Schluss mit ein paar unnötigen Schwächen. Gerade mit der Finalfolge kam da ein bisschen viel von dem dazu, was bis dahin eher sparsam eingesetzt wurde und was man nicht unbedingt vermisst hat - Pathos, Sentiment, Patriotismus.  Klar, das ist alles im Großen und Ganzen so passiert; und diese "M'am, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie"-Szenen am Ende sind nie einfach zu inszenieren. Ob das dadurch besser wird, dass man in die chronologische Trickkiste des modernen Fernsehens greift (wie in der Szenen, in der eine Ehefrau besucht wird,
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obwohl der Zuschauer zu dem Zeitpunkt noch denkt, ihr Mann habe überlebt
; oder die Sache mit dem Soldaten im Rollstuhl) würde ich doch stark bezweifeln.

Vor allem erscheint der moralische und emotionale Aufwand für die 8 Toten des Black Sunday doch zumindest leicht überhöht, wenn der Nachspann lakonisch darüber informiert, dass im Zuge der jahrelangen Kämpfe und der "Rückeroberung" von Sadr City insgesamt 160 US-Soldaten gestorben sind. Und irakische bzw. zivile Verluste, die in die Tausende gehen müssen, werden mit keinem Wort erwähnt

Aber kein Kriegsfilm wird es allen Recht machen, nennen wir es den "Private Ryan"-Effekt. Ich würde da schon knapp 8/10 Punkte vergeben, vorrangig für die kompetente und durchweg spannende Umsetzung. Inhaltlich bleiben (natürlich) Fragen offen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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